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Steuerschätzung

Trotz wirtschaftlicher Stagnation: Bund erwartet Steuermehreinnahmen von 120 Milliarden Euro

Trotz massiver wirtschaftlicher Probleme wurden die Erwartungen der letzten Steuerschätzung deutlich übertroffen – für die kommenden Jahre rechnet man gar mit Steuermehreinnahmen von 120 Milliarden Euro. Es ist bereits die Rede von einem „Steuerrätsel“.

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Kann sich auf Mehreinnahmen freuen: Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (IMAGO/Future Image)

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Der deutschen Wirtschaft geht es schlecht, doch der Staat nimmt immer mehr Geld ein – dieser Trend aus der Zeit der Ampel-Regierung setzt sich auch unter Bundesfinanzminister Lars Klingbeil fort. Am Ende der Steuerschätzung am Donnerstag wird der Sozialdemokrat für die kommenden Jahre Steuereinnahmen über den bisherigen Erwartungen verkünden können, wie das Handelsblatt unter Berufung auf Regierungskreise berichtet.

So erwartet man für die Jahre 2025 bis 2029 Mehreinnahmen in Höhe von 120 Milliarden Euro gegenüber der Steuerschätzung im Mai – auch die Steuereinnahmen des laufenden Jahres übertreffen die Erwartungen. Und das, obwohl Deutschland sich bereits zum dritten Jahr in Folge in einer Rezession beziehungsweise Stagnation befindet – der längsten in der Geschichte der Bundesrepublik. Das Handelsblatt schreibt unter Berufung auf Experten bereits von einem „Steuerrätsel“.

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In der Regierung möchte man die erhöhte Steuerschätzung auf den „Investitions-Booster“ von Klingbeil zurückführen. Demnach seien die höheren Steuereinnahmen auch durch eine bessere Konjunktur bedingt. Abzuwarten bleibt, wie der Finanzminister diese erwarteten Mehreinnahmen nutzen möchte – eigentlich hatte er einen harten Sparkurs für das Bundeskabinett verhängt.

Bereits im vergangenen Jahr wurden die Erwartungen bei den Steuereinnahmen übertroffen: Obwohl die Wirtschaft um 0,2 Prozent schrumpfte, wurden über das Jahr verteilt rund drei Prozent mehr Steuergelder eingenommen, als zuvor geschätzt. Gegenüber 2023 stiegen die Einnahmen gar um vier Prozent an – der Bund konnte Rekordeinnahmen verzeichnen. Bereits 2022 konnte der Bund trotz Gaskrise und wirtschaftlicher Probleme Rekordsteuereinnahmen verbuchen.

Trotz der überraschend hohen Steuereinnahmen fordert die SPD immer wieder Steuererhöhungen: Aufgrund schnell steigender Ausgaben, insbesondere im sozialen Bereich, droht bereits 2027 wie auch schon kommendes Jahr ein Milliardenloch im Haushalt – Klingbeil schließt dabei nicht aus, dass dieses durch Steuererhöhungen geschlossen werden.

bc

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104 Kommentare

  • Steuermehreinnahmen von 120 Milliarden Euro!!
    120 Milliarden ohne Wirtschaftswachstum sind keine rechtmäßig erworbenen und verdienten Mehreinahmen des Staates sondern Beute des Staates bei Wirtschaft und Bevölkerung aus der Substanz durch Steuer und Abgabenerhöhungen !!
    Früher auch schlicht Plünderung genannt !!

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    • Nee, ist ja auch das Geld, das dem Durchschnittsbürger abgepresst wird!

      • genau dem und dem Mittelstand . Schneller kann man Wohlstand nicht vernichten !!
        Ps . Das Bürgergeld wird auch weiter teurer werden !!

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    • Diese Mehreinnahmen werden unter Anderem durch den Energieverbrauch getrieben, welcher immer weniger bezahlbar ist.
      Die Steuern auf Energie treiben auch die Verbraucherpreise und damit die Mehrwertsteuer.
      Interessant aber was noch die Einnahmen treibt. So steigen z.B. permanent die Einnahmen durch Hundesteuer und Glücksspiel.
      https://www.destatis.de/DE/Themen/Staat/Steuern/Steuereinnahmen/_inhalt.html

