Die Probleme mit dem grünen Stahl: Start-up aus Schweden geht an Klimakurs zugrunde
Das schwedische Start-up Stegra will grünen Stahl produzieren. Doch die Kosten laufen aus dem Ruder. Stegra steht sinnbildlich dafür, wie stark die Energiewende die europäische Stahlindustrie belastet.

Das schwedische Unternehmen Stegra benötigt dringend zusätzliche 1,5 Milliarden Euro, um den Bau seines nachhaltigen Stahlwerks im Norden Schwedens weiterzuführen. Das Projekt übersteigt die ursprünglich eingeplanten Kosten mittlerweile deutlich. Innerhalb von nur drei Monaten hat sich die Finanzierungslücke verdreifacht.
Zwar konnte Stegra in der Vergangenheit bereits 6,5 Milliarden Euro an Kapital von namhaften europäischen Investoren einsammeln – darunter Konzerne wie Mercedes-Benz, Siemens und Scania sowie die Unternehmerfamilien Agnelli, Maersk und Wallenberg –, doch das reicht offenbar nicht mehr aus.
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Um die Ausgaben zu senken, hat das Unternehmen erste Sparmaßnahmen eingeleitet: Teile der geplanten Anlage werden vorerst auf Eis gelegt, und einzelne Wasserstoff- sowie Energieeinheiten sollen ausgelagert werden.
Diese Maßnahmen dürften jedoch erst mit erheblicher Verzögerung Wirkung zeigen. Die Zukunft von Stegra hängt nun entscheidend davon ab, ob es gelingt, die enorme Finanzierungslücke zu schließen – doch die Aussichten bleiben ungewiss.
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Die Probleme bei Stegra stehen sinnbildlich für die finanziellen Herausforderungen, mit denen sich Stahlunternehmen europaweit bei der Integration grüner Produktionsmethoden konfrontiert sehen.
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Auch in der Bundesrepublik sehen sich Unternehmen wie Thyssenkrupp und Salzgitter diesbezüglich mit erheblichen finanziellen Belastungen konfrontiert. Die geplanten Investitionskosten für die DRI-Anlage von Thyssenkrupp in Duisburg liegen bei rund drei Milliarden Euro. Laut dem Verein Deutscher Ingenieure (VDI) belaufen sich die Gesamtinvestitionen, die für den Aufbau einer dekarbonisierten Stahlproduktion in Deutschland notwendig sind, bis 2045 auf rund 15 Milliarden Euro.
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Besonders bedrückend: Den Unternehmen bleibt keine andere Wahl, als die Produktion auf das DRI-Verfahren umzurüsten. Die strengen Klimavorgaben der EU, die vorsehen, dass alle Mitgliedsstaaten bis 2050 vollständig emissionsfrei wirtschaften sollen – in Deutschland wird dieses Ziel sogar bereits für 2045 angestrebt – zwingen die heimische Stahlindustrie dazu.
Mit den hohen Investitionskosten ist es jedoch nicht getan. Auch die laufende Produktion von grünem Stahl ist enorm kostenintensiv. Die Herstellung mit dem DRI-Verfahren ist deutlich teurer als die herkömmliche Produktion auf Kohlenstoffbasis. Hauptgrund ist der extrem hohe Preis für Wasserstoff.
Damit die Produktion als klimafreundlich gilt, darf ausschließlich grüner Wasserstoff verwendet werden – jener, der aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. EU-Länder verfügen bislang allerdings kaum über eigene Produktionskapazitäten und auch nicht über verlässliche Lieferpartner im Ausland, die grünen Wasserstoff importieren.
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Eine Untersuchung des gemeinnützigen Vereins Global Energy Solutions e.V. aus dem Jahr 2021 gibt Aufschluss über die Kosten: Die Herstellung von grünem Stahl liegt bei mindestens 390 Euro pro Tonne, in manchen Fällen sogar bei bis zu 530 Euro pro Tonne. Zum Vergleich: Bei herkömmlichem Hochofenstahl werden rund 40 Euro pro Tonne für Koks kalkuliert. Auch im Jahr 2025 bestehen vergleichbare Preisunterschiede in der Produktion teils weiterhin.
Angesichts der enormen Investitions- und Betriebskosten, die mit dem Direktreduktionsverfahren einhergehen, wird eines mehr als deutlich: Die grüne Produktionsmethode ist schädlich für die europäische Stahlindustrie.
Vor allem aus folgendem Grund: Im Vergleich zu Stahlproduzenten außerhalb der EU – etwa in China oder Indien, wo keinerlei Klimaziele verfolgt werden und weiterhin auf kohlebasierten Hochofenstahl gesetzt wird – geraten die europäischen Hersteller in einen erheblichen Wettbewerbsnachteil.
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Dieser Nachteil könnte sich langfristig so stark zementieren, dass Unternehmen wie Thyssenkrupp, Salzgitter oder ArcelorMittal letztlich gezwungen wären, die Reißleine zu ziehen und den europäischen Markt vollständig zu verlassen.
