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Weißes Haus

„Ihr habt eure Schwierigkeiten“: Trump attackiert Merkel bei Merz-Treffen

Bundeskanzler Merz und US-Präsident Trump trafen sich erstmals im Weißen Haus zu einem insgesamt harmonischen Gespräch, bei dem Trump Merz als „schwierig, aber guten Mann“ bezeichnete. Zudem attackierte Trump Merkel für ihre Migrationspolitik.

Das Treffen zwischen Merz und Trump lief ausgesprochen harmonisch ab

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Bundeskanzler Friedrich Merz hat am Donnerstag US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus zum ersten Mal persönlich getroffen.  Zum Auftakt des Treffens herrschte eine freundliche Atmosphäre: Trump scherzte über die „Ernsthaftigkeit der Deutschen“, woraufhin Merz ihm ein Faksimile der Geburtsurkunde von Trumps Großvater aus Deutschland überreichte. Nach einem kurzen Empfang traten beide im Oval Office vor die Presse.

Ein Thema zu Beginn war dabei die Einwanderungspolitik. Auf Nachfrage eines Journalisten verteidigte er die neue US-Einreisesperre für Bürger aus zwölf Ländern. Er sprach in diesem Zusammenhang von „schlechten Menschen“, die über die amerikanischen grenzen gekommen seien. Trump kritisierte in diesem Zusammhang auch die deutsche Einwanderungspolitik. Ohne ihren Namen ausdrücklich zu nennen spielte Trump hier auf die Politik von Altkanzlerin Angela Merkel an. In Richtung von Merz erklärte: „Ihr habt eure Schwierigkeiten, das ist nicht deine Schuld“, ergänzte jedoch: „Aber ihr hatte ich das gesagt“.

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Trump bezeichnete Merz zudem als „schwierig“. Jedoch fügte er hinzu, dass er dies im positiven Sinne meine. Weiter lobte er ihn als „guten Mann“. Trump zeigte sich zudem zuversichtlich, dass es im Zollstreit zwischen den USA und Deutschland zu einer Einigung kommen werde. Außerdem nahm er positiv zur Kenntnis, dass Deutschland seine Verteidigungsausgaben erhöht, und kommentierte dies mit: „Ich denke, das ist eine gute Sache.“ Gleichzeitig fügte er scherzhaft hinzu, Deutschland solle sich aber auch nicht „zu sehr bewaffnen“.

Während Trump zahlreiche Fragen beantwortete blieb Merz zurückhaltend. Lediglich in der Ukraine-Frage ergriff er hin und wieder das Wort. „Wir suchen nach Maßnahmen und Instrumenten, um diesen Krieg zu einem Ende zu bringen. Und ich möchte Sie auch daran erinnern, dass morgen der 6. Juni ist. Und das ist der D-Day, der sich jährt, als die Amerikaner den Zweiten Weltkrieg in Europa beendeten”, so Merz.

Trump entgegnete hierauf scherzhaft: „Das war kein schöner Tag für sie”. Merz antwortete hierauf: „Na ja, sagen wir mal so: Es war einfach die Befreiung meines Landes von der Naziherrschaft. Und wir stehen hier in Ihrer Schuld. Und deswegen sage ich auch, dass Amerika wieder eine ganz starke Position hat, etwas zu tun, um diesen Krieg zu beenden.” Trump nahm diese Äußerung kopfnickend zur Kenntnis.

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Trump selbst ließ offen wie er sich künftig im Ukraine-Krieg posoitionieren werde. Trump bekräftigte, dass die USA die Ukraine weiterhin unterstützen werden und verwies auf eine kürzlich getroffene Vereinbarung: „Wir haben gerade einen Deal geschlossen. Natürlich setze ich mich dafür ein, das Töten zu beenden.“ In Bezug auf sein jüngstes Gespräch mit Wladimir Putin erklärte Trump, dass ein Friedensabkommen derzeit nicht in Sicht sei. Er schilderte, das Telefonat sei zwar gut verlaufen, habe aber „nicht zu einem sofortigen Frieden“ geführt.

