Energieabhängigkeit
EU beschließt vollständigen Importstopp für russisches Gas bis 2027
Die EU hat sich politisch darauf geeinigt, bis spätestens Ende 2027 vollständig auf russisches Erdgas zu verzichten. Ein gestufter Importstopp soll Russland die Finanzierung seines Angriffskriegs gegen die Ukraine erschweren.
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Die Europäische Union will ihre Energieabhängigkeit von Russland endgültig beenden. Vertreter der Mitgliedstaaten und des Europaparlaments erzielten in Brüssel eine politische Einigung, nach der spätestens Ende 2027 keine Gasimporte aus Russland mehr stattfinden sollen. Der Beschluss steht im direkten Zusammenhang mit dem anhaltenden Krieg in der Ukraine.
Kern der Vereinbarung ist ein gestufter Importstopp: Ab Anfang 2026 soll die Einfuhr von russischem Flüssigerdgas (LNG) auf dem Spotmarkt untersagt werden, ab dem 30. September 2027 gilt das Verbot auch für Pipeline-Gas. Diese Fristen gehen aus einer offiziellen Mitteilung hervor. Für Binnenländer, die kurzfristige Lieferverträge abgeschlossen haben, sind Übergangsfristen von zwei zusätzlichen Monaten vorgesehen.
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Im vergangenen Jahr stammten immerhin 19 Prozent aller Gasimporte in die EU nach Angaben der Kommission aus Russland. Trotz weitreichender Sanktionen erzielt Russland weiterhin erhebliche Einnahmen aus Energielieferungen in die EU. Allein im ersten Halbjahr 2025 importierte die Union nach Angaben von Eurostat russisches LNG im Wert von nahezu 4,5 Milliarden Euro.
Laut einer Pressemitteilung des Europäischen Parlaments soll der informell mit dem Rat abgestimmte Gesetzentwurf „die Interessen der EU vor der Instrumentalisierung von Energielieferungen durch Russland als Waffe schützen“. Zudem werde Russland erschwert, „seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine weiter zu finanzieren“. Die neuen Regelungen sollen dauerhafte Rechtssicherheit schaffen, da sie – anders als bestehende Sanktionen – keiner regelmäßigen Verlängerung durch die Mitgliedstaaten bedürfen.
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Gleichzeitig enthält die Einigung eine Sicherheitsklausel, die bei ernsthafter Gefährdung der Energieversorgung einzelner Staaten greifen soll. In solchen Fällen könnte die Kommission zeitlich begrenzte Ausnahmen genehmigen. Voraussetzung ist eine Notstandserklärung des betroffenen Mitgliedstaats.
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Eine der Optionen hängt jedoch noch in der Schwebe, bislang gibt es noch keine Einigung mit Katar bezüglich der Gasimporte. Hintergrund sind Streitigkeiten mit der arabischen Monarchie aus dem Sommer dieses Jahres. Katar warnte in einem Schreiben von Energieminister Saad Sherida Al-Kaabi an die belgische Regierung, dass es wegen der Klimaschutzauflagen der EU künftig kein Flüssiggas (LNG) mehr nach Europa liefern könnte. Das Dokument fordert Änderungen an den Klimavorgaben der EU-Lieferkettenrichtlinie (mehr dazu hier).
Sollte die EU-Kommission nicht reagieren, „wird der Staat Katar und QatarEnergy ernsthaft alternative Märkte außerhalb der EU für unser LNG und andere Produkte in Betracht ziehen müssen, die ein stabileres und unternehmensfreundlicheres Geschäftsumfeld bieten“, heißt es in dem Schreiben vom 21. Mai. Im Zentrum steht Artikel 22 der „Corporate Sustainability Due Diligence Directive“, dessen „Inkompatibilität mit den Gesetzen, Regeln und politischen Zielen anderer Länder“ Katar kritisiert. Die „hohen Geldbußen, Strafen und die zivilrechtliche Haftung bei Nichteinhaltung von Artikel 22“ stellten ein erhebliches Risiko dar und könnten die Möglichkeit, „weiterhin LNG und andere Produkte an die EU zu liefern“, gefährden, so Al-Kaabi.
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Es wird teurer und teurer und ich betone nochmals teurer für alle.
