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Angeblich klar und doch hitzig diskutiert: Waren die Nazis rechts? Oder doch in Wahrheit links? Kaum eine historische Frage ist so kontrovers und aufgeladen, und klar zu beantworten ist sie nicht. Aber: Nichts ist irreführender, als Hitler einfach einen Faschisten zu nennen.

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Wer die Nazis öffentlich als linke Partei bezeichnet, riskiert heutzutage durchaus seine Existenz. Die österreichische Journalistin Anna Dobler etwa verlor für die Äußerung der Ansicht, dass die Nazis links gewesen seien, selbst beim Anti-Mainstream-Medium Exxpress ihren Job. Die ehemalige CDU-Politikerin Erika Steinbach provozierte vor Jahren mit dem Satz, die „NationalSOZIALISTISCHE Deutsche ARBEITERpartei“ sei schon dem Namen nach links gewesen, und wurde unter anderem aufgrund dieser Äußerung zur Unperson. 

Joseph Goebbels hingegen konnte diese Ansicht noch äußern – und er verlor deswegen nicht seine Existenz, sondern wurde sogar zu Hitlers kurzzeitigem Erben. Goebbels meinte: „Der Idee der NSDAP entsprechend sind wir die deutsche Linke. Nichts ist uns verhasster als der rechtsstehende nationale Bürgerblock.“ Das schrieb er 1931 in der NS-Parteizeitung Der Angriff.

Viele meinen allerdings, es heute besser zu wissen als Goebbels: Die Frage, wie man die Nationalsozialisten politisch einzuordnen hat, ist für viele schon längst klar beantwortet. „Rechts“ ist ja im deutschen Sprachgebrauch fast schon gleichbedeutend mit „Nazi“. Wer sich von dieser Ansicht entfernt, begibt sich auf vermintes Terrain.

Dennoch wollen wir uns an diese Frage heranwagen – nicht, um eine definitive Antwort zu formulieren, aber um etwas Klarheit ins Dunkel zu bringen und zumindest einige Koordinaten abzuklären. Dabei sind schon die Kategorien „links“ und „rechts“ so schwammig, dass sie kaum noch dienlich sind, die Frage nach der politischen Ausrichtung der Nazis mit ehrlicher Absicht zu beantworten.

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Oft wird etwa behauptet, die Nazis könnten ja gar nicht links gewesen sein, weil „links“ ja Antiautoritarismus, Internationalismus und totalen Egalitarismus bedeute. Eine sehr gefällige Definition, nach der auch alle kommunistischen Gewaltherrscher, von Lenin über Stalin und Mao bis Ulbricht und Honecker gar nicht links gewesen sein können. Rechte hingegen argumentieren oft, die Nazis seien klar links gewesen – und verweisen auf den Sozialismus, der ja schon im Namen steht.

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Dieser Text soll der Versuch sein, die Antwort auf die Frage nach der politischen Ausrichtung der Nazis ehrlich zu suchen, sich einer Antwort zumindest ehrlich anzunäheren – ohne politisch opportune Manöver, aber auch ohne Festhalten an angeblich sicheren Glaubenssätzen des Mainstreams der Geschichtswissenschaft. Denn wie in jeder Wissenschaft gibt es eben auch nicht „die Geschichtswissenschaft“.

Die linken Wurzeln des NS

In der Tat gibt es mit einem ehrlichen Blick zunächst auch viele naheliegende Gründe, die Nazis als Links einzuordnen – die auch über ein simples Betonen des Parteinamens hinausgehen. Da wäre etwa dieses Zitat von Joseph Goebbels. Goebbels war Sozialist und fand sich in der NSDAP wieder – er war politischer Zögling des „Nationalbolschewisten“ Gregor Strassers. Goebbels wurde zusammen mit den Brüdern Gregor und Otto Strasser schnell ein führende Kopf des sogenannten „sozialrevolutionären“ Flügels in der Partei – der Historiker und Goebbels-Biograf Ralf Georg Reuth benannte ihn gar als den einen „ideologischen Kopf“ dieses Flügels.

Noch in den 30er-Jahren arbeitete der spätere Reichspropagandaminister auch offen mit den Kommunisten zusammen gegen die parlamentarische Ordnung der Weimarer Republik. Das passt zum Wesen einer Partei, die erst spät begann, sich mindestens oberflächlich von ihren sozialrevolutionären Wurzeln zu distanzieren. Die NSDAP war einst als DAP, als „Deutsche Arbeiterpartei“ gegründet worden, und betonte neben dem Völkischen auch stets das Sozialistische.

Die Nazis waren von Anfang an von einem Antikapitalismus geprägt, der sie im übrigen auch entscheidend von den Faschisten, etwa in Italien, trennt. Der ebenso prägende Antisemitismus der Nazis muss auch in diesem Kontext gesehen werden. Antikapitalismus und Antisemitismus gingen stets Hand in Hand – schon bei Marx, auch in der bolschewistischen Sowjetunion und eben auch bei Hitler. Der schimpfte schon 1919 in seinen Bierkeller-Reden über den „angloamerikanischen Kapitalismus“. Der irische Historiker Brendan Simms von der Universität Cambridge schrieb 2016, dass sich der Antikapitalismus und der Antisemitismus der Nazis bedingten, dass Hitler seinen Antisemitismus aus dem Antikapitalismus ableitete. „Hitler wurde ein Gegner der Briten und wohl auch ihrer amerikanischen Verwandten, bevor er ein Feind der Juden wurde. Und er wurde ein Gegner der Juden wegen seiner Feindschaft gegenüber den angelsächsischen kapitalistischen Mächten.“

Für die Nazis waren die Juden „Volksschädlinge“ und „Volksfremd“. Aus dem Rassenwahn heraus – aber diese Darstellung der Juden als „Blutsauger“ fußt auch auf der sozialistischen Sicht auf die Juden, die diese vor allem wegen ihrer jahrhundertealten Verwurzelung in der Finanzwirtschaft, aber auch wegen ihrer attestierten Andersartigkeit ablehnte. Die Sowjetunion kategorisierte, verfolgte und misstraute den Juden auch und schürte den Hass auf sie. Ob man diese Andersartigkeit nun gegenüber der „Volksgemeinschaft“ oder gegenüber dem „sozialistischen Kollektiv“ attestierte, ist im Endeffekt zweitrangig – es läuft aufs Gleiche hinaus.

