Bundestag
„Wie in einer Sardinenbüchse“: Zusammengepferchte AfD klagt über zu kleinen Sitzungssaal
Die AfD ist die zweitstärkste Fraktion - und bekommt im Bundestag trotzdem einen viel zu kleinen Sitzungsaal zugewiesen. Ihre Abgeordneten klagen über Benachteiligung. Die SPD behält währenddessen ihren großen Otto-Wels-Saal und hat fast dreimal so viel Platz pro Kopf wie die AfD.

Seit geraumer Zeit streiten die Fraktionen im Bundestag um die Säle: Die SPD, inzwischen nur noch drittstärkste Kraft, will der AfD nicht den größeren Sitzungssaal überlassen. Stattdessen wird die AfD vorerst im viel zu kleinen, ehemaligen FDP-Saal ihre Fraktionssitzungen abhalten.
Die Folge: Die Abgeordneten sitzen dicht an dicht beieinander, an eng zusammengeschobenen Tischen. Dort ist es „eng wie in einer Sardinenbüchse“, schildert der AfD-Bundestagsabgeordnete Pierre Lamely auf X. Er ist nicht der einzige: Viele Kollegen lassen sich frustriert über die Situation aus. „Die AfD wird systematisch benachteiligt“, beklagt sich der Abgeordnete Roland Gläser.
In der Tat ist es eng: Jeder Abgeordnete hat im Fraktionssaal umgerechnet nur rund einen Quadratmeter Platz. Zum Vergleich: 1,5 Quadratmeter werden in Deutschland Schweinen im Stall zugestanden. Schüler in Schulen sollten pro Kopf rund 2,5 Quadratmeter Platz in Klassenzimmern haben.
Die SPD hat als kleine Fraktion im großen Saal rund dreimal soviel Platz pro Abgeordneter im Vergleich zur AfD. Warum bekommt die zweitgrößte Fraktion nicht auch den zweitgrößten Saal? Offenbar vor allem, weil sich die SPD dagegen sperrt. Sie will den Otto-Wels-Saal, benannt nach dem berühmten Sozialdemokraten und NS-Gegner, nicht hergeben – schon gar nicht an die AfD. Die Partei argumentiert auch mit ihrer Rolle als Regierungsfraktion. „Mit einer Vielzahl von Teilnehmern brauchen wir als Regierungsfraktion den Platz und die direkte Nähe zum Koalitionspartner CDU/CSU“, erklärte der parlamentarische Geschäftsführer Dirk Wiese im April der Bild.
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Bundestagspräsidentin Julia Klöckner drängt die Fraktionen seit langem zu einer einvernehmlichen Lösung – doch die wird nicht kommen. Stattdessen wird im Ältestenrat mit Mehrheit entschieden – und zwar mit der aller Fraktionen außer der AfD. Die Geschäftsordnung ist hier unklar, was ausgenutzt werden kann – und auch wird.
Es reiht sich eine Ungeheuerlichkeit an die nächste. SPD, CDU und Consorten sollten doch wissen, dass sie unter genauer öffentlicher Beobachtung stehen. Musste man sich wirklich zu so einem offensichtlich schikanösen Manöver herablassen? Die „guten Demokraten“ diskreditieren sich mehr und mehr.
Irgendwann wird der Wind drehen und dann siegt die AfD!
Kann man da nicht mal den Arbeitsschutz-Beauftragten einschalten, wg. zu wenig Sauerstoff in einem zu kleinen Raum mit zu vielen Menschen? Abgesehen muss doch sonst alles via DIN eingehalten werden. Abstände der Tische, Stühle etc.? Dann sollte die AfD mal diesbezüglich aktiv werden.
Das mit dem Namen „Otto-Wels-Saal“ ist nur vorgeschoben. Der SPD wurde angeboten den Raum umzubenennen. Also, dass die SPD „ihren“ Otto-Wels-Saal behält, nur eben dann ein anderer kleinerer Saal so heißt, den die SPD bekommt.
Aber das wurde natürlich von der SPD abgelehnt. Denn darum geht es ja in Wirklichkeit gar nicht.
Wieder ein Prozentpunkt mehr für die AFD.
