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SMS Maschinenbau

Ausverkauf der deutschen Wirtschaft: Chinesisches Unternehmen übernimmt Maschinenbauer

Der insolvente Hersteller für Werkzeugmaschinenbau SMS Maschinenbau wird nun durch einen chinesischen Investor übernommen. Ein Symbol für den Ausverkauf der deutschen Industrie.

Die SMS Maschinenbau GmbH ist auf die Herstellung von Maschinen für das Profil- und Gewindeschleifen spezialisiert (Symbolbild).

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Das auf Werkzeugmaschinen spezialisierte Unternehmen SMS Maschinenbau aus Albstadt in Baden-Württemberg hatte am 25. Februar Insolvenz in Eigenregie angemeldet. Nun gibt es Neuigkeiten. Wie der Schwarzwälder Bote berichtet, wurde der Betrieb inzwischen vom chinesischen Investor Hengerda New Materials übernommen.

Das offizielle Insolvenzverfahren wurde am 1. Mai durch das Amtsgericht Hechingen eröffnet. Trotz finanzieller Turbulenzen soll SMS Maschinenbau dem Schwarzwälder Boten zufolge weiterhin im Marktgeschehen präsent bleiben. Alle 74 Beschäftigten sollen nach Abschluss des Kaufvertrags durch den chinesischen Eigentümer weiterbeschäftigt werden. Auch Firmengründer Norbert Schmitz bleibt dem Unternehmen erhalten – künftig in beratender Funktion. Sachwalter Martin Mucha würdigt die erzielte Einigung und nennt sie „aktuell keine Selbstverständlichkeit“. Der neue Eigentümer Hengerda kündigte zudem Investitionen am Standort an, um die Zukunftsfähigkeit des Betriebs langfristig zu sichern.

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Die SMS Maschinenbau GmbH, gegründet im Jahr 1995, hat sich auf die Konstruktion und Fertigung von Maschinen zum Profil- und Gewindeschleifen spezialisiert. Ihr technisches Fachwissen im Bereich Steuerungs- und Schleiftechnologie kommt nicht nur bei Neuanlagen zum Einsatz, sondern auch bei sogenannten Retrofits – also der Aufarbeitung und technischen Aufrüstung bereits vorhandener Maschinen. Das Unternehmen bedient nicht nur mittelständische Kunden in Deutschland, sondern ist auch auf dem europäischen und asiatischen Markt aktiv.

Zwar bleibt der Maschinenbauer nun von jener Insolvenzwelle verschont, die in den vergangenen Jahren über den Standort Deutschland hinweggerollt ist – doch gleichzeitig reiht sich das Unternehmen in eine wachsende Zahl von Betrieben ein, die in die Hände ausländischer Investoren übergehen. Der industrielle Ausverkauf in Deutschland nimmt besorgniserregende Ausmaße an.

Die andauernde Rezession – ausgelöst vor allem durch die verfehlte Wirtschaftspolitik der Ampelkoalition, aber auch durch strukturelle Fehlentscheidungen der vorangegangenen Merkel-Regierung – hat zahlreiche deutsche Firmen in eine wirtschaftliche Schieflage gebracht. Besonders betroffen ist der Mittelstand, der das Rückgrat der deutschen Wirtschaft bildet. Erschwerend kommt die aus dem Ruder gelaufene Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) hinzu. Nach jahrelanger Nullzinspolitik erhöhte die EZB den Leitzins zwischen 2022 und 2023 um insgesamt 450 Basispunkte. Für viele Unternehmen stiegen dadurch die Kreditkosten spürbar an – ein Umstand, der die ohnehin angespannte finanzielle Lage zahlreicher deutscher Betriebe weiter verschärfte. 

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Diese Entwicklungen öffneten Tür und Tor für ausländische Investoren, die insbesondere angeschlagene kleine und mittlere Unternehmen, oft nach dem Verbrauch ihrer letzten finanziellen Reserven, zu äußerst günstigen Konditionen übernehmen. Betriebe wie SMS Maschinenbau, die sich bereits im Insolvenzverfahren befinden, geraten dabei verstärkt in den Fokus potenzieller Käufer.

In den vergangenen Monaten häufen sich die Fälle, in denen deutsche Unternehmen von ausländischen Investoren übernommen werden. Ein weiteres Beispiel ist neben SMS Maschinenbau, der Fahrzeughersteller Orten – ein traditionsreicher Familienbetrieb aus Rheinland-Pfalz, der kürzlich an indische Geldgeber veräußert wurde.