Benito Mussolini hingegen beschrieb den Antisemitismus als absolut konträr zum Faschismus: „Faschismus bedeutet Einigkeit, Antisemitismus dagegen Destruktion“, erklärte er im November 1927. „Faschistischer Antisemitismus oder antisemitischer Faschismus sind deshalb eine krasse Absurdität. (…) Wir protestieren energisch dagegen, dass der Faschismus auf diese Weise kompromittiert wird. Der Antisemitismus ist ein Produkt der Barbarei, während der Faschismus auf der höchsten Zivilisationsstufe steht und dem Antisemitismus diametral entgegengesetzt ist.“

Wie Goebbels schrieb: „Nichts ist uns verhasster als der rechtsstehende nationale Bürgerblock“. Haupt- und relevantester Gegner der Nazis waren stets nicht die Kommunisten und Sozialisten, sondern die konservativen, christlich-demokratischen und bürgerlichen Kräfte. Dafür stand auch die SA, Hitlers Sturmabteilung. Der Historiker Nicolas Patin charakterisierte sie als „revolutionäre Armee“ – als Truppe, die den Staat und die alte Ordnung stürzen wollte. Hitler opferte die SA schließlich und ließ Röhm beseitigen, um einen Burgfrieden mit den Kräften der alten Ordnung zu schließen – aber das ändert nichts an dem prägenden Geist, der SA und NSDAP verbindet. Und es brachte Hitler und die alte, konservative, rechte preußisch-deutsche Elite nicht wirklich auf eine Wellenlänge. Mit dieser Entwicklung war Hitler bis zuletzt übrigens selbst nicht glücklich: Noch im Februar 1945 beklagte der Führer sich, dass aus der Politik eines „revolutionären Staates“ wie dem Dritten Reich eine „Politik reaktionärer Spießbürger“ geworden sei.

NS-Wirtschaftspolitik: Zwischen Industriebaronen und Vierjahresplänen

Wirtschaftspolitisch ist der Nationalsozialismus schwierig einzuordnen und schwebt eigentlich über heutigen Maßstäben: Die Nazis lehnten den Kapitalismus im eigentlichen, liberalen Sinne stets ab. Die Wirtschaft war im NS-Deutschland keineswegs frei und stand weit entfernt von einer liberalen Marktwirtschaft. Der Staat griff direkt und umfassend in die Produktionsprozesse ein, es gab etwa mit den „Reichswerken Hermann Göring“ oder der dem gleichen Mann unterstellten Jahresplan-Behörde stark planwirtschaftliche Züge. Die Industrie akzeptierte dies, da die Aufträge lukrativ waren und hohe Gewinne versprachen. Eine Verstaatlichung der deutschen Industrie, wie sie vor 1933 von der NSDAP gefordert wurde, stand jedoch nie ernsthaft zur Debatte.

Von einer Arbeiterherrschaft kann keine Rede sein, da zahlreiche Industriebesitzer während der Nazi-Herrschaft ihr Vermögen vergrößerten oder überhaupt erst aufbauten. Schon kurz nach der Machtergreifung zerschlugen die Nationalsozialisten die Gewerkschaften und schafften das Streikrecht ab. Arbeitnehmer und Arbeitgeber waren fortan nicht Gegensätze im Arbeitskampf, sondern wurden in der „Deutschen Arbeitsfront“ gebündelt und sollten gemeinsam dem Staate dienen. Der stabilste Vergleich ließe sich sicherlich zum Staatskapitalismus der heutigen Volksrepublik China ziehen, in der viele Elemente ähnlich sind – etwa der starke Eingriff des Staates bei trotzdem bestehenden, privaten Besitzstrukturen in der Wirtschaft.

„Nichts ist irreführender, als Hitler einfach einen Faschisten zu nennen“

Der rennomierte Historiker Sebastian Haffner schreibt in seinem Buch „Anmerkungen zu Hitler“: „Die einzige Opposition, die ihm [Hitler] bis zum Schluss zu schaffen machte, kam von rechts.“ Gemeint sind die Offiziere und die alten Eliten, die immer wieder gegen den Nationalsozialismus aufbegehren wollten und es schlussendlich taten. Die Gruppe der Verschwörer um Stauffenberg etwa – ihre Namen, so Haffner, lesen sich wie ein „Auszug aus dem gothaischen Adelskalender“. „Von ihnen ausgehend stand Hitler links. Das gibt zu denken.“

Passend dazu stellt er fest: „Die einzigen innenpolitischen Gegner und Konkurrenten, mit denen Hitler in den Jahren 1930 bis 34 ernsthaft zu rechnen und zu kämpfen hatte, waren die Konservativen“. Haffner meint: „Hitler ist keineswegs so leicht als extrem rechts einzuordnen, wie es viele Leute heute zu tun gewohnt sind. Er war natürlich kein Demokrat; aber er war ein Populist. Ein Mann, der seine Macht auf Massen stützte, nicht auf Eliten.“

Hitler stünde „irgendwo zwischen Mussolini und Stalin“, schreibt Haffner, und zwar „bei genaueren Hinsehen näher bei Stalin als bei Mussolini; nichts ist irreführender, als Hitler einfach einen Faschisten zu nennen.“ Der Historiker bricht es auf eine Äußerlichkeit herunter: Mussolini trug „ebenso oft Frack wie Parteiuniform.“ Hitler trug nach seiner absoluten Machtergreifung „immer nur Uniform – wie Stalin“, schreibt Haffner. Diese Äußerlichkeit sei „symbolisch für vieles wesentliche“. Symbolisch dafür, dass Hitler im Kern stets den Bruch mit dem Alten anstrebte, während Mussolini sich an die konservativen Eliten band, sich auf sie stützte und so schlussendlich im Jahr 1943 auch von ihnen entsorgt werden konnte.