Mindestens.
Allein aus Brandschutzgründen/Evakuierungsvorgaben geht das nicht!?
In einem Beitrag sah ich letztens das Bedürftige nicht in eine modernere Wohnung umziehen durfte weil das Zimmer 0,7 qm zu klein war.
Das ist schon extrem entwürdigend, trägt die Handschrift einer überwunden geglaubten Form des Schikanierens und ob es der Geheimdienstkooperation zwischen den USA und Deutschland gut tut, wird sich zeigen.
Der Saal, den die SPD belegt, heißt laut Bundestagsverwaltung offiziell gar nicht ‚Otto-Wels-Saal‘, die SPD hat den Saal so benannt, können den Namen und das von ihr angebrachte Schild entsprechend auch in einen anderen Saal mitnehmen.
Offiziell gibt es hingegen unter der Adresse ‚Unter den Linden 50‘ das ‚Otto-Wels-Haus‘, in dem sich Büros von Bundestagsabgeordneten befinden. Zu DDR-Zeiten befand sich hier das Ministerium für Außenhandel. Nach der Wende wurde das Gebäude umfassend saniert und umgebaut, 2017 nach Otto Wels benannt.
Unverifiziert, ich meine das anderswo gelesen zu haben:
Otto-Wels-Saal ist nicht der offizielle Name. Der Saal hat einfach eine Nummer, den Namen trägt er inoffiziell. Würde die SPD in einen kleineren gehen, könnte sie den jederzeit auch so nennen.
Den Saalnamen Otto Wels könnte die SPD ohne weiteres in ihren neuen Fraktionssaal mitnehmen. Daran würde es nicht scheitern. Das Argument ist von der SPD nur vorgeschoben.
Kino ist auch Folter, da noch weniger Platz. 🙁
abwarten ist die Devise, es geht bergab mit SPD und CDU
Ginge es nur nach Platzbedarf, bräuchte Brandner mittlerweile auch die größte Limousine.
Alles in der DIN 15906 geregelt.
Fürs normale Volk gilt:
Mehrzwecksäle mit Bankettbestuhlung 1 Person / m2
Mehrzwecksäle mit Konzertbestuhlung 1.3 Personen / m2
Mehrzwecksäle ohne Bestuhlung 2 Personen / m2
Messen mit Ausstellungsräumen 0.6 Personen / m2
Versammlungsräume 2 Personen / m2
Diskotheken, Konzerte ohne Bestuhlung 4 Personen / m2
Tribünen-Stehplatzbereiche 5 Personen / m2
Warteflächen (z.B. Foyer) 4 Personen / m2
Kann natürlich sein, dass Politikern mehr zusteht. Höhere Kaste halt.
Je undemokratischer die angeblich demokratischen Parteien vom Bürger erlebt werden, um so mehr Zulauf bekommt die AFD.
Es gibt doch sicher auch bei der AfD Abgeordnete, die unter einer mindestens leichten Form von Klaustrophobie (Platzangst) leiden und die ein entsprechendes Attest beibringen könnten. Wenn sich die SPD dann immer noch weigert, dann möchte ich nicht deren Fraktionssprecher sein und Presseanfragen beantworten müssen. Ich jedenfalls bekäme Platzangst, wenn ich in dem Raum sitzen müsste und der voll besetzt wäre.
Nicht nur jammern, sondern auch klagen. Eine solche Überfüllung sollte aus Sicherheitsgründen nicht zulässig sein.
Ich hätte gerne mal ein Vergleichsfoto des SPD-Saales gesehen. Eine Skizze tut es auch.
Mein Schnitzel war kleiner als das von Merz. 🙁
Der AfD täte etwas mehr Stoizismus gut, die Dekadenz und Demokratieverachtung der anderen enttarnt sich auch ohne deswegen zu lamentieren.
Das kann doch nicht rechtens sein ?
Wohin würde denn die SPD gehen, wenn ihr größerer Saal, z.B. durch einen Kurzschluss für längere Zeit nicht mehr begehbar wäre?
Wie kleiner die Räumlichkeit ist, umso weniger Abhörmikrofone werden benötigt.
Sollen sich wehren
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