Und diesmal hält er sein Versprechen.
Es wird immer teurer, das stimmt. Vielen kommt es so vor, als würden Energiepreise bewusst nach oben getrieben, weil man längst verstanden hat, wie sehr wir am Tropf des Konsums hängen. Und falsch ist dieser Gedanke nicht, doch er gleicht eben auch nicht der Vorstellung einer geheimen Schurkenrunde im Hinterzimmer. Wenn Unternehmen sehen, dass wir jeden Preissprung schlucken, warum sollten sie bremsen? Märkte tanzen nun einmal nach dem Takt der Nachfrage und halten im freien Kapitalismus den Konsumenten zudem in ihrer Abhängigkeit. Doch genau hier liegt der entscheidende Punkt: Der Konsument besitzt mehr Macht, als ihm bewusst ist. Wer kritisiert, aber weiter gedankenlos kauft und sich von bestimmten Produkten und einem inflationären Lebensstil abhängig macht, stärkt letztlich genau die Entwicklung, über die er sich später beklagt. Bewusster und kluger Konsum ist die einzige echte Stellschraube, die wir täglich selbst in der Hand haben. Die Wahlurne ist sicherlich keine Machtoption.
und es wird um so teurer, als sozialisten, gruene und rote in norwegen soeben den start zur abwicklung der oelgewinnung eingeleitet haben.
grosses vorbild: die kohleabwicklung in D.
ja, die verrueckten sind ueberall zuhause.
das wird die abhaengigkeit europas von oel nichteuropaeischer laender nochmals verstaerken, und den preis weiter in die hoehe treiben.
Wir buddeln Stein- und Braunkohle wieder aus.
Halt, Braunkohle geht nicht, ist Nazi.
Hauptsache, „wir“ sind dann „unabhängig“…muahahaha…
Dann kaufen Indien und China die Gasbestände und verkaufen sie hier teurer weiter. Smart.
Ich tippe eher auf die USA.^^
Richtig getippt!
Vermutlich hat sich Trump auch deswegen, zumindest öffentlich, diese Ungewälte in Brüssel noch nicht vorgenommen.
Ich empfehle Vorbereitung auf den Blackout und den Kauf von Aktien der Unternehmen, die von steigenden Gaspreisen profitieren. Die Kurse werden durch die Decke gehen. Meine sind schon um 70 % gestiegen.
https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Gasversorgung/aktuelle_gasversorgung/_svg/Gasspeicher_Fuellstand/Speicherfuellstand.html
Hoffentlich ist die EU bald Geschichte
davon ist leider nicht auszugehen, es sei denn der atomkrieg bricht wirklich aus.
die EU hat gerade mit norwegen 3 gigantische co2-lagerstaetten geplant, um den green-deal weiterzubetreiben.
kosten popelige 20 mrd. euro !
sie machen weiter und weiter, und alle machen mit.
Wir verstärken unsere Bemühungen in Dingen, die schon die ganze Zeit nicht funktionieren. Jetzt klappt es bestimmt, versprochen. Ihre Uschi und Fritze.
Bis 2027 haben wir in der EU völlig andere Verhältnisse, bis dahin wird russisches Gas das kleinste Problem von den Verbrechern sein!
Die EU-Methanemissionsverordnung verbietet Import von Erdgas aus Quellen die nicht die Verordnung einhalten. Strafen bei Nichteinhaltung sind vorgesehen.
Man darf gespannt sein, wie das funktionieren soll. Denn kein Gasexportland ist willens diesen Wahn einzuhalten. Sinnfreie Abspürpflichten, Verbot von Abblaseleitungen, Pflicht bei Wartung mit teuren Verdichterfahrzeugen umzupumpen, Verbot von Fackeln, etc. etc.
Man sägt an dem Ast auf dem man sitzt und verbietet gleichzeitig Fallschirme.
Die EU hat wohl die Aufgabe ihre Bürger bis ins Mark zu schaden!
VdL Ideologie pur!
Wie war das mit dem ‚Verbrennerverbot? Die Front bröckelt. Also ganz entspannt, die Konzerne werden schon irgendwann aus ihren Rattenlöchern kriechen und ‚russisches Erdgas‘ fordern.