Die Nazis verabscheuten die alten Eliten

Mussolinis Faschismus war deutlich klarer rechts: Er stützte sich auf die alte Ordnung, kooperierte mit der Monarchie und den italienischen Eliten. Dass der Faschismus seine Wurzeln im Sozialismus hat, tut diesem Umstand keinen Abbruch. Haffner schreibt: „Faschismus ist Oberklassenherrschaft, abgestützt durch künstliche Massenbegeisterung. Hitler hat wohl Massen begeistert, aber nie, um damit eine Klasse abzustützen“. Im faschistischen Italien kontrollierte die Oberklasse eher Mussolini als andersherum – in NS-Deutschland existierte die Oberklasse nicht wegen, sondern eher trotz Hitler und unter seiner Knute weiter.

Er brauchte sie peripher, aber er schätzte sie nicht: Hitler verabscheute die alten Eliten. Er misstraute ihnen, sah sie als Relikte und sich selbst als Revolutionär, der das Alte hinwegfegt. Wohl kaum hätten die Nationalsozialisten einen Monarchen an der Spitze des Staates neben, gar über Hitler akzeptiert, wie es die italienischen Faschisten taten.

Die Abneigung, die die Nazis gegen die alten Eliten hegten, wurde von diesen erwidert: Paul von Hindenburg nannte Hitler bekanntermaßen spöttisch einen „böhmischen Gefreiten“, in der High Society Münchens in den 20er-Jahren eckte der unbeholfene Prolet Hitler eher an. Es war vor allem der Antibolschewismus und das Schutz-Versprechen vor dem Kommunismus, das die Nazis in den 30ern zu einer Partei der Mittel- und in Teilen auch der Oberschicht werden ließ.

Aber die Nazis waren keine reaktionäre Kraft und schon gar keine Konservativen – sie wollten nichts restaurieren und nichts bewahren, sondern ebenso wie die Kommunisten einen revolutionären Bruch mit der Vergangenheit und der Gegenwart. Es schon dieses revolutionäre Element, welches die Nazis in den Augen mancher als klar links qualifiziert – aber mit dieser eindimensionalen Bewertung macht man es sich zu einfach. Genauso, wie der ausgeprägte Antikommunismus alleine kein Beleg dafür sein kann, dass die Nazis rechts waren. 

Stalinsche Geschichtsklitterung ist Mainstream

Für Sozialisten ist es aber natürlich einfach, Hitler möglichst weit von sich wegzustoßen – und ihn soweit rechts einzuordnen, wie es nur geht. Das hatte schon bei den Stalinisten und Marxisten-Leninisten System. Bekannt ist die sogenannte „Dimitroff-These“ – die sozialistische Ansicht, dass Faschismus nur „Kapitalismus in der Krise“ sei und damit die rechteste und letzte Ausprägungsform der burgeoisen Gesellschaft. Eine zynische und falsche Betrachtung, die vor allem politisch opportun ist.

Dennoch hat diese Art der Ansicht sich durchgesetzt, wenn es um die Nazis geht. Nicht nur Sebastian Haffner, auch große liberale Theoretiker wie Ludwig von Mises und Friedrich August von Hayek waren der Ansicht, dass der Nationalsozialismus dem Kommunismus sehr nah war – das einende Band war der Totalitarismus. Stalin kooperierte bekanntermaßen mit Hitler und Hitler bewunderte Stalins Plan- und Kommandowirtschaft. Letzteres schreibt Historiker Dr. Dr. Rainer Zitelmann. All das sind Fakten, die die Sozialisten nach dem Zweiten Weltkrieg aber schnell unter den Teppich kehren wollten – mit durchschlagendem Erfolg.

Freilich gibt es auch Historiker, die es völlig anders sehen als Haffner. Heinrich August Winkler etwa ist in seiner Einordnung so deutlich, wie es nur geht: Die Nazis seien „die rechteste Partei, die es je gegeben hat“, meint der emeritierte Professor. Die NSDAP sei „das organisierte und extremste Nein zu allem“ gewesen, „wofür linke Parteien standen.“ Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle erwähnt, dass Winkler Sozialdemokrat ist.

Der Historiker Herfried Münkler ist an sich der gleichen Ansicht wie Winkler – aber er betrachtet die Sache differenzierter. „Es gab natürlich linke Elemente in der NSDAP. Es ist also etwas Richtiges dran, aber in der politischen Einordnung ist es trotzdem schief. Denn im politischen Spektrum der Zeit kann es keinen Zweifel geben, dass die NSDAP zur Rechten gehörte.“ Der Historiker Arnulf Baring hingegen meinte 2011 ganz klar: „Die Nazis waren nicht rechts, die Nazis waren eine Linkspartei!“. All diesen Männern kann und will man ihre fachliche Qualifikation nicht absprechen – was nur nochmal unterstreicht, wie kontrovers die Diskussion bis heute ist. Man bleibt letzendlich mit dem Fazit zurück, dass die Nazis in das Links-Rechts-Schema nicht so recht hineinpassen wollen.

Eine definitive Antwort darauf, ob Hitler nun rechts oder links war, lässt sich schon alleine wegen der Schwammigkeit dieser unzureichenden Kategorien nicht finden. Was ist rechts, was ist links? Versteht man Links als revolutionär und „progressiv“, rechts hingegen als bewahrend, konservativ bis reaktionär, kann man die NSDAP als links einordnen. Meint man, Links bedeute Werte im Sinne eines universalen Egalitarismus, qualifizieren sich die Nazis natürlich nicht dafür. Meint man, Links wäre internationalistisch, passt es scheinbar auch nicht – wobei Hitler zumindest dem Anschein nach ab 1941, nach dem Angriff auf die Sowjetunion, auch eine internationalistische, pan-europäische Selbstdarstellung verfolgte.