      • Und so pervers sich das auch anhört !! Sogar durch Schulden (Sondervermögen) steigert man seine Steuereinnahmen und das BiP !!! 🙂 Ich möchte echt mal wissen wo wir mittlerweile ohne die Schuldenorgie im Bip stehen würden ?
        Z.B Bürgergeld ausbezahlt was man sich vorher geliehen hat erzeugt schon mal ausgegeben Mehrwertsteuer !!
        1 Bilion Schulden verprasst in Deutschland könnten 190 Milliarden Mehrwertsteuer bringen 🙂

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    • …und weil das so gut in den letzten 2 jahren funktioniert hat, werden sie auch so weiter machen. ist ja für die regierung leicht ‚verdientes‘ geld. die steuern erpresst aus dem sauer verdienten geld der bürger ( ich erinnere nur an die dämliche co2 steuer). aber gerade das wird ihnen auch in naher zukunft auf die füße fallen. die dahingehende tendenz zeigt sich bereits in den wahlprognosen. außerdem ist ein system, bei dem die wirtschaft den bach hinter geht und die bürger gleichzeitig finanziell ausgebeutet werden ein zum scheitern verurteiltes.

      • Genau das ist in der DDR 1989 geschehen.

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  • Fette Inflation.

    So löst sich das Steuerrätsel.

    Die Mehreinnahmen entstehen u.a. durch die CO2 Bepreisung und die Streichung des Ehegattensplitting.

    • Wie auch immer diese Summe zusammen kommt …
      ein Finamzminister(!) der darin ein „Rätsel“ sieht, sollte schnell, und zwar GANZ schnell einen einfacheren Job (ohne Zahlen) anstreben !!!
      Bestatter oder so …?

      • Bestatter ist ein ehrenwerter und wichtiger Beruf! Minister? Hm, eher weniger. Ich empfehle mal das Lied von Georg Kreissler vom Politiker „Was für Ticker“ anzuhören oder zu lesen.

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      • Selbst als Bestatter muss man rechnen können, sonst bestattet man sich ganz schnell selbst.
        Er macht doch Kraftsport (angeblich) und sieht auch recht stämmig aus. Ich würde ihm auch etwas vorschlagen mit mehr körperlicher Betätigung und weniger Kopfarbeit.

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    • Kapitalertragssteuer ist 2024 gegenüber 2023 auch um 5 Milliarden gestiegen.

  • Ganz einfach: Das Zauberwort heißt Inflation.

    Der Staat saniert sich über die Verteuerung aller Waren und Dienstleistungen in zweifacher Hinsicht:

    1. alle Steuern auf Verbräuche steigen mit den Preisen und erhöhen die Steuereinnahmen des Staates.

    2. Der Staat mindert durch die Inflation seine Verschuldung, weil Schulden genauso entwertet werden wie Guthaben.

    3. Hinzu kommt die massive Erhöhung der CO2-Steuer, die offenbar fest eingeplant ist, um die sinkenden Steuereinnahmen wegen der schwächelnden Wirtschaft zu kompensieren.

    Der Dumme ist wie immer der Verbraucher.

    • Ab 2026 steht für viele Arbeitnehmer eine spürbare Verschlechterung bei der Rente bevor.
      Grund dafür ist die neue Sozialversicherungs-Rechengrößenverordnung, die die Berechnung der Rentenpunkte deutlich verändert.
      Künftig muss ein deutlich höheres Jahreseinkommen erzielt werden, um einen Rentenpunkt zu erhalten.
      Das bedeutet: Für die gleiche Arbeitsleistung bekommen Beschäftigte künftig weniger Rente.
      Experten warnen vor den finanziellen Folgen und sprechen von einem echten Rentenschock.
      https://www.infranken.de/ratgeber/karriere-geld/rente-2026-entgeldpunkte-teurer-sozialversicherung-lohnentwicklung-aktivrente-bundeskanzler-friedrich-merz-rechnung-art-6265138

    • Ich glaube, die gehen auch von falschen wirtschaftlichen Prognosen aus, die Mehreinnahmen sollen ja über mehrere Jahre anfallen.(Vielleicht haben sie Herrn Fratzscher befragt)
      Soweit in die Zukunft zu schauen ist dem Menschen nicht vergönnt, diese Prognosen zu Mehreinnahmen werden sich in Luft auflösen bzw in ein Loch verwandeln.

    • Punkt 2. fällt denen spätestens 2027 auf die Füße.

      • Nur, wenn bei der Stimmenauszählung keine Fehler passieren.