Doch nicht nur Mittelständler geraten ins Visier internationaler Investoren, auch namhafte Großkonzerne bleiben nicht verschont. Die Commerzbank etwa befindet sich derzeit mitten in einem Übernahmepoker mit der italienischen Großbank Unicredit. Seit September 2024 hat Unicredit schrittweise Anteile der Commerzbank erworben und sich über Derivate und Optionen Zugriff auf rund 28 bis knapp 30 Prozent der Aktien gesichert. Man strebt offenbar eine weitere Aufstockung an. Sollte die 30-Prozent-Schwelle überschritten werden, dürfte Unicredit wohl ein offizielles Übernahmeangebot unterbreiten.

Auch beim deutschen Chemiekonzern Covestro steht eine Übernahme unmittelbar bevor: Der staatliche Ölkonzern Adnoc aus Abu Dhabi hat von der EU-Kommission grünes Licht für die geplante Komplettübernahme erhalten. Bereits zum Jahreswechsel hatte Adnoc den Großteil der Anteile erworben. Das Transaktionsvolumen wird auf rund 14,7 Milliarden Euro geschätzt. 

Ein weiterer Verkauf betrifft die Bahn-Tochter DB Schenker, die kürzlich veräußert wurde. Die Deutsche Bahn hatte am 30. April 2025 den Verkauf ihres Logistikgeschäfts an den dänischen Transportkonzern DSV abgeschlossen. Die Transaktionshöhe betrug 14,3 Milliarden Euro.

Sollte es der neu ins Amt berufenen Bundesregierung nicht gelingen, der Rezession wirksam entgegenzutreten, etwa durch dringend notwendige Maßnahmen wie die Senkung der Energiepreise oder den Abbau bürokratischer Hürden, wird sich der Ausverkauf der deutschen Wirtschaft unweigerlich fortsetzen.

Der Wohlstand in der Bundesrepublik steht auf dem Spiel, und es droht eine zunehmende Einflussnahme ausländischer Kräfte auf den Standort Deutschland. Von dem Land, das einst als wirtschaftliches Zugpferd Europas galt, ist nicht mehr viel übrig.

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37 Kommentare

  • SMS ist ein Hidden Champion in der Nische der Verzahnungswerkzeuge. China kauft sich so wichtiges Know How. Besser wäre eine europäische Lösung gewesen. Offenbar gab es da keine Interessenten oder China machte das bessere Angebot.

  • Grün wirkt nach.

    14
  • Dieses Land und seine Menschen wurden von völlig unfähigen Politikern zum Frass vorgeworfen.
    Und dies auf fast allen Ebenen.
    Die Meisten haben noch gar nicht begriffen, wie elend es hier die nächsten Jahre noch werden wird.
    Wirtschaftlich am Ende, Energie- und Lebensmittelpreise steigend, Wohnraum unbezahlbar, Renten-und Krankheitssystem am kollabieren.
    Geflutet mit Menschen aus fremden Kulturen, deren Integration mehr als fraglich ist und sämtliche Systeme belastet.
    Und um dies alles unter Kontrolle zu halten, werden die Methoden in Zukunft immer totalitärer werden.

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  • In 3 Jahren wird dann in China mit deutscher Qualität produziert. Billiger und schneller als ein etabliertes Unternehmen aufzukaufen geht es nicht. Unter Umständen bleibt Forschung&Entwicklung oder eine Premiummarke hier. Beispiel Putzmeister / Sany.

  • Falsche Managemententscheidungen und ein schlechtes wirtschaftpolitisches Umfeld sind eine arme Mischung. Denn erst geht das Kapital nach Übersee und dann das Know-How.