Erschwert wird die Suche nach einer solchen Antwort auch, weil Hitler und die Nazis ideologisch manchmal durchaus flexibel waren: Das Revolutionäre und das Antikapitalistische trat in den 30er-Jahren hinter ganz rationale Machtinteressen zurück. Genauso, wie die ohne Zweifel tief antibolschewistischen Nazis zu Beginn des Zweiten Weltkrieges eng mit der Sowjetunion kooperierten. Das macht es zusätzlich schwieriger, den Nationalsozialismus irgendwo in einem Links-Rechts-Spektrum festzunageln.

Der Nationalsozialismus ist eine besondere Ideologie, die sich über die klassischen Grenzen dieses Spektrums hinwegsetzt. Gestandene Historiker, Meister ihres Faches, streiten bis heute über die Ausrichtung der Nazis und dieser Streit wird wohl nie beendet werden. Klar ist an dieser Frage nichts. Nur eines: Wer den Nationalsozialismus als einfach nur rechts definieren will, macht es sich zu einfach. Und tut das wahrscheinlich nicht aus einem Interesse an der historischen Wahrheit heraus – sondern vor allem, um den NS seinem jeweiligen politischen Opponenten ins Nest zu legen.

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84 Kommentare

  • Die Bezeichnungen politisch links und rechts stammen aus den frühen Nationalversammlungen der Revolutionszeit im 19. Jh.
    Links vom Präsident saßen die sog. Progressiven, jene, welche die bestehende Gesellschaft umgestalten wollten. Rechts davon die Konservativen, die an der Erhaltung und Bewahrung des Bestehenden interessiert waren. Je nach Radikalität der Ziele wurde nach gemäßigt und extrem unterschieden.
    In der Mitte gab es noch das Zentrum, die Liberalen.

    Unter diesem Aspekt gesehen können die Nazis nur Linke – genau genommen Linksextremisten – gewesen sein, denn niemand kann bestreiten, dass sie einen radikalen Umbau der deutschen Gesellschaft im Auge hatten und diesen großen Plan über die des Individuums auf persönliche Freiheit stellten – typische Eigenschaften von Sozialisten.

    • Genauso, wie Sie es beschreiben, ist es. Ich stimme Ihnen in allem zu, Frau Ost. Ich wundere mich schon lange, das es so wenige Menschen verstehen oder vielleicht auch nicht verstehen wollen. Ich als „Wessi“ bin heute froh, dass wir die „Ossis“ haben. Und ich wünsche den Thüringern und Sachsen heute entsprechende Wahlergebnisse.

    • „Die NSDAP ist die deutsche Linke. Unser Feind ist das rechte, konservative Bürgertum“ – Joseph Goebbels, 1932
      Auch der ständige Verweis auf die „völkische Propaganda“ als Stigma für heutige Heimatliebe geht hier fehl, denn die NAZIS verstanden darunter nicht das vorhandene deutsche Volk , sondern ein „nordisches deutsches Volk“, das nach weiteren Maßnahmen der Eugenik nach und nach entstehen sollte. Deutsche, die diese Merkmale nicht aufwiesen, wären dabei – vermutlich zunächst in kleiner Dosierung – aussortiert worden.
      Man sollte heute mal genau hinschauen, wer heute Eugenik anwendet, wenn auch mit einem anderen Ziel.
      Auch hier wird man links fündig – Sozialisten eingeschlossen.

    • Und wie rasend schnell das ging, verblüfft mich immer wieder. Dieses Rudelverhalten ist mir völlig fremd. Massenaufläufe sind mir ein Greuel und ich hab in meinem ganzen Leben noch keinen Verein von innen gesehen. Aber sowas scheint auf Menschen wie ein Magnet zu wirken. Kann ich null nachvollziehen, was so schön daran sein soll, in der Masse unterzugehen. Viele Individuelle bilden auch eine Gemeinschaft, nämlich eine der Individualisten. Das ist eine Vielfalt mit der ich was anfangen kann, aber doch nicht der Gleichschritt und Gleichklang der Sozialisten.

      • Ich bin auch Individualistin und erklärte Gegnerin von Vereinsmeierei. Das mag zT in meiner Natur liegen, aber auch mit meiner DDR-Vergangenheit zu tun haben, wo Individualismus gleich zu setzen war mit Opposition, denn jeder, der nicht irgendwo „organisiert“ war, machte sich verdächtig. Die DDR war eine Nischengesellschaft. Jeder zog sich in seine Privatnische zurück – den einzigen Ort, wo man sein „Ich“ pflegen konnte.

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        • Grauenhaft ! Ich will sowas nicht erleben !

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      • Elias Canetti hat es in „Masse und Macht“ auf die Formel gebracht: für viele Menschen ist es einfach zuviel, ständig ein „Individuum“ sein zu müssen. Für die ist es im Moment eine Erlösung, die Verantwortung an die „Masse“ abzugeben, mit der sie gerade mitlaufen.

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        • Mir ist das unheimlich. Was ist man dann noch mehr als ein ferngesteuerter Roboter?

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      • Der Hang zum Rudelverhalten ist schnell erklärt. Die Mehrheit der Menschen sind Mitläufer. Sie finden es bequemer, wenn sie sich etwas anschließen können, anstatt selbst zu denken oder gegen den Strom zu schwimmen. Dazu kommt noch die Harmonie- und Liebesbedürftigkeit des Menschen. Wer gegen den Strom schwimmt, der muss auch etwas aushalten können. Davor schrecken viele zurück. Unzählige Despoten und Tyrannen haben sich diese Grundeigenschaften in der Geschichte der Menschheit zu Nutze gemacht. Und so läuft es bis heute und wird es auch in Zukunft.

