Wann wohlfeile „Kulturschaffende“ ganz laut sind – und wann nicht
Mit einem wohlfeilen, offenen Brief rufen „Kulturschaffende“ die Bundesregierung zum Handeln gegen Israel auf. Die moralisch tadellose Kulturszene zeigt mal wieder Haltung. Wie so oft - nur am siebten Oktober waren viele irgendwie anderweitig beschäftigt.

Man liest mal wieder über die „Kulturschaffenden“, diesen schönen alten DDR-Begriff, die sich zu irgendetwas Politischem eingelassen haben. Da weiß man schon, egal worum es überhaupt geht: Es wird der höchstmögliche moralische Standard verschriftlicht worden sein. Denn die Kunst- und Kulturschaffenden sind ja vor allem eines: immer auf der richtigen Seite.
Über 200 solcher Kulturschaffenden sollen es sein, die sich jetzt zum Thema Gaza geäußert und einen offenen Brief unterzeichnet haben. „Mit tiefster Dringlichkeit und menschlicher Hoffnung“ wenden sie sich an den Bundeskanzler, um ihn aufzufordern, politische Maßnahmen gegen Israel zu ergreifen. Das alles geschrieben in einer pathetisch-dramatischen Theatralik, dass man glaubt, Lars Eidinger würde den Brief gleich als „Happening“ in irgendeinem Berliner Theater tanzen. Wahrscheinlich soll das vermitteln, dass all diese Prominenten ganz besonders mitfühlend sind. Gerade jetzt.
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Genuine Emotionen als Hintergrund dieses Briefes wäre noch die wohlmeinendste Auslegung, wenn man nicht direkt zum Vorwurf der Selbstdarstellung kommen möchte. Es glaubt jedenfalls wohl niemand, dass sich Joko Winterscheidt, Ski Aggu und Shirin David ernsthaft mit dem Nahostkonflikt, dem siebten Oktober und dem Krieg in Gaza auseinandergesetzt haben. Das müssen sie auch nicht. Aber dann Policy-Ratschläge an die Bundesregierung zu erteilen?
In Wahrheit wollen diese sogenannten Prominenten natürlich gehört und gesehen werden, wie es in der Aufmerksamkeitsökonomie der Mediengesellschaft ihr ganzer Job ist. Sie optimieren ihre „Menschliche Marke“ oder wie auch immer ihr Manager das formuliert, es geht vor allem darum, dass ihr Name dort steht und dass sie mal wieder tadellos Haltung gezeigt haben. Weil das Narrativ des israelischen Hungerkrieges gegen Gaza gerade überwältigend mächtig und im Trend ist.
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Das ist natürlich sehr selektiv. Auf Einordnungen etwa zum Krieg im Jemen kann man von diesen moralisch bewegten Kulturschaffenden wohl vergeblich warten – dort findet seit Jahren eine Hungerkatastrophe mit Millionen unterernährten Kindern statt, aber die ist leider nicht hip genug. Also hört man nichts von Ski Aggu, Shirin David und ganz vielen anderen. Gaza hingegen? Da kann man PR-mäßig gerade richtig was abgrasen.
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Es gib nur etwas, zu dem sich bemerkenswert wenige unserer „Kulturschaffenden“ moralisch oder überhaupt eingelassen haben: den siebten Oktober 2023. Fast noch lauter als die Schreie in den Kibbuzen war an und nach diesem Tag das dröhnende Schweigen des sogenannten Kulturbetriebs. All die großen Kulturschaffenden, die nie um ein wohlfeiles Statement im Sinne des Zeitgeists, von „Refugees Welcome“ zu ritualisierten Bekenntnissen für Feminismus, „Vielfalt“ und gegen die AfD verlegen sind, hatten plötzlich Wichtigeres zu tun, als das größte Massaker an Juden seit Ende des Holocausts zu verurteilen.
