Trumps Zölle
Beben am Montag: Dax stürzt um 10 Prozent ab
Zum Börsenauftakt am Montag ist der deutsche Aktienindex erneut stark gefallen. Zuvor war bereits in Japan und China die Aktienmärkte eingebrochen. Trumps Zollpolitik sorgt offenbar für ein Börsenbeben.

Der deutsche Aktienindex ist zu Beginn der Woche nach den von US-Präsident Donald Trump beschlossenen Zöllen mit einem drastischen Minus von 10 Prozent gestartet. Nach dem Börsenbeginn am Montag rutschte der deutsche Leitindex beinahe bis auf 18.500 Punkte und damit mehr als 2000 Punkte unter dem Stand von Freitag. Seit Mittwoch verlor der deutsche Aktienindex damit 17 Prozent. Am Donnerstag waren die Zollpläne von Donald Trump vorgestellt worden. Inzwischen hat sich der Kurs seit heute Morgen ein wenig auf über 19.000 Punkte verbessert – dennoch ein Viermonatstief.
Damit reiht sich die deutsche Börse in den internationalen Trend ein: Auch die Aktienmärkte in Ostasien und Ozeanien verbuchten zum Börsenstart massive Kurseinbrüche. Insbesondere Japan und China leiden unter massiver Verunsicherung an den Märkten. Besonders heftig traf es den Nikkei: Der japanische Leitindex, der 225 führende Unternehmen an der Tokioter Börse umfasst, sackte in der Spitze um mehr als acht Prozent ab.
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Eine Stunde nach Handelsbeginn notierte er mit einem Minus von 6,18 Prozent – ein deutlicher Rückschlag, der das Ausmaß der Verunsicherung an den Märkten unterstreicht. In der Nacht wurde der Handel in Tokio gar suspendiert. In Südkorea sanken die Kurse um fast fünf Prozent. Zuvor waren auch schon am Freitag die Kurse in den Vereinigten Staaten eingebrochen: Alle drei großen Indizes verzeichneten ein heftiges Minus. Der Dow-Jones-Index sank am Freitag um 5,5 Prozent, der Nasdaq-Index und der S&P 500 um sechs Prozent.
Grund ist die Sorge über Trumps groß angelegtes Zoll-Paket: Kern des Pakets ist ein ab dem 5. April geltender pauschaler Einfuhrzoll von zehn Prozent auf sämtliche Importe. Darüber hinaus sollen ab dem 9. April deutlich höhere Zölle für zentrale Handelspartner wie die Europäische Union folgen. Für Produkte aus der EU sind Abgaben in Höhe von 20 Prozent vorgesehen. Für China sieht das neue Maßnahmenpaket Zölle von 34 Prozent vor.
Trump zufolge bilde diese Höhe etwa die Hälfte der Belastung, die US-Produkte in diesen Staaten durch Zölle oder andere Handelshemmnisse erfahren würden. Für andere Länder wie Großbritannien, Brasilien und Singapur bleiben die neuen Abgaben hingegen bei zehn Prozent. Auch Israel und Taiwan sind von Trumps neuer Zollpolitik betroffen. Taiwan wird zukünftig mit 32 Prozent belastet, Israel mit 17 Prozent. Den höchsten Satz erhält Vietnam, mit 46 Prozent.
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Beste Zeit zum Kaufen
Dass die Börsen von der Realwirtschaft getrieben werden bezweifle ich seit den Lockdowns. Gastro, Hotelwesen, Flugverkehr etc. alles dicht gemacht und der Börse ging es großartig. Ja Klar.
Deindustrialisierung, Energieprobleme, der Börse geht es super. Sicher, Bodo, sicher.
Irgendwas mit Trump, sofort Endzeitstimmung.
So what?
Von der Börsenzockerei zurück zur Realwirtschaft – das kann langfristig allen nur guttun.
Wenn man die Faktenlage ansieht, dann schützen sich praktisch alle ausländischen Märkte durch erhebliche Schutzzölle gegen Importe aus den USA. In Deutschland kommen 10-20% Zoll je nach Produkt plus 19% MwSt. drauf. Sprich, der Staat verteuert US Produkte um bis zu 39% mit Abgaben. Umgekehrt jammert Berlin jetzt, wenn Trump 20% Abgaben auf deutsche Produkte einführt. Was für Heuchler in Berlin. Und andere Länder, die massiv für die US Firmen produzieren, sind noch schlimmer. In USA wird kaum noch was produziert, weil es in China, Vietnam, Indien wesentlich billiger ist und die US Firmen die horrenden Differenzen zwischen China Kosten und Verkauf in USA einsacken, aber der Kunde nichts davon hat, ausser Arbeitslosigkeit. Trump agiert einzig und alleine richtig, um die US Industrie zu retten. Bei uns ja das gleiche Spiel, wenn die Produktion nach Polen oder Tschechien abwandert und bei uns die Leute gefeuert werden.
Aktien stehen für den Wert eines Unternehmens und beinhalten die Prognosen für die Zukunft (so zumindest die laienhafte Definition).
Der DAX beispielsweise ist innerhalb der letzten zwei Jahre von 15.000 auf 23.000 gestiegen. Demzufolge müsste sich der Wert der hier notierten Firmen in diesem Zeitraum um die Hälfte erhöht haben.
Das erscheint doch eher unrealistisch. Steht die Entwicklung der Aktienmärkte in den letzten Tagen nicht eher für eine ohnehin erforderliche Korrektur?
Würde mich freuen, die Meinung von Insidern zu dieser Entwicklung zu erfahren.
Kaufen und abwarten. Die Märkte werden sich wieder erholen.
Tja. Es gibt Nationen, die bereits mit den USA verhandeln um den Impact auf die lokalen Wirtschaften abzumildern. Von der EU wird man leider nichts anderes erwarten können als eine Art Kriegserklärung an die Welt. Das hat man davon, wenn man sich die Feinde zum Vertreter der eigenen Interessen wählt.
Einige Experten gehen von einer schnellen Erholung aus und sehen im Sommer neue Höchststande bevor es dann einen finalen Crash gibt. Ich hoffe die haben Recht, dass man sich neu aufstellen kann.
Ist schon haarig.
Die nächste Pleitewelle ist nah.
Was bleibt übrig von den Banken bei derartigen Wertverlusten ?
Wer hat sich so sehr verspekuliert, dass er über die Klinge springt ?
Gold kostet heute 8842€, vor 10 Jahren lag es bei 3650€.
DAS nenne ich Rendite. Aber klar, die Zocker reden uns Aktien ein, das ist gesichert geraubtes Kapital. Schön dumm wenn die Leute da nach den Eskapaden seit 2007 um Lehman noch immer drauf reinfallen.