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  • Aus Kreisen des Finanzministeriums hieß es, Steuermehreinnahmen in dieser Größenordnung wären zwar erfreulich, sie würden die Haushaltsprobleme des Bundes aber nicht lösen.
    Es zeige sich aber, dass der “Investitionsbooster” wirke und sich die wirtschaftliche Lage bessere.
    Die schwarz-rote Koalition hatte im Sommer großzügige Abschreibungsregeln für Unternehmen in Kraft gesetzt, die in Deutschland investieren…

    • Die greift ja noch gar nicht und „großzügig“ ist sie auch nicht.
      Linke Tasche, rechte Tasche. Das Spiel mit den Steuern und Abgaben, hier ein bisschen weniger und dort doppelt soviel mehr, ist allseits bekannt.

  • An jeder Preiserhöhung kassiert der Staat munter mit.

  • hier kommt die Luftsteuer mittlerweile zum Tragen und die Megaerhöhung ist mit eingepreist in der Schätzung.

  • Denen ist das ein Rätsel? Ich behaupte den Leistungsträgern nicht, die merken es bereits seit Jahren, schmerzlich im Geldbeutel.

    Wenn man sich überlegt, wohin wir unsere Steuereinnahmen überall versickern lassen und zweckentfremden – dieses Land könnte blühen.

    • Wenn unsere netten EU-Nachbarn ihre Schulden (die sie bei Deutschland haben) zurückzahlen würden, dann könnten wir Infrastruktur und sozialen Wohnungsbau aus der „Portokasse“ bezahlen!

  • Ich sage nur: Mehrtsteuer. Dort kassiert man ja monatlich immer mehr ab.

  • Drei Jahre Rezession, drei Jahre Corona, Neujahr ist bald. Und die Staatskonjunktur floriert.

    Wir müssen ja auch mal über die positiven Dinge sprechen.

    -12
    • „Wir müssen ja auch mal über die positiven Dinge sprechen.“
      Richtig!
      Ich bin seit vielen Jahren immer mit einem leichten Hang „Rechtsrum“ gelaufen und konnte nie klären, woran das lag.
      Jetzt weiß ich es:
      in der rechten hinteren Hosentasche habe ich meine Geldbörse. Seitdem da Nichts mehr drin ist, habe ich auch diesen Drall nicht mehr!

      Man soll doch Alles positiv sehen und nicht so „larmoyant und wehleidig“ sein?

    • Sie müssen den Sarkasmus deutlicher erkennbar machen.

  • Logisch.
    Die Inflation wird teilweise durch Lohnerhöhungen ausgeglichen, die Besteuerung ist aber fix, also steigen die Steuereinnahmen auch wenn die Wirtschaft nicht wächst.

    Und dank Donald kann man im Moment auch besonders gut and er Börse verdienen. Ein rustikaler Präsident und ein ängstliches Publikum sind eine gute Kombi.

    • „ängstliches Publikum“ ist wohl doch etwas geschmacklos formuliert?
      Es sind Menschen, die sich (im Gegensatz zu den Politikern) Gedanken und Pläne über ihre Zukunft und die ihrer Kinder machen.
      Diese Menschen möchten auch Morgen noch das Brot auf dem Tisch bezhalen können und ihre Kinder angemessen groß ziehen!
      Sie sind es leid, dass „Die-da-Oben“ die vereinnahmten Gelder zum Fenster raus werfen, in dem sie einen nicht endenden Stellungskrieg finanzieren und die eigene Infrastruktur verrotten lassen!
      Nach Gaza 100te Millionen überweisen, obwohl sie nicht wissen, wer der eigentliche „Kontoinhaber“ ist!
      Fahrradwege in Peru, feministische Politik im islamistischen Staat, Entwicklungshilfe an Israel und China, Milliarden(!) an Krediten für „notleidende“ EU-Staaten!
      (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/38139/umfrage/nettozahler-und-nettoempfaengerlaender-in-der-eu)
      Und … und … und …
      Aber für die eigentlich wichtigen Augaben des Staates ist kein Cent vorhanden?

    • Natürlich wird diese Regierung es schaffen, auch diesen Automatismus zu zerbrechen und erstmals keine Mehreinnahmen zu haben: weil sie uns einfach nicht in Ruhe lassen.

  • Des Rätsels Lösung heisst Inflation.
    Klingbeil und die rätselhafte Geldvermehrung.
    Genau die Kompetenz die unser Land jetzt braucht. 🙈

    • Najaaaaa… diese „Kompetenz“ hat aber auch eine dunklere Seite 🙁

      Denn wenn man Schulden als Vermögen bucht, dann platzt der „Kompetenz“-Ballon irgendwann.
      Spätestens dann, wenn den Gelddruckmaschinen bei der EU die Tinte ausgeht …

      • So ist es.