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    • Sie sprechen mir aus der Seele, Frau Ost und doch werde ich niemals so empfinden können wie Sie, denn ich kenne die DDR nur aus Kindheitserzählung von Verwandten (Ost und West) und dem Wenigen, daß man während meiner Schulzeit in den Geschichtsbüchern lesen konnte.
      Ich bin unseren Brüdern und Schwestern übrigens äußerst dankbar für ihr politisches Erbe: selbstständiges Denken, eine unerschütterliche Grundskepsis gegenüber eins übergriffigen Staates und die konsequente Ablehnung des Totalitarismus. Vielen Dank dafür!
      Seid stark; bildet Euch Eure eigene Meinung! Hier im Westen habt Ihr definitiv Unterstützer und sollte Deutschland erneut gespalten werden, ziehe ich definitiv in den Osten! Bei Euch schrillen wenigstens noch die Alarmglocken, wenn eine Diktatur zurückkehrt. 💜💜💜🫶🇩🇪🫡

  • Chapeau. Sehr lesenswert.

  • Vieles kann man mit der aktuellen Regierung vergleichen. Und was ist die aktuelle Regierung?!

    • Ultralinks

    • So viele Repressalien wie heute, hatten wir nicht in der stockkonservativen Kaiserzeit. Allein während der NS-Zeit und in der DDR hat man sich auf’s Rückgratbrechen versteift. Menschenfeinde sind links zu finden.
      Ich erinnere die väterlich erzählte Anekdote über einen Dorfbauern, der sich in der Kneipe über das mickrige Saatgut auslies. Seine Rede, dass sich die Spatzen auf dem Feld knien müssten, blieb nicht unvernommen. NS-Getreue schenkten ihm drei Tage erzieherische Beugehaft. Kaum entlassen, war sein erster Gang zur Kneipe wo er freudig begrüßt äußerste : „Ich sage nichts mehr und wenn sie sich legen müssen !“

  • Sehr lesenswerter Artikel. Eine Anmerkung an Rande: die heutige Linke ist das genaue Gegenteil von antiautoritär.

    • „Antiautoritär“ waren bzw. sind die Linken nur solange, wie sie Staat und Gesellschaft damit schädigen können, um auf diese Art selbst an die Macht zu kommen.
      Sind sie dann an der Macht – ist restlos schluss mit „antiautoritär“: Dann wollen sie alles bestimmen und dominieren, bis hin zum Denken…

      • Ja, die heutige Linke ist überwiegend westlich sozialisiert und damit antiautoritär aufgewachsen (ich schreibe bewusst nicht „erzogen“) Wer immer alles darf und nichts muss, sehnt sich nach einer starken, ordnenden Hand, denn er ist mit der Eigenverantwortung maßlos überfordert. Die Freitagshüpfer führten ein Plakat mit sich „Verbietet uns endlich mal was!“.
        Fazit: Wer unter straffer Fuchtel aufwächst, lernt die Freiheit zu schätzen. Wer antiautoritär aufwächst, wirft sie weg.

        Nur gut, dass sie nicht alle so sind. Das gibt Hoffnung.

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        • G’rad nochmal die Kurve gekriegt. 🙂
          Aber ja, da ist unbedingt was d’ran. Stimmt aber so auch nicht immer. Ich hatte auch so ziemlich alle Freiheiten und blieb trotzdem immer selbstbestimmt und eigenverantwortlich. Ist doch furchtbar wenn andere das eigene Leben bestimmen. Wie soll man sich denn da entwickeln? Freiheit und Selbstbestimmung sind unbezahlbare Güter. Natürlich hat auch alles seine Schattenseiten, aber die nehme ich dafür mit Kußhand.

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          • Alle Freiheiten zu haben, schließt nicht aus, sich selbstbestimmt zu entwickeln. Es kommt immer darauf an, welche Vorbilder gelebt werden.

            Antiautoritäre Eltern neigen dazu, sich auf die kindliche Ebene zu begeben. Ein Kind braucht aber Vorbilder, zu denen es „aufschauen“ kann. Das heißt noch lange nicht, dass es in seiner kindlichen Freiheit eingeengt wird.
            Wenn man zuhause eine liebevolle, auf Vorbildern ruhende Erziehung bekommt, kann einem der Widerspruch, der sich aus der Einmischung eines übergriffigen Staates ergibt, nichts anhaben. Ständig zwischen zwei Welten zu pendeln, fördert kritisches Denken und Kreativität, immer neue Nischen zu finden, in denen Entfaltung möglich ist.
            Das Individuum siegt am Ende immer.

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            • Das wird es sein, was den Unterschied macht : Unsere Eltern hätten sich niemals auf die Kleinkindebene begeben. Was man da heutzutage so alles sieht, lässt einem den Atem stocken. Die Kinder wirken erwachsener als ihre Eltern.

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    • Linke sind immer autoritär.
      Die antiautoritäre Erziehung (erfunden von Marxisten) war nie was anderes als der erste Schritt zur Umerziehung. Zuerst reißt man das alte ein, dann kann man mittels Umerziehungswissenschaften einen neuen Menschen schaffen.
      Den ganzen Erziehungswissenschaften fehlte immer die Silbe „Um“ vorneweg.

  • es gibt klar antikapitalistische reden von hitler, die zu 80% von einem kommunisten stammen könnten, das parteipogramm hat einige übereinstimmungen mit dem kommunistischen manifest, sie nannten sich nationale sozialisten und es gab sehr viele parallelen zwischen stalins und hitlers regimen. von daher könnte man die nazis durchaus als eher links verorten, was natürlich nicht sein darf. natürlich gab es auch klassisch faschistische elemente. linksfaschisten trifft es wohl am besten.