Grüner Stahl….
– das Politiker auf solche Ideen kommen ist klar
– das Manager dabei mitmachen, okay
– das es für Verfahrenstechniker es als herausfordernde Aufgabe sehen, verständlich
– aber spätestens Werkstoffkundler oder Ingenieure hätten stopp schreien müssen
Stahl ist eine Legierung aus Eisen und Eisencarbid (Fe3C / Zementit), da ist eine Eisenerzverhüttung mittels Koks (Kohlenstoff) schlicht sinnvoll,
irgendwo muß der Kohlenstoff für den Stahl ja auch herkommen,
weniger sinnvoll ist da Wasserstoff, da dieser schon in geringsten Mengen störend im Stahl ist, da er zur Wasserstoffversprödung führt.
Interessant, danke für die Info! Dazu hört man als Nicht-Fachmann so gut wie nie irgendetwas sinnvolles.
Richtig. Aber machen Sie das mal irgend einem grünlinken Politiker klar – die glauben tatsächlich, Naturgesetze (oder chemische Reaktionen) ließen sich per Gesetzgebung umgehen …
Naja, so ist es nicht. Man stellt mittels Wasserstoff nicht direkt Stahl her, sondern Eisenschwamm (das ist ziemlich reines Eisen). Dieser Eisenschwamm wird in einem Elektrolichtbogenofen eingeschmolzen und zu Stahl verarbeitet. Der Kohlenstoff wird der Schmelze zugeführt, (Zuschlagsstoffe, CO usw.), so wie man es eben haben will. Das Ganze ist extrem Energieaufwendig (vor allem Strom) und der totale Irrsinn. Aber technisch machbar, wenn die Kosten keine Rolle spielen. Tun sie aber, vor allem braucht man große Menge Grundlaststrom, also Strom. Man kann so einen Elektrolichtbogenofen nicht nach Wetterlage hoch- und wieder runterfahren.
Das sind NGO-Ideen; Politiker sind Strohmänner.
Kommen Sie denen doch nicht mit Fakten, Sie Defätist!
Die wollten daran glauben, die haben es schöngeredet und solche Wichtigtuer wie ein Habeck, der ausser von Vetternwirtschaft nichts von Wirtschaft wusste, haben das Projekt „grüner Stahl“ durchgepeitscht. Völlig losgelöst von Fakten und Zahlen.
Mich interessiert nur, ob und wie dort mögliche Kickbacks geflossen sind. Ich will diese Abwracker im Knast sehen. Aber die Naivität, an Rationalität, Rechtstreue oder Ehrlichkeit bei Politikern zu glauben, die gönne ich mir nicht.
Mit Grünen Stahl gibt’s keine Probleme, weil es keinen grünen Stahl gibt.
Allenfalls grüner Stuhl…
„Grüner Stahl“ ist ein heißer Kandidat für das Unwort des Jahres.
Und „Klimakonkurs“ ist dann ein heißer Kandidat für das Wort des Jahres.
Ich denke es wird, lets make a Deal. Weil es von Trump kommt.
Grüner Stahl ist so irre wie ein Surfbrett aus Blei. Vielleicht schwimmt es, wenn man es aufbläst.
Eine Schweizer Luxusuhr kann man problemlos aus grünem Stahl herstellen.
Aber bei Brücken und schweren Maschinen ist es eine Utopie von technisch Ungebildeten..
Der Nutzer auf dem Brett soll doch baldig untergehen.
„Den Unternehmen bleibt keine andere Wahl, als die Produktion auf das DRI-Verfahren umzurüsten.“
Doch, sie haben die Wahl! Allerdings kostet es erst mal viel Geld, die Produktion außerhalb der EU aufzubauen.
Ist langfristig gesehen aber auf jeden Fall die bessere Wahl. Denn egal wieviel Geld sie da reinbuttern, das wird nie Gewinn abwerfen.
Jetzt zahlen Kunden 15000 bis 20000 Eur für ein Coil feuerbeschichtet. Grüner Stahl kosten dann 80000 bis 100000 Eur. Wie teuer soll dann ein Auto werden ?
Du sollst kein Auto besitzen. Schaff dir ein Pferd an. War im Mittelalter auch so.
Kein Pferd, da teuer. Ein Pony tut’s auch. Oder ein Maultier. Die funktionierten weltweit über Jahrtausende.
Für die Reichen. Alle anderen laufen.
Esel – passt besser in die aktuelle politische Landschaft.
Verboten. Die Viecher furzen nämlich klimaschädlich.
Mit Ideologie lassen sich keine Physikalischen Gesetze ausmerzen
Grüner Stahl = Bankrott
Volle Kraft voraus!