        0
  • Das Wirtschaftswachstum stagniert oder ist rückläufig und die Steuereinnahmen steigen, eine ganz gefährliche Mischung!
    Aber es muss erst zum Kollaps kommen damit es besser wird!

  • Sozialismus ist schön bis das Geld von den Bürgern aufgebraucht ist!

    • DIE SOLLEN EINFACH MEHR ARBEITEN !!!
      Verdammt nochmal !

      (Vorsichtshalber: Sarkasmus)

  • Das einzige Rätsel was zur Zeit existiert ist diese Regierung selber.
    Ich vermisse Kompetenz und Sachverstand.
    Aber geliefert wird eine Quizsendung.

    • Der Finanzminister darf frei und unbeschwert sagen, dass für ihn hohe Steuereinnahmen „ein Rätsel“ sind, aber der Kanzler darf nicht sagen, dass das „Stadtbild“ verbesserungswürdig ist?

      Da sollte in der nächsten Kabinettssitzung wohl mal das Wort „Dekadenz“ definiert werden?
      Und Jeder schreibt eine Abhandlung darüber, ein bis zwei Seiten genügen.

  • Inflation, Überstunden der Fleißigen, höhere Bezüge im ÖD und Rentensteigerung treiben die Steuer Progression. Deswegen schrumpft die Wirtschaft und blühen die Staatseinnahmen.

  • Mehr Steuereinnahmen, von wem? Da werden Traumschlösser gebaut.

  • Tja, da ist sie wieder: die Luftsteuer. 10€ pro Tonne CO2. Ab 2026.

  • Dann ist ja alles kein Problem.
    Läuft für die Sozialisten! Denen gönne ich die paar Brösel.
    Für die Kapitalisten aber noch viel besser, Stichwort: Assetpreis-Inflation! Aktien, Kryptos, Mieteinnahmen zeigen Höchststände.
    In diesen Zeiten ist es wichtig sich selbst zu optimieren. Gleichzeitig die Ausgaben von den Preissteigerungen zu entkoppeln. Im Eigentum wohnen und den Autarkiegrad erhöhen, die Energie für Mobilität selbst erzeugen…

  • Wenn bei Konjunkturrückgang und Firmenpleitewelle die Steuereinnahmen steigen, dann stimmt mit dem Steuersystem oder mit der „Bezahlung“ der Schätzer irgendetwas nicht.

  • Es wird garantiert eine drastische Mehrwertsteuererhöhung geben.

  • bitte die ueberweisung an die „omas gegen rechts“ nicht vergessen.

  • Möglicherweise hat das FM die Billion für die Rüstungsindustrie miteingerechnet.

  • Natürlich steigen die Einnahmen, weil die Abgaben ständig erhöht werden (Beispiel Kraftstoffe) und die Preisteigerungen nach der Wirtschaftskatastrophe in 2020 erhebliche Mehreinnahmen bescheren, die anteilig über die Ust anfallen. Die Umsatzsteuer macht fast 25% der Gesamtsteuereinahmen aus und die jährlichen Zuwächse liegen in den letzten 15 Jahren fast immer obehalb von 30 Milliarden. Dazu kommen Bereiche wie Versicherungen, Tabak, Energie, Grund, KfZ usw. Die jährliche Umverteilung über Steuern und Sozialversicherungen ist von 1 Billion Euro in 2005 auf über 2 Billionen Euro angestiegen. Der Ball soll hochgehalten werden, deshalb Grippe, Einwanderung, Krieg usw. Man wird diese Ausgaben nicht einschränken, selbst wenn die wirtschaftliche Leistung deutlich schrumpfen sollte.

  • Man rechnet die Solleinnahmen hoch, trotz fehlender Grundlage. Diese märchenhaften Mehreinnahmen sind Grundlage für reale Mehrausgaben. Fehlen dann die Einnahmen, steigen die Schulden. Gleiche Methode bei den Ländern und zum Teil auf kommunaler Ebene.

  • Auch ich habe in diesem Jahr mit meinem Unternehmen mehr umgesetzt als ich erwartet hatte. Aber es war deutlich weniger als zum vergleichbaren zeitpunkt der Vorjahre.
    Ohne vergleichbare Zahlen vom Grundwert der Schätzung mit dem der Vorjahre ist die Aussage, 120 Millarden Mehreinnahmen, ein Muster ohne Wert.

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