    Die deutsche Resteheimat ist so schnell klimaneutral deindustrialisiert. Die Schwäbische Alb findet rasch zurück in ihren naturräumlich gegebenen attraktiven Urzustand als landwirtschaftliche Wohlstandsregion mit Rekorderträgen, über die, wenn nicht die Sonne, so doch die Welt lacht.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Schwbische_Alb#Industrialisierung_und_Moderne

  • Wenn allen voran Oliver Blume als seines Zeichens gegenwärtig amtierender Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG, die bekanntlich wie kein zweiter Konzern für das Modell Deutschland steht, zuletzt noch am 3.11.2024 in der damaligen Ausgabe der „Bild am Sonntag“ kritisiert, dass strukturelle Probleme, wortwörtlich, „jahrzehntelang“ nicht gelöst werden konnten, aber im Zuge der immer rascher entschwindenden Wirtschaftskraft nunmehr offen zutage treten, muss die Frage erlaubt sein, was es über solch eine große Zeitspanne hinweg verhindert hat, damit vor allem industrielle Arbeit ertragreich ist? Das Präsidialamt der Vereinigten Staaten von Amerika spricht in dem Zusammenhang dabei spätestens seit 19.7.2023 von wenigstens „four decades of misguided economic philosophy“. Angesichts dessen nimmt es in der Tat nicht wunder, wenn inzwischen nicht mehr viel übrig ist und eine dadurch zutiefst falsche Praxis die Substanz nahezu restlos aufgezehrt hat.

    6
  • Die CDU/SCU hat versprochen, den Ausverkauf der deutschen Industrie sofort zu beenden.
    Um dann mit der Ampelregierung 2:0 weiterzumachen!
    Was machen die deutschen Politiker, wenn alle Kassen leer sind und die Wirtschaft kaputt ist?
    Womit die 1399 Ideologieprojekte finanzieren?
    Geld drucken sorgt für Inflation, Armut, soziale Unruhen und zum Schluss Hyperinflation, die alles an Hab und Gut der Bürger verbrennt.
    Übrigens, das hier vielleicht als Trost für den hilflosen Wähler.
    Noch nie in der Menschheitsgeschichte konnte sich ein Regime an der Macht halten, wenn die Hyperinflation sich in einem Land angezündet hat.

    14
  • Unsere Politiker haben einfach keine Ahnung von Wirtschaft , dafür jede Menge davon, wie man sich an der Macht hält. Das wird nichts mehr.

    11
  • Deutschland; da nützt auch Kopfschüttel nichts mehr…
    Therapiezentrum vor dem Aus wegen Bürokratie – 0,7m²
    In einem Therapiezentrum im oberbayerischen Tittmoning leben z.Z. rund 70 Menschen m. psychischen u. Sucht-Erkrankungen.
    Doch die Einrichtung ist insolvent.
    Um sie zu retten, sollen einige Bewohner nun in den seit kurzem leerstehenden ehemaligen Pflegebereich einziehen.
    https://www.ardmediathek.de/video/quer-mit-christoph-suess/therapiezentrum-vor-dem-aus-wegen-buerokratie/br/Y3JpZDovL2JyLmRlL2Jyb2FkY2FzdC9GMjAyNFdPMDEyNDc1QTAvc2VjdGlvbi82M2E3MWI1ZC0xY2E0LTQxMDMtYmIwZC0yNmI3NzMwYWViNzk
    6 Min.
    Kein Radweg trotz Unfallgefahr– Vorschriften(Bahn) verhindern Lösung
    Seit Jahrzehnten kein Radweg unter Autobahn
    https://www.ardmediathek.de/video/quer-mit-christoph-suess/kein-radweg-trotz-unfallgefahr-vorschriften-verhindern-loesung/br/Y3JpZDovL2JyLmRlL2Jyb2FkY2FzdC9GMjAyNFdPMDEyNDc1QTAvc2VjdGlvbi83NWQwNGVlMy02YjI3LTQ1OGMtYmNiZC1iMTNiN2ZmYjZiZjM
    5 Min.

  • Warum soll China den Betrieb nicht übernehmen, wenn Deutschland ihn nicht mehr haben möchte? Zumindest sind eine Zeit X die Arbeitsplätze noch gesichert aber es wird Auslagerungen geben und auch bei mir sind Exkollegen mit Familie für immer ausgewandert, Die deutsche Regierung möchte es ja.

  • hui das muß das Grüne Wirtschaftswunder sein

  • Jeder interessierte Laie hat das seit Jahren kommen sehen.

