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Markus Lanz

Zwei Monate zu Fuß über die Alpen: Politik-Aussteiger Kühnert lobt Söder – Lanz wirft ihm Lüge vor

Ex-SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert war nach seinem Politikausstieg erstmals wieder bei „Markus Lanz“ zu Gast – und sprach dort über seinen Rücktritt, fand anerkennende Worte für Markus Söder und bekannte sich an einer Stelle sogar zum freien Markt.

War nach über einem Jahr wieder zu Gast bei Markus Lanz: Kevin Kühnert (SPD) (Screenshot via ZDF)

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Der frühere SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert war am Donnerstagabend zu Gast in der ZDF-Sendung Markus Lanz. Im Mittelpunkt standen sein Rückzug aus der Parteiführung, persönliche Motive und die politische Lage. Zugleich überraschte Kühnert den Moderator mit anerkennenden Worten über CSU-Chef Markus Söder.

Zu Beginn erinnerte Lanz daran, dass Kühnert ihn im Oktober 2024 im eigenen Studio „kalt angelogen“ habe – damals stand der Rücktritt bereits fest, doch Kühnert hatte ihn vier Tage vor der offiziellen Verkündung nicht erwähnt. Nun erklärte er dazu: Lanz habe ihn „da ein bissle erwischt“, denn er habe sich zu diesem Zeitpunkt längst „persönlich in einer Sackgasse“ befunden und sich im Amt immer „eingeengt gefühlt – in Sachzwängen, ungeschriebenen Gesetzen“. Er habe gemerkt, dass seine „Wirksamkeit“ und sein „Impact“ deutlich abgenommen hätten, sagte er. Die Spielregeln im politischen Betrieb hätten sich verändert: „Jetzt geht es nur noch um die emotionale Aufladung von Einzelnen.“

In der Sendung sprach Kühnert auch über die Emotionalisierung politischer Diskurse und die zum Teil überbordenden Erwartungen vieler Bürger an die Reichweite und Wirksamkeit politischer Entscheidungen. Als Beispiel führte er Gespräche an, bei denen er mit Bürgern „vor Ort“ über die Veränderungen von Ortskernen und Fußgängerzonen diskutiert hat. Er schilderte, dass viele Menschen nicht über Zahlen und Statistiken reden wollten, sondern ihre Wahrnehmung der Lebensrealität zum Ausdruck brächten.

„Hundertmal habe ich als Allererstes gehört: Herr Kühnert, in unserer Fußgängerzone war es früher schöner. Heute sind da nur noch Dönerläden, Shisha-Bars und Ein-Euro-Läden.“ Dies verdeutliche aus seiner Sicht ein Dilemma der Politik, da diese oft auf abstrakte Fakten setze, die bei vielen Bürgern nicht ankämen. Der Wandel der Innenstädte sei für viele ein „diffuses Gefühl“, das politisch zwar adressiert gehöre, aber nicht wesentlich beeinflusst werden könne. Denn: „Ob der Leerstand in der Innenstadt mit einem Dönerladen besetzt wird oder ob da jemand ein schönes Bekleidungsgeschäft reinmacht, das regelt der Markt.“

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Für Irritationen sorgte auch Kühnerts Einschätzung des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder. Dieser besitze eine „gute Beobachtungsgabe“ und „erreiche die Leute“, erklärte Kühnert. Lanz reagierte hörbar erstaunt: „So weit ist es jetzt gekommen, dass Kevin Kühnert Markus Söder lobt?“ Kühnert widersprach zwar dem Begriff des Lobs, blieb aber bei seiner Bewertung: Es sei „ein Anerkennen, dass jemand versucht, eine Reaktion zu zeigen“ – etwas, das ihm im eigenen Amt oft nicht möglich gewesen sei.

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Im weiteren Verlauf der Sendung ging es auch um die Lage der SPD und um Olaf Scholz’ erneute Kanzlerkandidatur. Auf die Frage, ob es richtig war, dass Scholz erneut antrat, wich Kühnert aus: Das könne er „tatsächlich nicht gut bewerten“ – ein Satz, den Lanz prompt als „Quatsch“ zurückwies. Kühnert blieb dennoch dabei, denn er wolle „nicht so werden“, dass er seiner Partei im Nachhinein erkläre, wie sie Dinge „hätte machen sollen“.

Kühnert berichtete zudem von seinem Leben nach dem Rückzug aus der Politik: zwei Monate zu Fuß über die Alpen und anschließend der Einstieg bei der Lobbyorganisation Finanzwende. Dort verfolge er nun Themen wie Steuern und Umverteilung.