    • Beschäftigen Sie sich mal mit der Herkunft des Begriffs „Faschismus“ und Sie werden Bauklötze staunen! Die angeblichen Antifaschisten sind faschistischer als jeder Nationalist oder „Rechter“!
      Heute die AfD verbieten, morgen die Werteunion, danach die Union und zum Schluß die FDP!
      Faschismus kennt keine Farben und politische Richtungen! Faschismus ist zum Kotzen und deswegen unterstütze ich die AfD!
      Ich bin kein Mitglied der Partei, ich bin kein Stammwähler, aber ich möchte, daß diese Partei endlich die demokratischen Rechte erhält, die unser „demokratisches“ System hierfür vorsieht! Immer wieder Kartellparteien ist keine Demokratie! Und bevor dies nicht passiert, werde ich immer häufiger die AfD wählen! Ihr mögt das nicht? OK, dann setzt wenigstens konsequent deren Politik um! 🫶🇩🇪🫡💙💙💙💙

      • Ich glaube sehr gut zu wissen woher der Begriff Faschismus kommt.
        Auf jeden Fall ist die AfD nicht faschistisch.

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    • Faschismus hat weder mit roten noch mit braunen was zu tun. Faschisten haben immer ein religiöses Fundament. Daher könnte man die Woke oder Last Generation und die ganzen ökofanatiker aufgrund der pseudoreligiösen Haltung und dem Willen zum autoritären Handeln(Notstand z.B.) so betiteln .

  • „Linke und Gewaltanwendung schließen einander aus.“ Diese Äußerung von Martin Schulz offenbart das verlogene Selbstverständnis der Linken und erklärt ihre verzerrte Sicht auf die Nazis.

    • Die DDR war und ist der klassische Beweis…

      • Die DDR war und ist der Feuchte Traum der SPD! Das wird sich niemals ändern!

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    • „Linke und Gewaltanwendung schließen einander aus.“
      In diesem Sinne waren die Grünen für mich bereits in den 80ern die Erfinder des gewaltfreien Werfens von Pflastersteinen.

    • „Linke und Gewaltanwendung schließen einander aus.“ Allein die Existenz der Antifa ist der Gegenbeweis für diese These. Auch die zahllosen Toten Maos, Stalins, der Kmehr usw. würden da sicherlich widersprechen.

  • Machen Sie doch mal eine Dokumentation zum Schwarzbuch des Kommunismus. Die Opferzahlen des Bolschewismus in Russland (20 Millionen), die menschenverachtenden Säuberungen, absichtlich herbeigeführte Hungersnot die unter Lenin 5 Millionen, unter Stalin 6 Millionen Tote kostete. Die tausendfachen Hinrichtungen, die Todeslager und das im allen Ländern, in denen der Kommunismus wütete kostet ca. 94 Millionen Menschen das Leben, in China alleine 65 Millionen. Das muss doch irgendeinmal dazu führen dass der Kommunismus endlich so behandelt wird, wie der Nationalsozialismus. Er muss verboten werden, incl. alle Nachfolge-Gruppierungen, die in Deutschland noch immer den bolschewistischen Schlächter Lenin verehren.

    • ich glaube die Briten führen nach wie vor den Bodycount mit Kolonial-Hungertoten in Indien an!

      • Ich glaube … ist kein Argument. Wo ist die Quellenangabe? Und nur so am Rande, ca. 100 Millionen Tote in 70 Jahren ohne Kriege ist historisch einmalig (Quelle: Stephen Kotkin)

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    • Prima!!! Kann ich nur beipflichten.

  • Links, Rechts, Oben, Unten – egal. Es gibt die Kollektivisten, die Rudelbilder, die klare Führung und das Gefühl des Herrenmenschentums brauchen, und da fallen Kommunisten, Sozialisten, Alle Arten von grünen, dunkelroten und braunen Faschisten alle rein. Sie sind die dumpfe Masse, die jede Diktatur trägt und sie hassen die Individualisten, die beweisen, dass Kollektiv und Führung nicht nötig sind, um sein Leben im Griff zu haben. Diktatoren und Autokraten bespielen die Klaviatur des Rudels und die Masse heult begeistert und zerfleischt jeden, der nicht mitmacht. Das haben sie alle gemeinsam.

  • Eure Chroniken sind spitze – und kommentieren aktuelle Debatten einfach nur durch historische Fakten. Unerhört 😉

  • Sehr, sehr, sehr guter Beitrag. Endlich mal die Fakten, die uns im Geschichtsunterricht nicht erzählt wurden. Und wenn ihr jetzt noch einen Beitrag bringt, mit wem Hitler den zweiten Weltkrieg finanziert hat, dann werden die Geschichtsbücher neu geschrieben. Es ist erstaunlich, dass wir so uninteressiert an unserer eigenen Vergangenheit sind, dass Dinge, wie bei Corona, immer unter den Teppich gekehrt und nie gänzlich aufgeklärt wurden. Das ist leider der Normalzustand in Deutschland.

    • Also in meinem Geschichtsunterricht habe ich ziemlich viel davon schon gelernt. So sehr ich auch der Ansicht bin, daß die Hochschulreife in NRW damals schon eher Notabitur war, mein Geschichtslehrer in der Oberstufe war phänomenal, der hat uns auch gezeigt immer genau hinzuschauen. Ich wußte als Beispiel schon damals, daß auch Polen in die CSR einmarschiert war und wir haben uns auch den Hitler-Stalin-Pakt genau angeschaut oder die Vorgeschichte der Kubakrise, von ein paar Zahlentrickserein ganz zu schweigen.

      Es wird aber auch niemand gezwungen jedes offizielle Narrativ zu übernehmen. Wenn mein damals 83 jähriger Vater ohne Internetanschluß schon im März ’20 sagen konnte, die blasen was auf und erzeugen eine Hysterie, dann konnte das jeder sehen, der hinsehen wollte.

