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Heim-Turnier

„Aus Anfeuern wird schnell Rassismus“ – wie die Medien die EM-Stimmung ersticken

Am Freitag startet die Europameisterschaft in Deutschland - und bevor auch nur ein bisschen Fußball-Stimmung aufkommen kann, warnen die Medien schon vor sportlichem Patriotismus, Jubel und Deutschland-Flaggen. Sie wittern Rassismus und drücken den Fans einen „Verhaltenskodex“ auf.

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„Was erlaubt und was verboten ist“: Deutschland bestreitet am Freitagabend das erste Europameisterschafts-Gruppenspiel gegen die schottische Nationalmannschaft. Es ist ein Heimspiel, in München. Doch so richtig EM-Stimmung oder gar Vorfreude auf das Turnier ist so kurz vor Anpfiff nicht zu spüren. Denn wer jubelt und Deutschland-Flaggen schwenkt, steht in der deutschen Medienlandschaft ganz schnell auf der Abschussliste. Die öffentlich-rechtlichen wittern bereits Rassismus und scheinen fast krampfhaft Angst vor sportlichem Patriotismus zu haben – also versucht man ihn schon vor der EM im Keim zu ersticken.

So titeln die großen Zeitungen kurz vor dem ersten Gruppenspiel, warnend vor „Patriotismus bei der Fußball-EM“ oder weisen auf einen „Verhaltenskodex“ hin. Fans sollen sich nicht einfach auf eine authentische Fußball-Europameisterschaft einlassen dürfen, sondern erstmal ihr Verhalten hinterfragen: Jedes Jubeln, jedes Schwenken der Deutschlandfahne muss auf mögliche Diskriminierung überprüft werden. Bei dem Nachrichtensender ntv heißt es am Freitag etwa von einem Sportsoziologen, dass „aus Anfeuern schnell Rassismus wird“.

„Die Grenzen zwischen Party und Rassismus sind fließend“

„Gerade in großen Gruppen gibt es immer wieder Situationen, die nicht mehr als harmlos oder unpolitisch verstanden werden können“, sagt der Soziologe Michael Mutz. Das sei immer der Fall, „wenn andere abgewertet werden, wenn das Gefühl Raum greift, etwas Besseres zu sein, anderen überlegen zu sein. (…) Dann werden aus einer Anfeuerung für die deutsche Mannschaft schnell Schmähgesänge gegen andere, die die Grenzen zum Rassismus oder Nationalismus überschreiten“, behauptet Mutz bei ntv. So, als ginge es bei einem Turnier nicht immer darum, besser als eine andere Mannschaft zu sein.

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Beim SWR und der Tagesschau lauten Schlagzeilen aktuell „Jubeln bei der EM – was erlaubt und was verboten ist“. Und schon in der vergangenen Woche schrieb der Stern in einem Leitartikel: „Einen Sommer lang glaubten wir, Schwarz-Rot-Gold-Begeisterung gebe es auch in harmlos. Bei der Fußball-EM sollten wir diesen Fehler nicht wiederholen“. Stolz auf die Leistungen und Erfolge deutscher Sportler korrelieren mit Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit, heißt es weiter in dem Stern-Artikel.

„Sportlich-patriotische Bindungen an die Nation“ hätten „im Schlepptau immer nationalistische Ressentiments“. Im Modemagazin Vogue kommen derweil ähnliche Töne von einem weiteren Sportsoziologen: „Je mehr sich die Leute über so eine symbolische Kategorie wie Nation und nationale Zugehörigkeit identifizieren, die durch nationale Symbole noch befeuert wird, desto stärker wird auch die Abgrenzung nach außen. Mit dem Unterstreichen von ‚Ich gehöre zu dieser Gruppe‘ geht auch immer ein Stück weit die Frage ‚Wer gehört eigentlich alles nicht dazu?‘ einher“, heißt es dort.

Politik und Medienlandschaft stimmen in einen regelrechten Chor ein, die EM nicht zu einem sportlichen Fest, sondern zu einer Bühne für politische Botschaften zu machen. Die Nachrichtenseite Watson berichtet zum Beispiel über die von der Stadt Düsseldorf aufgestellten Verhaltensregeln zur EM. Dort heißt es mahnend: „Bitte bedenke, dass auch Sprüche, Witze oder Lieder über Personengruppen diskriminierend, und damit verletzend für manche Menschen sein können. Bitte verzichte auf solche Aussagen. Es gibt großartige Sprüche, Witze und Lieder, über die alle gemeinsam lachen können.“

Auch Verkleidungen sind eher ungern gesehen: „Sei sensibel bezüglich kultureller Aneignung, wenn du Elemente einer anderen Kultur übernimmst, die in Deutschland Vorurteilen und Diskriminierung ausgesetzt ist (z. B. traditionelle Kleidung, Afroperücken, kultureller Schmuck und Symbole etc.)“, zitiert die Rheinische Post. Die Bundesregierung tut währenddessen alles in seiner Macht Stehende, um die EM länderübergreifend zu einer Woke-Veranstaltung zu machen (Apollo News berichtete).

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