Sein Blick auf gesellschaftliche Entwicklungen wurde ebenfalls thematisiert. So beschrieb Kühnert die wachsende Rolle von Emotionen in der politischen Kommunikation und die Erwartungen vieler Bürger: Im Wahlkampf und bei öffentlichen Reden frage sich der Zuhörer vor allem: „Wie fühle ich mich bei dem Auftritt?“ Söder habe dieses emotionale Bedürfnis „intuitiv verstanden“, während andere Politiker „in Kategorien von Gesetzen, Verordnungen und Zehn-Punkte-Programmen“ denken würden. „Aber damit“, so Kühnert, „wirkt man nicht auf dem Marktplatz.“

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44 Kommentare

  • Kevin hat mir keine Sekunde lang gefehlt.
    Solche Kasper sind einfach austauschbar, denn sie können nichts.
    Müssen auch nichts können.
    Deshalb geht Deutschland kaputt.

    • Kevin war ein Produkt des Hauptstroms. Er wurde in den Zeitungen und dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk hochgeschrieben und hochgeredet. Das hat ihn in höchste Ämter getragen. Letztlich hat sich aber herausgestellt, daß er zwar gut reden kann, es ihm an sonstigen Eigenschaften für die Ämter aber gefehlt hat.
      Er sollte aufhören, weiter in der Öffentlichkeit herumzuturnen, und sein Studium beenden oder einen Beruf erlernen. Dann kann aus ihm noch ein gutes Mitglied dieser Gesellschaft werden.

    • „Bezahlsprechpuppe N°131.
      Bitte Geld einwerfen…

      *BITTE WARTEN*

      …zu Ihrer Verfügung.
      Was soll ich sagen?“

  • In 11 Kommentaren ist alles zu dem Typ gesagt. Hervorragend.
    Weiter zu wichtigen Dingen.

  • „Er schilderte, dass viele Menschen nicht über Zahlen und Statistiken reden wollten, sondern ihre Wahrnehmung der Lebensrealität zum Ausdruck brächten.“

    Ja so was aber auch! Da erklärt den Leuten ein Experte, daß Deutschland noch nie so sicher war wie heute – und die Leute erzählen von ihrem beklemmenden Gefühl, wenn sie durch die Fußgängerzone gehen und an einer Horde junger bärtiger Männer vorbeimüssen, die sich auf dem Mäuerchen am Rand der kleinen Grünzone herumfläzen! Was erlauben Leute!

  • EILMELDUNG
    Neue Meldestelle – Bürger können dem Digitalministerium Bürokratie-Baustellen melden. Die werden dann geordnet, sortiert und abgeheftet.

    • Das wäre nicht das Schlechteste. In der Zeit können die wenigstens keine Dummheiten begehen.

  • Wie die Geister die man nie mehr los wird!

    Jetzt arbeitet er bei einer NGO „Bürgerbewegung Finanzwende“
    Ungelernt und keine Ahnung von Finanzen, aber das ist ja völlig egal im Besten Deutschland!

    • vor allem hat er mit der SPD Fraktion im Bundestag als Abgeordneter und SPD Generalsekretär einen Untersuchungsausschuss zu Scholz/Warburg verhindert. Das ist genau die Bewegung bei der jetzt Frau Brorhilker nach ihrer Zeit als Staatsanwältin arbeitet, die immer Scholz und Tschentscher u d de Warburg Bank wegen der Steuerverjährung von Cum EX- Betrugsgeschäften der Warburg Bank auf der Spur war. Kevin Kühnert hat auch schon Gedächtnislücken zu dieser Zeit.

    • Er ist für die Abteilung Agitprop von der SPD abgesandt, um die „Scholz Interessen“ abzuschirmen.

      • Agitprop = ideologisch-propagandistische Arbeit mit dem Ziel, die Massen zur Entwicklung des revolutionären Bewusstseins zu führen und zur aktiven Teilnahme am Klassenkampf zu veranlassen.

        Das bringt Deutschland aber sowas von weiter!!! 😵‍💫
        Wahnsinn und zusätzlich mit Steuergelder gefördert!

    • Schlimm, nicht wahr? Es ist wie mit einer defekten Toilette. Man spült und spült und spült, aber die … kommt immer wieder hoch.

  • Ich bin überrascht, wieviel bei der grünen NGO „Finanzwende“ offenbar zu tun ist, dass sie dort ein Call Center brauchen.

  • Da wäre er mal besser den Jacobsweg gegangen , manche erfuhren dadurch Erleuchtung.

  • Hat er die 6 zu unrecht erhaltenen Monatssaläre zurückgezahlt?

  • Aha !
    Die Migrationspolitik hat also rein gar nichts mit dem fremdländischen Stadtbild zu tun. Da muss man auch erstmal drauf kommen.
    „Regelt der Markt“ – bald nicht mehr, dann regelt das die Gesellschaft.

  • Das einzig gute an Kevin ist, das die Nachfolger immer peinlicher werden. Das war’s aber auch.