Trump wiederholte zudem seine Einschätzung, dass der Krieg zwischen Russland und der Ukraine nicht ausgebrochen wäre, wenn er zuvor Präsident gewesen wäre. Das Treffen zwischen Trump und Merz lief insgesamt ausgesprochen harmonisch ab. Wirklich kritischen Fragen musste Merz sich nicht Stellen. Auch die AfD und der Umgang mit ihr wurde nicht zum Thema gemacht.

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121 Kommentare

  • Klingt so, als wenn der Große dem Kleinen nicht weh tun wollte. Kann mir kaum vorstellen, dass Merz dort ernst genommen wird. Das hat man ja schon am C-Promi Empfang auf dem Flughafen gemerkt. Merz ist nur Kreisklasse.

    119
  • Ich habe es teilweise live gesehen und hatte den Eindruck Merz sitzt da wie ein kleiner Schuljunge, bestellt und nicht abgeholt. Als Trump dann zu der Presse sagte, jetzt bitte Fragen an den Bundeskanzler war nur eins Stille. Dann kamen Fragen, aber an Trump. Für Merz hat sich eigentlich niemand interessiert. So sass er auch da.

  • Aha, da fährt ein deutscher Bundeskanzler zum amerikanischen Präsidenten und spricht, wenn er zu Wort kommt über die Ukraine. Welche Interessen vertritt dieser Mensch eigentlich. Deutschlands, auf die er einen Eid geschoren hat, offensichtlich überhaupt nicht.

    137
  • Trump hat ihn überhaupt nicht attackiert. Ich hatte darauf gehofft, er würde von Trump eine echte Breitseite bekommen. Aber nur smooth sailing. Dann hat sich Trump noch gebrüstet, dass er NordStream gestoppt hat. Super für die USA, bei denen wir das LNG nun für den dreifachen Preis des russischen Gases kaufen dürfen.

    83
  • JD Vance war nicht dabei? Warum hat Merz denn nicht nochmal die Münchner Sicherheitskonferenz zur Sprache gebracht? Neulich hat er sich noch fast wie ein gewisser anderer Kanzler die „Anflegeleien der Plutokraten“ verbeten. Schade, hätte zu gern gesehen, wie Trump ihn zusammenfaltet.

    57
  • Merz war praktisch abwesend. Bidens Signiergerät hatte da mehr Aufmerksamkeit.

    41
  • Das halbe “Sondervermögen“ wandert in die USA, da kann man schon so tun als ob man freundlich gesinnt ist.

    31
  • Nachdem Pressetermin ging es zum Raport und da war Vance mit von der Partie 😉
    Fritze hat Glück das er nicht öffentlich zerlegt wurde.

    30
  • Trump hat zu 90 % geredet, ab und zu durfte Fritze was sagen. Herrlich.

  • War der Merz wirklich dabei? Selbst die Journalisten übersahen unseren Friedrich.

  • Was vor den Kameras gesagt wird, betrifft die Show, was ohne Kameras gesagt wird, betrifft die Sache. Und was die Sache betrifft, ist es wie immer, diejenigen die es betrifft, erfahren es zuletzt. Oder glaubt etwa ein Herr Ronzheimer & Kollegen, dass ein Xi, Trump oder Putin auf einer Pressekonferenz ihre eigentlichen Absichten und Ziele darlegen ?
    Die Inszenierung solcher Gipfeltreffen oder Kennenlern-Termine erinnern sehr stark an Blendax-Werbeclips.

  • Und jetzt muss als Kontrastprogramm ein grossartiger Empfang für Dr.Alice Weidel bei Trump und Vance folgen.
    Intelligente Gespräche auf Augenhöhe.
    Dr.Weidel wurde in Budapest wie ein Rockstar gefeiert und wird auch in USA bekannt und beliebt sein.

    35
  • Finde, Merz ist abgeseift worden. Keine Bühne geben, loben und hinhalten… Es gab bei diesem Termin einige Botschaften an Deutschland : ihr seid nicht wirklich wichtig, habt US Interessen mitgetragen und vielleicht bleiben einige US Soldaten. Haltet euch zurück mit der Ukraine und die Sache mit den Streithähnen ist unsere Sache. (Der Hinweis. Northstream war übrigens interessant…)

    59
  • Da würde ich gern Mäuschen spielen!!