Die Natur- und Technikwissenschaften finden laut dem Physik-Nobelpreisträger Werner Heisenberg ihren festen Halt stets in einem philosophischen Denken, das aber ohne die Soziologie blind bleibt. Insofern dürfen die Philosophie und Soziologie nicht als arbeitsteilig getrennte Disziplinen betrachtet werden, wenn der Aufbau der exakten Wissenschaft keine leere Konstruktion sein soll, die beim ersten kräftigen Anstoß in sich zusammenstürzt. Exemplarisch am sogenannten „grünen“ Stahl wäre daher zuvörderst die Frage zu beantworten, auf welche Sozialphilosophie die Vorhaben hierzulande etwa bei der thyssenkrupp Steel Europe AG oder auch bei der Salzgitter AG gestützt sind. Darauf von Staats wegen weiterhin die Antwort schuldig zu bleiben, bedeutet nichts anderes, als dass es den hoheitlich gemachten Vorgaben von vornherein an einer Begründung fehlt. Mithin würde dadurch womöglich sogar völlig willkürlich Politik betrieben; was bereits verfassungsrechtlich verboten und damit nichtig wäre.
Und Sie glauben wirklich, unsere sogenannte politische Elite ist in der Lage, einem so komplizierten Gedanken zu folgen?
Berufsoptimist?
Wenn man schon versucht gegen die Physik anzutreten!
Jetzt wo das Geld für Sicherheit und Verteidigung benötigt wird, platzt die grüne Blase. Alle ziehen sich und ihr Kapital aus den grünen stahl Projekten zurück.
Stahl ist nicht grün sondern erst stahlgrau dann rostig rot. Allenfalls im Malbuch von Kindern ist das anders
Sehenden Auges in den Untergang mit grünem Stahl!
Erst die Montan-Union, nun die EU. Läuft
Ich wünsche, daß dieses Unternehmen pleite geht. Anders kapieren seine Investoren- lustigerweise die elektrisch verpeilten – Autokonzerne nicht, was „CO2-Neutralität“😆anrichtet.
Die CO2-Steuer steigt 2026 weiter drastisch. Für Landwirte, Hausbesitzer und Verbraucher verteuern sich Diesel, Benzin, Heizöl und Erdgas. Damit werden Heizen und Auto fahren immer teurer.
Und die Strompreise werden ebenfalls beeinflusst.
Und: Nach 2026 könnte es noch viel teurer werden. Dann dürften die Kosten für Heizen und Treibstoff geradezu explodieren.
Der Grund: Der Einstieg in den Europäischen Zertifikatehandel für Verkehr und Heizen. Einkommensschwächere Familien und auch viele Landwirte trifft es hart.
https://www.agrarheute.com/energie/gas/co2-steuer-steigt-2026-steil-hohe-kosten-fuer-landwirte-hausbesitzer-637025
500.000 neue Wärmepumpen pro Jahr hatte Robert Habeck (Grüne) einst als Zielmarke verkündet. Davon ist Deutschland bisher weit entfernt.
ABER: https://www.br.de/nachrichten/bayern/waermepumpe-jetzt-beliebteste-heizung-in-deutschland-doch-die-unsicherheit-bleibt,UzWVN7V
Wäre ich nur Chinese.. ich könnte mich freuen.
Wer braucht schon Brücken aus grünem Stahl? Der wird doch sowieso angestrichen. Überhaupt, wozu gibt es 3D-Drucker?
» Grüner Stahl « ist und war genauso sinnvoll wie die Forderung der Grünen, den Stromverbrauch von Durchlauferhitzern und Wasserkochern zu verringern, indem die max. 1000 Watt Grenze eingeführt werden sollte. 🤔😏😅
Den Kurs kann keine Aktie halten. Ein undenkbares Modell dieser gesamte Green Deal.
Die nächste Habeckiade.
Tja. Karma is a bitch.
haha, ursels betonfrisur wird beben.
stegra war ihr vorzeigeprojekt, um es der welt mal so richtig zu zeigen, wie toll autark und klimafreundlich die EU ihren eigenen stahl erzeugt.
in den hoechsten toenen ueberall gelobt.
und jetzt sowas!
herrlich.
Game Set and Match Physik. Grün Afuera!!
Grüner Stahl verursacht 0 CO2, da es keiner zu angemessenen Kosten produzieren kann. Nicht produziert, kein CO2, klarer Sieg für die Grünen.
Genauso wie Hamburg, das bis 2040 absolut 0% CO² Emissionen haben darf. Komplette De-Industrialisierung und Envölkerung wird das Motto sein.
De-Industrialisierung Oké; aber die Bevölkerung wird wachsen.
Und genau das würde ich als Stahlunternehmen sofort anstreben: Europa verlassen. Dieser Green Deal, dieses klimaneutrale Ziel ist Wahnsinn, hat keinen wissenschaftlichen Hintergrund und dient nur dazu, die europäische Industrie zu zerstören. Warum ? Das sollte man mal die v.d. Leyen fragen, wer was davon hat. Es gibt nur die Alternativen, gehen oder schließen, denn funktionieren wird das ganze nie. Wem will man solch teuren Stahl den verkaufen?