  • >>zwei Monate zu Fuß über die Alpen und anschließend der Einstieg bei der Lobbyorganisation Finanzwende.<<

    Und wie erwirbt er seinen Lebensunterhalt?

  • Bußgang nach Canossa?
    In Canossa bittet Kevin den Papst weinend und im Büßerhemd um Absolution. Drei Tage verbringt er barfuß im Schnee…

    • Drei Monate über die Alpen? Hat Kevin was größeres vor und hat er wie Hannibal Elefanten über die Alpenpässe mitgebracht?

  • 2 Monate zu Fuß über die Alpen ? Die Normalroute dauert – je nach Detailplanung – 5-10 Tage.

    Aber natürlich kann man die Alpen auch überqueren, indem man die „griechisch-orthodoxe Route“ wählt. Der Weg führt dann über China und Indien.

    • Hier gab es doch gestern den Artikel darüber, daß irgendjemand diese Alpenhütten verwüstet… Vielleicht hat er deshalb länger gebraucht.

  • Er konnte nix und kann noch immer nix.

    • Für diesen Kommentar brauchte die KI beinahe 10 Sekunden bis zur Freigabe.🙏

      • Die KI ist vermutlich ein linksgrüner Student, der zuerst die Wörter googeln muss.

  • „Ob der Leerstand in der Innenstadt mit einem Dönerladen besetzt wird oder ob da jemand ein schönes Bekleidungsgeschäft reinmacht, das regelt der Markt.“
    Kevin Kühnert ist offenbar nicht auf der Höhe der Zeit – und das ist sehr schlecht für die SPD in Berlin!

  • Der kommt wieder.

  • Kühnert war bei seinem Rücktritt erstaunlich selbstkritisch, sein FDP-Mann hatte ihm wohl mal ein bisschen was erklärt. Unter anderen gestand er, manchmal überlege er, ob der politische Gegner nicht vielleicht doch recht hat.
    Aber das mit den Dönerläden….oberpeinlicher Rückfall.

  • Kühnert stellt für mich eine linksradikale Witzfigur dar. Fertig.

    • Kann man sicher so sehen, nur zum Lachen ist der trotzdem nicht.

  • Kevin Kühnert hat keine abgeschlossene Berufsausbildung im klassischen Sinne, sondern brach nach dem Abitur (2008) ein Studium der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der FU Berlin (ab 2009) ab und arbeitete danach in einem Callcenter von myToys.de bis 2014. Später begann er ein Politikstudium an der Fernuniversität Hagen, das er jedoch ebenfalls nicht abschloss, um sich seiner politischen Karriere zu widmen.

    Die Bürgerbewegung Finanzwende wächst weiter. Mit Kevin Kühnert übernimmt ein erfahrener politischer Kopf die Leitung des Bereichs Steuern, Verteilung und Lobbyismus in der überparteilichen Bürgerbewegung Finanzwende. Damit setzen wir ein klares Zeichen:

    Das kann man sich doch nicht ausdenken so etwas …oder?
    Ungelernt mit abgebrochenen Studium und jetzt erfahrener pol. Kopf für Leitung des Bereichs Steuern, Verteilung und Lobbyismus .
    Kann weg der Hr. Kevin allein zu Hause.

  • Warum begibt sich der Berufslose wieder in die Öffentlichkeit? Mir fallen da nur monetäre Gründe ein.

  • Ein Mitruinator Deutschlands…will er jetzt Verständnis oder was???…

  • „Ob der Leerstand in der Innenstadt mit einem Dönerladen besetzt wird oder ob da jemand ein schönes Bekleidungsgeschäft reinmacht, das regelt der Markt.“

    „Oh, you sweet summer child“ sagen die Amerikaner zu sowas. Glaubt der Kevin vielleicht auch noch, dass der Storch die Kinder bringt? Mehr ins Detail will ich da jetzt auch nicht gehen – das wäre unfair gegenüber den Dönerläden, die existieren, weil sie einen guten Döner machen.

    Aber hat sich der Kevin wirklich nie gefragt, wie diese ganzen Döner-, Pizza-, Gold- oder Handy-Läden IN DENEN MAN NIE AUCH NUR EINE MENSCHENSEELE DRIN SIEHT überleben können?! Wirklich nicht?!

  • Unser Kevin – jetzt mal im spezialdemokratischen Paulanergarten …
    … immer für einen gesichert sozialistischen Schenkelklopfer gut 😉

  • Der Kevin, der unser Sozialsystem wie kein zweiter zu nutzen weis ist am Ende „seines Geldes“ überraschenderweise wieder da ! Wer hätte das gedacht ? Der Spezialdemokrat wird uns auch weiterhin auf der Tasche liegen und mit Meinungen, die keiner braucht, beschallen. Sein Nachfolger der Jungen Antifa, Türmer macht es ihm nach…. Wer will das …und vor allem, wie viele ?

  • Wen interessiert es schon… kann weg.

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