Am Dienstagmorgen hat Apollo News darüber berichtet, dass das Versandhandelsunternehmen Otto auf seiner Webseite Kinder-Hijabs zum Verkauf anbietet. Daraufhin hat Otto im Laufe des Tages die besagten Produkte stillschweigend von seiner Webseite entfernt, ohne einen Hinweis. Im Sortiment waren mehrere islamische Kopftücher und „Gebetskleider“ für Mädchen ab fünf Jahren. Beim „Gebetskleid“ ist ein Kopftuch mit einem Kleid zusammengenäht.

Auf den Produktfotos war das Mädchen von Kopf bis Fuß verhüllt. So ähnlich bewirbt es auch die Firma Aymasal, die die Kopftücher anbietet und auf der Otto-Seite als Verkäufer auftritt. So hieß es in der Beschreibung zu einem Produkt: „Der praktische Bonnet-Einsatz bietet zusätzlichen Halt und sorgt dafür, dass der Hijab immer perfekt sitzt – ganz ohne Verrutschen. So kann Ihr Kind ungestört spielen und sich frei bewegen, während es stilvoll bedeckt bleibt.“ Wäre ja auch fatal, wenn bei dem Mädchen im Grundschulalter, das als Model für das Kopftuch gezeigt wird, mal der Hijab verrutschen würde.

Ein weiteres Kopftuch wurde wie folgt beworben: „Mädchen kommen im jungen Alter dem Islam näher.“ Neben den Hijabs für Mädchen wurden auch Ensembles im Partnerlook für Mutter und Tochter angeboten. Die Outfits können für Mädchen ab acht Jahren gekauft werden und sind komplett schwarz. Lediglich eine zarte Goldborte ist am Saum von Kopftuch und Gewand zu sehen. Auch diese Partneroutfits wurden von der Webseite des Unternehmens Otto entfernt.

Auf eine Anfrage von Apollo News, wie sich Kinder-Hijabs mit den Firmenwerten von Otto vereinen lassen, hat das Unternehmen bisher nicht geantwortet. Nach eigenen Angaben setzt sich das Unternehmen für Vielfalt, Chancengleichheit von Frauen und Trans-Toleranz ein. So wurde ein Firmenleitfaden veröffentlicht, der Mitarbeitern erklärt, wie sie mit transgeschlechtlichen Kollegen richtig umgehen: welche Fragen oder Begriffe Gefühle verletzen können und darum nur behutsam gestellt werden sollten.

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