514.000
Deutschlands löscht erstmals Emissionszertifikate: Trotz Energiekrise soll so der Kohleausstieg forciert werden
Erstmals löscht Deutschland Zertifikate aus dem Emissionshandel. Das Ziel: Der nationale Kohleausstieg soll so noch einmal in den Fokus gerückt werden. Der Nutzen ist jedoch gering – während fossile Energiequellen weiterhin wichtig bleiben.

Bis 2038 soll Schluss sein mit der Kohleverstromung in Deutschland. Nach dem Aus der Kernenergie verabschiedet sich die Bundesrepublik aus der Nutzung eines weiteren grundlastfähigen Energieträgers. Sollte jedoch die Versorgungssicherheit gewährleistet sein, wäre ein Ausstieg aus der Kohleenergie auch bereits im Jahr 2030 denkbar, so der Wunsch der Bundesregierung. Für das Rheinische Kohlerevier wurde dieses Ziel bereits durch die nordrhein-westfälische Landesregierung fixiert. Im strukturschwächeren Osten hingegen will man bis 2038 an der Nutzung der Kohle festhalten. Angesichts schleppenden Netzausbaus und fehlender Speicher erscheint eine bundesweite Fristverkürzung vollkommen unrealistisch und energiewirtschaftlich riskant.
Um dem politischen Willen zum Kohleausstieg weiteren Nachdruck zu verleihen, hat die Bundesregierung nun 514.000 Emissionszertifikate aus dem Europäischen Emissionshandel gelöscht. Der Druck auf emissionsintensive Betriebe und Sektoren soll, trotz der Energiekrise im Land, weiter angehoben werden. Allerdings entsprechen die gelöschten Zertifikate lediglich rund 0,53 Prozent der deutschen Auktionsmenge im laufenden Jahr, die bei 96,76 Millionen Zertifikaten liegen soll.
Setzt man diese Löschung in Relation zum Gesamtvolumen des EU-ETS, handelt es sich bei diesem Schritt lediglich um eine symbolpolitische Maßnahme. Derzeit werden zwischen 1,1 und 1,3 Milliarden Zertifikate im europäischen Markt gehandelt. Zur Verteuerung der Nutzung von CO2-Kapazitäten wird das Zertifikatevolumen jährlich kontrolliert um 2,2 Prozent gesenkt. Die Verteuerung soll wirtschaftliche Anreize schaffen, in emissionsfreie oder effizientere Produktionstechnologien und Energieträger zu investieren.
Deutschland reduziert Kohlekapazitäten
Der Druck auf die Wirtschaft baut sich weiter auf: Bereits vor drei Jahren setzte die Regierung mit der Abschaltung der Kraftwerksblöcke Neurath A und Frechen ehrgeizige Einsparziele um und reduzierte die emittierte Menge CO2 um rund 890.000 Tonnen. Der Großteil dieser Einsparung wurde bereits über die Marktstabilitätsreserve (MSR) aus dem Markt genommen – ein europäischer Mechanismus, der bei einem politisch definierten Überschuss an umlaufenden Zertifikaten die Auktionsmengen automatisch reduziert.
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Dennoch bleibt die Kohle ein fundamentaler Energieträger im deutschen Energiesektor: Ihr Anteil am Strommix lag zuletzt bei rund 27 Prozent, im gesamten Primärenergieverbrauch pendelt sie bei etwa 19 Prozent.
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Hohe Stromkosten und wenig Auslastung schmälern den Erfolg der Chemiebranche in Mitteldeutschland zunehmend. Der US-amerikanische Konzern Dow Chemicals erwägt deswegen zwei Werkschließungen – tausende Arbeitsplätze könnten betroffen sein.Die nun vollzogene Löschung von 514.000 Emissionszertifikaten – jedes einzelne Zertifikat steht für eine Tonne CO2 – soll sicherstellen, dass die durch den Kohleausstieg in Deutschland vermiedenen Emissionen nicht an anderer Stelle innerhalb des EU-Handelssystems durch Verlagerungsinvestitionen einfach wieder aufleben. Damit steigt zugleich der Druck auf jene europäischen Standorte, die weiterhin überwiegend auf konventionelle Energieträger setzen – wie es in Teilen Osteuropas nach wie vor gängige Praxis ist. Die deutsche Löschung wirkt damit nicht nur innenpolitisch, sondern entfaltet Signalwirkung im europäischen Kontext.
Klimapolitik und das reale Leben
Während die Politik ihre Emissionserfolge feiert, stellt sich die Lage im realen Leben in der energieintensiven Ökonomie wie auch bei den privaten Haushalten angesichts steigender Energiekosten ganz anders dar. Und es geht nicht nur um die Effekte der Wackelenergie erneuerbarer Energieträger bei der Stabilisierung der Netze, die unter dem Wegfall grundlastfähiger Energieträger wie der Kohle leiden. Der Blackout auf der iberischen Halbinsel gibt uns eine Idee von den Folgen dieser Politik.
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Was am grünen Tisch als geradliniger Transformationspfad geplant wurde, entpuppt sich in der Realität aufgrund völlig unterschätzter Komplexität von Energiesystemen als ökonomisches Fiasko. Die grüne Wende hat die Industrieproduktion in Deutschland zum Luxusgut gemacht und der Herzkammer der deutschen Wirtschaft, der Automobilindustrie, einen schweren Schlag versetzt. Der Industriestrompreis liegt am Standort Deutschland zum Teil über 150 Prozent höher als an Referenzstandorten wie den USA, was die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft erodiert, während steigende Stromkosten – von denen der Staat rund ein Drittel als Steuern abschöpft – die finanzielle Lage der Haushalte empfindlich belasten.