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Joko und Klaas, die 2015 in einem moralisch triefenden Fernsehspot mit aufgesetzter Mine rechte Unmenschen verurteilten, die angeblich „auch dann laut klatschen, wenn ein Flüchtlingsboot im Mittelmeer versinkt – Refugees Welcome“ – sie schwiegen auf Anfrage des Welt-Redakteurs Frédéric Schwilden nach einem Statement, dass angesichts des Massakers Solidarität mit Juden ausdrücken soll. Und äußerten sich überhaupt nicht groß dazu. Jetzt schreiben sie in ihrem Statement einmal kurz: „Auch wir verurteilen die grauenvollen Verbrechen der Hamas aufs Schärfste.“ Um dann direkt ein „Aber“ parat zu haben. Damals, 2015, machten sich Joko und Klaas noch voller Verachtung über „,Ich bin ja kein Nazi, aber…‘-Idioten“ lustig.
Aus dem Leid im Gazastreifen machen sie im offenen Brief alle miteinander ein Theaterstück oder einen Roman, auf dem dann ihr Name steht. Wenn ich mich schon dazu äußere, dann muss mein Statement ja besonders schwung- und kunstvoll sein. Schließlich bin ich Kunst- und Kulturschaffender, denkt sich manch ein Verfasser wohl. Dahinter steht keine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Nahostkonflikt, dem Gaza-Krieg oder überhaupt irgendwas. Bestenfalls noch eine oberflächlich-emotionale Reaktion, aber sicher vor allem PR-Kalkül.
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Die beiden sind der verlängerte Arm von Böhmermann. Braucht niemand!
Man muss sie auch nicht kennen!
Doch, man muss sie kennen und zwar alle. Und man muss sich die Namen und Gesichter merken. Es kommt eine Zeit, in der diese „Kulturschaffenden“ Unterstützer einer totalitären, woken Obrigkeit sich für ihre Schande und Positionen verantworten müssen.
andere meinungen sind nicht troll.
Die „Gottbegnadeten“.
Es gab sie schon immer. Für sie gilt:
“Wenn ihr euch fragt, wie das damals passieren konnte:
weil sie damals so waren, wie ihr heute seid.”
(H. Broder)
Die wohlfeilen „Kulturschaffenden“ waren schon immer geschichtsvergessen.
Vielleicht wissen sie auch und finden es gar gut, dass ‚Kulturschaffende‘ schon ein brauner und roter Begriff war/ist, also totalitär.
Den Neuen Menschen schaffen – wir schaffen das…
Wie kann man Kultur schaffen?
Das totalitäre Ziel ist wohl eher, die Kultur abzuschaffen…
Wird schon einen Grund haben, warum sich Deutschland an den Hilfslieferungen beteiligt.
Die Namen sagen mir gar nichts und somit auch Ihre Statements nicht.
ich empfehle jedem den Kommentar von Gerald Grosz ( YouTube ) zu diesen Thema anzuhören … mehr kann man dazu nicht sagen.
Solche Sachen waren schon lächerlich, als der damals bloß unfassbar gut aussehende, wahnsinnig talentierte und irrsinnig reiche George Clooney medienwirksam extra nach good old Germany flog, um sich mit Mrs. Merkel vor laufenden und klickenden Kameras über die hiesige Flüchtlingspolitik zu unterhalten (Unterhaltung hier im Sinne von Entertainment), als ob er sie finanzieren wolle. Denn der irrsinnig Schöne, wahnsinnig Reiche und unfassbar Talentierte wollte nun auch noch unschlagbar gut sein. Image ist alles.
Die SED hat den Begriff „Kulturschaffende“ von ihren Vorgängern übernommen.
https://www.berliner-zeitung.de/open-mind/kulturschaffende-ein-nazibegriff-auf-den-verzichtet-werden-sollte-hauptverantwortlich-fuer-kultur-war-goebbels-li.329461
Und es war nicht Goebbels, sondern Alfred Rosenberg!
„Kulturschaffende“ — das fatale Erbe eines NS-Begriffs
https://www.pankower-allgemeine-zeitung.de/kulturschaffende-das-fatale-erbe-eines-ns-begriffs/
Wenn es nicht kostet und die anderen die Zeche zahlen.
Immer dann, wenn das Fähnchen im Wind hängt.
Wer guckt diese Hirnis denn überhaupt noch? Ohne ÖRR wären die alle längst vergessen …
Hamas facing financial and administrative crisis as revenue dries up.
Washington Post 21.Juli 25
Ein sehr merkwürdiges Verständnis des Staatsvertrags.
Wenn unsereins es schon findet, was macht dann eigentlich der ÖRR mit den 8 Milliarden; ein rethorische Frage.