  • „Man verkennt den Nationalsozialismus, wenn man nicht beachtet, dass er Sozialismus sein will.“ Ludwig von Mises

  • Ich weiß nicht, was an „National-*Sozialisten*“ mißverständlich ist. Hitler hat die Nazis selbst als sozialistisch bezeichnet und seiner Verachtung für die wirklichen Rechten seiner Zeit (nämlich die Monarchisten) sowie das konservative Bürgertum ad nauseam Ausdruck verliehen. Im Übrigen ist das Framing des politischen Gegners als „faschistisch“ ein Grundbaustein kommunistischer Propaganda von Anfang an. Zu alldem kann man sich bei Michael Klonovsky in aller erforderlichen Ausführlichkeit mitsamt Originalquellen belesen.

    Da wird überhaupt nichts „hitzig diskutiert“ (ebensowenig, wie irgend etwas „problematisch“ ist, nur weil es Linken nicht paßt), sondern wenig überraschend haben Linke ein Problem damit, wenn ihnen ihre (ohnehin unübersehbare) „geistige“ Nähe zu ihren „geistigen“ Zwillingen wasserdicht nachgewiesen und um die Ohren gehauen wird.

    • Richtig!

  • Oh, oh…böses Thema und vermintes Gebiet.
    Der Historikerstreit von 1986 wurde damals nicht umsonst als ein intellektueller Vernichtungskrieg geführt. Es siegten die Konformen und Stromlinienförmigen. Noltes Kopf wurde noch lange Zeit auf den Zinnen der historischen Institute als Abschreckung ausgestellt. Das ist die Wurzel des bundesdeutschen Geschichtsbildes Habermas’scher Prägung.
    Daran zu rütteln ist staatsdelegitimierend…

  • die Nazis waren rinks oder wahlweise lechts.
    Wen interessierts? Wer in solchen Schubalden denkt ist gar nicht an konkreten Lösungen interessiert. Und Hitler war kein individuelles Phänomen, der Nationalismus und Militarismus waren in ganz Europa die herrschende Ideologie.

    • Und was ist jetzt an Nationalismus schlimm angesichts linksglobalistischer Politik?

    • Stimmt ! – wäre es nicht so gewesen, hätten sie ja kapitulieren können, nein müssen.

  • Herr Roland: Ein sorgfältig recherchierter und kluger Essay.

  • Nun, zur Erweiterung des vorstehenden Artikels möchte ich ein historische These wagen: Jede abendländische Tyrannis war in ihrem Kern sozialistisch:

    # Peisistratos in Athen (und seine Söhne) begründete seine Tyrannis mit dem Willen und zum Wohle der Athener.
    # Die Diktatur des „Popularen“ Caesar beruhte auf der Zustimmung der Volksversammlung.
    # Das Prinzipat des Augustus und seiner Nachfolger erlangte seine Machtbefugnisse durch die „immerwährende“ tribunizische Gewalt.
    # Die „Diktatur“ erst der Medici, dann des Savonarola in Florenz stützte sich auf den „Volkswillen“.
    # Napoleon wurde durch Plebiszit erst „Erster Konsul“, dann „Kaiser der Franzosen“.
    # Die russische Revolution bezog ihre Legitimation aus der angeblichen Vertretung der Interessen des Volkes.
    # Der Nationalsozialismus war in seinem Selbstverständnis eine „plebiszitäre Bewegung“.
    # Sarah und die neostalinistischen Wagenknechte versuchen nun einen neuen „Nationalen Sozialismus“, wiel „die Wähler“ es so wollen.

  • Chapeau, über die Hälfte im Artikel erkläre ich mittlerweile seit meiner Pubertät und das hat mit in der Schule sehr viel nachsitzen eingebracht. Für mich war jedoch die Wahrheit wichtig, da ich sie persönlich von meiner Oma, Jahrgang 1906 erfahren habe und meine Oma sehr geradeaus und direkt war und sehr damals gelitten hat.

  • Rechts oder links…läuft im extremen alles ins Totalitäre. Nur der Liberalismus ist auch im Extrem lebenswert.

    • 👍🙏 Werte Union 🧡

    • Was ist denn Liberalismus?

      Und ist unser Staat nicht extrem liberal gegenüber Extremisten?

  • Es gibt mehrere Beweise:
    1: die Nazi’s kamen nur an die Macht weil Sie versprachen das die deutschen ihren Kaiser wiederbekommen
    2: Es hieß eben nicht 3. Reich sondern Groß Deutschland
    3: das war ja das besondere am nationalen Sozialismus er war als deutsche Sonderformen nicht wie die Internationale (Sozialismus) sowjetischer Prägung
    4: nach dem Verbot der Linken ist die KPD von Berlin geschlossen in die SA eingetreten und war somit der linke Flügel der SA
    5 Adolf Schickelgruber war Antisimit weil Er gehasst hat was Er selber war
    6: alle Linken hassen das Judentum bis heute was sich daran zeigt das Sie Israel hassen, siehe wieder diese schlimmen Entgleisung vom Auswärtigen Amt. Ganz ganz schlimm!! und ich hoffe das die Menschen in Israel verstehen daß sie nicht im Namen der deutschen Bevölkerung Handeln. Wir wollen in in Frieden und in Respekt mit unseren jüdischen Freunden leben. Zumal wir in Zukunft auf Israel angewiesen sein werden in der Terrorismusfrage.

  • Ergänzung Thema Wirtschaft: Ludwig Erhard formulierte es so: „Das Wesen der Marktwirtschaft besteht hauptsächlich darin, dass der Wirtschaftsprozess, d.h. Produktion, Güter- und Einkommensverteilung, nicht durch obrigkeitlichen Zwang gelenkt, sondern innerhalb eines wirtschaftspolitisch gesetzten Ordnungsrahmens durch die Funktion freier Preise und den Motor eines freien Leistungswettbewerbs selbstständig gesteuert wird. Freiheit, Selbstverantwortung und persönliche Initiative bei der Berufswahl, Erwerbstätigkeit und dem Konsum, die jedem als Produzenten und als Verbraucher die Wahrnehmung der wirtschaftlichen Chancen eröffnen, sowie eine leistungsbedingte Einkommensverteilung sind die Antriebskräfte, die in der Marktwirtschaft zu einem Höchstmaß an Produktion und einer Steigerung des Wohlstand des gesamten Bevölkerung führen.“ All diese von Erhard genannten Attribute sind nun aber gerade nicht die dominanten Merkmale, welche die nationalsozialistische Wirtschaftsweise kennzeichnen.