  • Seit fast 20 Jahren gängige Praxis, dank Mutti verstärkt mit all ihren Flügen + Wirtschaftsdelegationen nach China.

    https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/ausverkauf-deutschland-diese-deutschen-unternehmen-wurden-bereits-durch-china-gekauft/ar-AA1uaoJf?apiversion=v2&noservercache=1&domshim=1&renderwebcomponents=1&wcseo=1&batchservertelemetry=1&noservertelemetry=1

    was auch indirekt durch Parteinahe Stiftung bestätigen lässt
    https://www.boeckler.de/de/pressemitteilungen-2675-ubernahmen-deutscher-unternehmen-durch-chinesische-investoren-stark-rucklaufig-34732.htm

    Man kaufte Namen und Technologie und im Gegenzug max. Joint Venture im eigenen Land. Nun kann man selbst autark agieren und das Know How ist nicht mehr in Deutschland und Europa.

    Nr. 1 China….Nr. 5 Deutschland
    https://de.wikipedia.org/wiki/World_Intellectual_Property_Indicators

  • Alles richtig, nur ist das „oppositionelle“ Milieu ja keinesfalls besser. Dort wettert man ja auch gegen alles Eigene und marschiert im Geist mit Moskau und Peking.

    Wofür gibt es eigentlich sowas wie ein Wirtschaftsministerium, wenn es nicht mal dazu taugt den Ausverkauf an Knowhow durch aggressive fremde Mächte zu stoppen?

    6
  • Schönes Aufmacher – Symbolbild!
    Warum nicht gleich Hans Christian Blech aus 08/15?

  • „Doch nicht nur Mittelständler geraten ins Visier internationaler Investoren“

    Lache. Als ob die Chinesen da mit dem Zielfernrohr rumlaufen und sich arme Mittelständler hohlen wie das Rotwild. Es sind diese Leute selbst, die die Firmen an die Chinesen verkaufen. Es warn immer die Kapitalisten, die Fabriken nach China umgezogen haben, weil die Löhne da viel niedriger waren.

    9
  • China gehörte schon vor Scholz seinem Hafenverkauf das halbe Land. Die kaufen sicher seit über 20 Jahren immer wieder in Deutschland Unternehmen auf. Die Türken haben sich das inzwischen abgeschaut und machen mit. Ziel des ganzen, Technologie und Patente. Und unsere „kompetentes“ Kartellamt schläft weiter.

  • Jeder, der sich nur etwas mit Wirtschaft und Politik beschäftigt, wusste das es so kommen wird. Aber Nein, wenn man das erzählte war man ein Schwubler und Verschwörungstheoretiker.

  • Vllt baut Herr Trump hier bald Hotels und Golfplätze.

  • Wird die Produktion nach China verlagert, oder sind die deutschen Rahmenbedingungen für den chinesischen Investor kein Problem?

  • In diesem Katastrophenland wird man bescheiden und ist froh, wenn noch ein paar Arbeitsplätze gerettet werden, auch wenn es durch ausländische Investoren ist. Es ist eine Schande, wo die Ampel unsere Wirtschaft hin manövriert hat.

  • Schon die Überschrift ist falsch. Die Chinesen übernehmen die Techologie und das Wissen der Firma. Und bis alles nach China transferiert ist, halten sie den Standort am Leben. Danach wird er dann zugemacht.

    Kenne die Vorgehensweise aus vielen real erlebten Übernahmen.

  • “ In beratender Funktion“ bleibt der geschäftführender Gesellschafter noch im Laden = soll die Kunden bei der Stange halten bis der Wechsel (nach China) in trockenen Tüchern ist.

    Das „Symbolbild“ hat rein gar nichts mit Gewindeschleifen zu tun. Gezeigt wird eine Holzoberfläche und ein für die Oberflächenverarbeitung dazugehörige Schwingschleifer. Hat in etwa soviel gemein wie der Sesselfurzer in der Amtsstube mit Arbeit (Kraft x Weg).

  • Klingt für mich nach einer chinesische Investition in den Wirtschaftsstandort Deutschland. Auch Microsoft hat jüngst knapp 8 Mrd. in Deutschland investiert. U.a. in den Standort Bergheim, der ja angeblich von einer Pleitewelle betroffen sein soll.

    -13
  • Gibt es die Maschinenfabrik von
    Elisabeth „Lisa“ Maria Paus´ Eltern noch?

    Darum kümmern sich ihre beiden
    kapitalistischen Brüder, u. die sind
    einen Konkurrenten los, falls sie das
    gleiche produzierten.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Paus_Maschinenfabrik

    Sie hat bestimmt eine fette Auszahlung
    oder andere Erbgüter bekommen. außerdem
    durfte sie 22 Semester VWL mit Diplom studieren.

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