Man könnte ja die „Kulturschaffenden“ gegen die Geiseln tauschen.
Deal?
Das Duell „in“ die Welt des woken Faschismus.
Joko und Klaas in den Tunneln der Hamas. Sehr gerne.
Gefällt 👍
Wenn ich hunderttausende Euro pro Jahr damit verdiene Sendungen auf dem Niveau von „Sackhüpfen auf Kindergeburtstag“ zu moderieren…. dann muss ich eben ein feines Gespür für die Stimmung in meiner Blase haben und kräftig mit dem Rudel heulen.
Ansonsten bliebe künftig nur noch ehrliche Arbeit…die ist aber anstrengend, setzt eine Qualifikation voraus und wird leider signifikant schlechter bezahlt.
Das Titelbild sagt alles, mehr muss man über die “ verdienten Künstler des….“ nicht wissen. War alles schon mehrfach da und
hinterher wussten sie alle von nix und wollten doch nur ihrer Kunst verpflichtet sein. Sie glaube ganz fest daran, ,“ …
Einmal wird wieder ein Wunder geschehn“!
Schauspieler, und das sind wohl die meisten „Kulturschaffenden“ sind doch Leute, die etwas sagen, was ihnen andere aufgeschrieben haben!?
Bei Joko und Klaas reicht’s ja nicht mal dazu…
Die anderen Namen sagen mir gar nichts.
Unsere „Kulturschaffenden“ sind im internationalen vergleich so schlecht, die müssen sich anbiedern, um an die Gebührentöpfe und Fördergelder zu kommen.
Ahhh die Bluescreenpiraten der Neuzeit…. Wer hätte das kommen sehen können. Kann mir jemand sagen wo die wahren Talente sind… Ach ja die halten sich aus sowas raus weil ihr grünes Papier ausreicht….
Hier kommentieren immer mehr linkstotalitäre NGO Aushilfskräfte auf 560 € Basis. Damit sind die sogar krankenversichert. Apollo wirkt und schafft Arbeitsplätze.
Bekennende Antisemiten sind aus der BRD zu entfernen…
Sehr schön wenn man hier so zeigt, dass die Pläne für Deutschland dieselben sind wie die für Gaza.
Der „große Austausch“ von Gaza bis Gelsenkirchen. Gefördert von denselben Kreisen.
Das Public-History-Portal der Konrad-Adenauer-Stiftung
Essay
From Rebellion to Hamas: Zur Symbiose von „wokem“ Linksextremismus und Islamismus
von
Dr. Rudolf van Hüllen
Antisemitismus, Antiimperialismus und (Anti-)Rassismus bei der postkolonialen Linken
Der Wokismus zeigt Einflüsse extremistischer Ideologien, was der Schulterschluss Postkolonialer mit Islamisten zu bestätigen scheint. Woken Linksextremismus und Islamismus verbinden gemeinsame Freund-Feindbilder und eine vollständige Täter-Opfer-Umkehr. Diese „ganz neue Linke“ hat sich von den Ideen der universalen rechtlichen Gleichheit, der Menschenwürde sowie der Demokratie und Rechtsstaatlichkeit verabschiedet – Kritiker beschrieben das als einen Prozess der ‚Selbstfaschisierung‘.
Diese „Berufsgruppe“ der Schau-Spieler bedient sich jeder Krise, um sich bei Regiesseuren und Redaktionen in Erinnerung zu bringen. Deren Agenturen sind ganz heiß auf politische Themen, in denen ihre Schützlinge ein politisches Statement abgeben können.
Wenn man dem System dienlich ist, dann landet man später in so einer beschissenen GEZ-Talkshow und beim Tatort.
Moin , hier zeigt sich deutlich auf welchem geistigen Niveau wir in Deutschland sind.
Man muss sich nur jeden Tag unser Fernsehen anschauen.
Das dafür noch Geld bezahlt wird. Normalerweise müsste man Schmerzengeld bekommen.
Die sog. Kulturschaffende werden von der Regierung – sprichSteuerzahler- gefüttert und sprechen alles mit den Herrschenden ab- egal ob Fernsehen, Filme, Musik, Malerei,
Bücher— alles seit Jahrzehnten wenn nicht länger gesteuert- ich brauche sie alle nicht