    • Ja, das hat Erhard gesagt, getan haben er und seine Epigonen aber etwas anderes und hinterrücks dafür gesorgt, daß Schlüsselindustrien unter staatlicher Kontrolle bleiben und mit Hilfe von Institutionen und auch Bildungssystemen sichergestellt, daß die Bevölkerung bloß nicht auf die Idee kommt, die Sache mit der Eigenverantwortung und Selbstbestimmung allzu wörtlich zu nehmen.

      Wir wollen mal nicht unterschlagen, daß auch die CDU kein Interesse an einer hohen Eigenheimquote hatte und erst recht nicht an allzu hohen Löhnen.

      Ehe Ihr alle Euren Halbgott Erhard lobhudelt, beschäftigt Euch doch lieber mal mit dessen Biographie, dann werden auch die politischen Kontinuitäten deutlicher.

  • Sehr interessanter Text. Danke dafür. Bestätigt meine Aussagen in anderen Medien, dass die eigentliche Frage von links und rechts nirgendwo hinführt. Was jedoch in der Gegenwart die Basis für alles, was wir erleben ist, ist der Kampf gegen Rechts. Und das ist aus meiner Sicht strikt von der im Artikel beschriebenen Thematik zu trennen. So wie der heutige Durchschnittsrechte, den es Millionenfach gibt, nichts mit dem aufgebauten Feindbild der aktuellen Evolutionsstufe der Linken und ihren Untergruppen samt globalen Strippenziehern im Hintergrund zu tun hat. Die Frage nach dem Rechts 2024 ist elementar. Denn es wurde ein Label erschaffen, dass das ultimative böse und primitive darstellt. Mit dieser Waffe „Rechts“ soll jedoch alles zerstört und beseitigt werden, dass der Transformation im Wege steht. Und das ist nun mal die klassische Lebensweise des Durchschnittsdeutschen. Die aktuelle Transformation wäre ohne dem aktuellen Feindbild rechts so nicht umsetzbar.

  • Meinung:
    Als zahlen- und geschichtsaffiner Mensch fand ich den Artikel informativ.
    Problematisch finde ich immer die Einstufungen links, mitte, rechts von einst mit heute zu vergleichen. Zumal eben diese Bezeichnung willkürlich aufgrund der Historie von franz. Revolution 1789, über die Paulskirche 1848 bis heute reicht, wer wo seinen „Sitzplatz“ bekam bzw. zugeteilt bekommen hat.
    Außerdem kann man jederzeit die „Sitzordnung“ im Bundestag ändern wenn man es wollte. Und ist dann deren Ausrichtung und Agieren dann plötzlich eine andere?

    Bei solch Betrachtungen interessiert eigentlich wie ging man mit dem eigenen Volk um, mit anderen Völker und welche Mittel und Wege benutzen jene, um diese Vorgehensweise(n) voranzutreiben.
    Daher sollten eben auch Historiker mehr auf Worte wie Ausrichtung von sanft bis radikal benutzen als rechts oder links (z.b. im Text links sei revolutionär…also zu NS Zeit hat man das Medium Radio und Film „revolutionär“ eingesetzt (Neuerung vs. Umsturz)).

    • Sicher kann man die Spektren von damals nicht mit heute vergleichen. Gesellschaften entwickeln sich weiter, und was gestern fortschrittlich war, kann morgen als konservativ gelten.

      Das Problem unserer Zeit ist, dass Politik in einer globalisierten Welt nicht mehr auf nationaler Ebene entschieden werden soll, sondern von jenen. die von der Grenzenlosigkeit der Welt profitieren.

      Regierungen von links bis weit in die Mitte hinein folgen diesem Trend, wobei sie kaum noch als Parteien mit eigenen Programmen wahrgenommen werden und geben die Interessen ihrer eigenen Wähler dafür weitgehend auf. Konservative Parteien dagegen verteidigen diese.

      Politische Richtungen sollte man vll. künftig danach unterscheiden, ob sie für eine grenzenlose, von abgehobenen Eliten regierte menschenferne Weltordnung stehen oder für die Erhaltung der in Jahrhunderten gewachsenen sozialen Strukturen und des menschlichen Individuums.

      • Stimmt, deshalb schrieb ich ja wie ging man mit eigenen und fremden Völkern um. Ob nun wohlwollend, diktierend, hatte Politik für das Individuum, Gruppen oder Masse den Fokus gelegt und eben die Mittel wie man dies umsetzte.

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  • Die Wurzel der Nazis, im sozialistischen/kom. Sumpf habe ich schon öfter hier unterstrichen.

  • Die meisten Menschen verwenden politisch links und rechts synonym zu progressiv und reaktionär, also zu neu und alt. Damals waren die Nazis das Neue, waren progressiv und links – aus heutiger Sicht sind sie das Alte, Vorbild für Reaktionäre und Rechtsextreme.

    Die Frage, ob Hitler wirklich ein Faschist war, ist da viel interessanter, da Faschismus übersetzt erst einmal „Bündelung“ heißt und Hitler, wie im Text gut beschrieben, viel weniger bündelte als Mussolini. Aber fleißig gebündelt wird ja auch in der BRD Anno 2024. Ist es deshalb ein Faschismus? Der Begriff ist unscharf, steht heute synonym für „Hitler!“ und wird von interessierten Kreisen deshalb jedem übergestülpt, der ihnen nicht passt.

    • Das Faschismus automatisch „Rechts“ oder „Bürgerlich“ sein soll, ist die erfolgreichste Verschwörungstheorie der politischen Linken! Die NSDAP hasste das Bürgertum und verabscheute den Kapitalismus! Wo sind die Parallelen zur AfD? Ich sehe keine! 🤔

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