Untätigkeit der Politik
Dass sich die Politik in diesem Kräftefeld passiv verhält, ist kaum überraschend. Zum einen verdient der Fiskus an steigenden Strompreisen, zum anderen lautet das erklärte Ziel der Politik, den Energiekonsum allgemein zu senken. Dazu bedarf es steigender Preise, auch wenn man das nicht offen zugeben will, um den Wähler nicht zu verschrecken. Das gebrochene Versprechen der Bundesregierung, die Stromsteuer senken zu wollen, folgt dieser Linie ebenso wie die Ablehnung eines subventionierten Industriestrompreises für die gebeutelte Industrie. Immerhin kann sie in diesem Falle den Schwarzen Peter auf die EU-Kommission als verantwortliche Entscheidungsinstanz schieben.
Deutschland steckt in einer energiepolitischen Sackgasse. Den grünen Industriestaat, wie ihn sich die Politik erträumt, wird es in dieser Form nicht geben. Das Land steigt aus grundlastfähigen Energieträgern aus, löscht CO2-Zertifikate – und zahlt gleichzeitig Rekordpreise für Stromimporte aus dem Ausland. Mit ihrer inkonsistenten Klimastrategie untergräbt die Politik die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts und trifft die finanzielle Substanz der Haushalte ins Mark.
„Es gibt zwei Dinge die unendlich sein könnten. Das Universum und die menschliche Dummheit. Beim Universum bin ich mir nicht sicher.“
– Albert Einstein –
Schildbürger waren im Vergleich mit dieser Politik schlaue Leute…
Die Zerstörung des Landes geht voran. Ideologie gewinnt gegen Vernunft. Sicherheit. Fortschritt und Zukunft. Zurück ins Mittelalter mit Volldampf.
Ich kenne das ab.
Ich will wieder AKWs. Sofort.
Da sich unser Holzhackschnitzelheizkraftwerk an den marktüblichen Preisen orientieren darf, zahlen wir genausoviel als hätten wir eine Gasleitung oder Öl im Keller.
Dieses CO2 ist eine seltsam „unabhängige“ Währung.
Das kann noch spannend werden: Steigende Energiepreise im europäischen Ausland infolge deutscher „Energiepolitik“. Zum Schutz der eigenen Bevölkerung und Industrie hat Schweden beispielsweise den Bau eines Unterseekabels nach Deutschland gestoppt.
Mehr Druck aus den Nachbarländern auf die Bundesregierung könnte durchaus hilfreich sein.
Dank an Herrn Kolbe für diesen wieder sehr guten Beitrag!
Luftsteuer (CO2)
Wassersteuer („Wassercent“ z.B. Wiesbaden, Abwassersteuer)
Sonnensteuer (für PV Nutzung, https://blackout-news.de/aktuelles/sonnensteuer-auf-photovoltaik-geplante-abgabe-bedroht-private-photovoltaik-betreiber/)
Wohnflächensteuer (https://kommunal.de/wohnflaechensteuer-fuer-zu-grosse-wohnungen)
Steuern auf Nahrung
MwSt.
Also ein (Über)Leben in Deutschland ist in keinem Bereich mehr steuerfrei.
Vom Atmen über Nahrungsaufnahme bis hin zur Verdauung alles ist besteuert.
Energie bekommt der Mensch ab 2045 nur noch von Power-Riegeln aber nicht aus der Steckdose.
Super, dadurch wird alles noch teurer!
Die CDU ist noch grüner als die Grünen.
Wann ist endlich 2029?
Ohne den gleichzeitigen Zubau von Gaskraftwerken, können wir uns die Abschaltung der Kohlekraftwerke nicht leisten.
Bis 2030 sollen in Bayern 1.000 neue Windräder entstehen, 250 davon im Staatswald.
Die Bayerischen Staatsforsten besitzen 800.000 Hektar Wald, oft in Höhenlagen. So wie im Forstbetrieb Kaisheim im Donau-Ries, wo gerade fünf Windräder gebaut werden.
Großer Eingriff in den Wald
Für den Transport der Bauteile hat der Forstbetrieb Kaisheim der Bayerischen Staatsforsten die Wege ausbauen lassen, gut sieben Hektar Wald wurden für die fünf Windräder gerodet.
Drei Hektar sollen nach Abschluss der Baustelle wieder bewaldet werden. „Klar ist es ein Eingriff, aber wir schauen, dass der so gering wie möglich bleibt“, sagt Georg Dischner.
https://www.br.de/nachrichten/bayern/windkraftausbau-250-neue-windraeder-im-staatswald,Up1q3AB
Baut noch mehr Druck auf die Wirtschaft auf! So ist es richtig, wenn man untergehen will.
Deren Utopia rück näher, nur funktionieren wird es nicht.
Moderner Ablaßhandel! Der deutsche Staat ist pleite und muß sich Geld verschaffen, egal wie. Da tut’s vors erste auch erst mal eine Zertifikatsvernichtung, um (mehr) Geld in die Kasse zu spülen.
Deutschland wird systematisch kaputt gemacht.
Kulturell und wirtschaftlich.
Verteuerung von Energie ist die Umkehrung der wohlstandschaffenden Industrialisierung und führt zurück in die Eisenzeit, Bronzezeit oder Steinzeit, je nachdem, wie lange sich die Wahlschafe diesen Schwachsinn noch bieten lassen.
Klimalüge Agenda great reset Verarsche