  • Trump hat Merz wie einen kleinen Jungen vorgeführt, indem er ihn praktisch ignoriert hat. Vermutlich war das ein Seitenhieb, für sein Verhalten gegenüber der Opposition bzw. dem Souverän, den Merz ja wiederum ignoriert und da waren noch einige heftige Tiefschläge mehr…

    69
  • Bei Tichy hört es sich aber ganz anders an.Da versinkt Merz in der Bedeutungslosigkeit.
    Trump streitet sich noch nicht mal mit ihm,lässt ihn links liegen.Ein paar wohl gesetzte Spitzen gegen Merkel und die Migrationspolitik.Das war’s.Mehr ist Merz für Trump nicht wert.

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  • Trump hatte ausgeführt, dass nach Jahren der Stagnation und des Rückgangs nun unter seiner Regierung endlich wieder Rekordzahlen bei den Rekrutierungen für Armee, Polizei, etc. zu verzeichnen seien. Merz fragte nach, wie er das geschafft habe. Trump antwortete: „Spirit.“ Naja, Rhetorische Antwort, würde ich sagen. Bissel pathetisch und zu einfach. Allerdings, das dürfte Merz auch klar sein: Für D. kann er das glatt vergessen, spirit. Bei einer so gespaltenen Gesellschaft, wie man sie hier geschaffen hat, ist das auf Jahre aussichtslos, wenn überhaupt jemals.
    Man kann auch der Meinung sein, das sei bei den Deutschen auch besser so, aber dieses gegenwärtige Lebensgefühl ist auch mehr und mehr schwer zu ertragen. Zumindest für mich.

    25
  • Schwache Leistung.

    32
  • Von Trump bin ich schwer enttäuscht, daß er Merz nicht die Leviten gelesen hat.
    So ein Typ wie Merz ist keinen Schuß Pulver wert…

    52
  • Der Kanzler erinnert den Präsidenten an die Niederlage Deutschlands. Das mag man jetzt bewerten wie man will. Ich finde das irgendwie befremdlich. Und dann immer das sich in den Staub werfen mit Floskeln wie „Wir stehen in eurer Schuld“. Nö, tue ich nicht.
    Ich stehe in niemandes Schuld, nur weil ich als Deutscher geboren wurde.

  • Merz ist gerne Bundeskanzler, Merkel war das auch. Sie begreifen das Amt nicht als Dienst an dem Gemeinwesen aufgrund fester Überzeugungen, um dafür auch persönliche Einschränkungen hinzunehmen. Solche Typen empfinden ihr Amt nicht als persönliche Last, um der Allgemeinheit zu dienen. Es sind Egoisten, keine Altruisten. Und genau so regieren sie auch, immer flexibel und mit festem Blick auf den persönlichen Machterhalt.

  • Der einzige, der sich für Kanzler Merz interessiert, ist Friedrich Merz.

  • Die Amerikaner haben den 2. WK beendet? Peinlich!

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  • „Attackiert?“

    Er sagt nur die Wahrheit!

  • Über die „Ernsthaftigkeit der Deutschen“ zu scherzen, die sich in der Tat oft dazu anschicken, gleichsam katholischer als der Papst zu sein, lobt vor allem ein Handeln, das den Dingen stets auf den Grund geht. Insofern hält der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika große Stücke darauf, sich damit fundiert mit der Wirklichkeit auseinandersetzen zu können. Allerdings schweigt Donald Trump angesichts dessen zu den Praktiken, die solch eine einzigartige Leistungsfähigkeit aus den eigenen Reihen heraus relativieren. Nicht selten gelten deren Träger noch immer als angeblich charakterlich wenig respektabel und ihre Arbeit vermeintlich als wissenschaftlich minderwertig. Mithin wäre es deshalb geboten, wenn zumindest der deutsche Bundeskanzler sich dadurch spätestens nach dem heutigen Gespräch im Oval Office veranlasst sieht, derlei Umtrieben hierzulande endlich einen schweren Riegel vorzuschieben.

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