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„Neues Kapitel“

Linnemann: Merz werde erfolgreich, „Politikwechsel“ stehe im Koalitionsvertrag

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann zufolge steht im Koalitionsvertrag ein „Politikwechsel“. Mit Merz als Kanzler beginne „ein neues Kapitel“, er werde alle „überraschen“ und ein „erfolgreicher Bundeskanzler“.

Laut Linnemann bewege sich die Union nicht nach links, sondern „in die Realität“.

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Der Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD trägt den Titel „Verantwortung für Deutschland“. Während Friedrich Merz diesen bei der Präsentation als „bewusst schnörkellos“, aber gehaltvoll lobte, ist für CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann klar: „Der Politikwechsel steckt nicht nur drin, er steht drin.“ Laut Linnemann seien es keine vagen Versprechen, sondern konkrete Ansagen – Abschaffung des Heizungsgesetzes, Einführung der Aktivrente, steuerfreie Überstundenzuschläge, eine neue Migrationspolitik. Dies erklärte er am Donnerstagabend in der ZDF-Talkshow Maybrit Illner.

Neben Linnemann waren SPD-Politikerin Manuela Schwesig, Journalist Michael Bröcker, Manager Stefan Wolf und Katja Kipping vom Paritätischen Wohlfahrtsverband mit dabei. Anders als Linnemann sah der Chefredakteur von Table.Media, Michael Bröcker, den Koalitionsvertrag nicht ganz so positiv. Es stecke lediglich „ein bisschen Aufbruch“ in dem Vertrag. Die Skepsis des Journalisten wollte Linnemann offenbar nicht gelten lassen. Er habe „große Zuversicht“, dass der Vertrag ein Erfolg werde. Laut Linnemann bewege sich die Union nicht nach links, sondern „in die Realität“.

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Ob Linnemann selbst Wirtschaftsminister wird, interessiere ihn angeblich nicht. „Es geht null Komma null um mich“, betonte der CDU-Politiker. Statt Personalfragen zu beantworten, müsse man „liefern“. Man sei „verdammt für den Erfolg“.

„Anfang Mai“ werde man die „Kanzlerwahl sehen“. Moderatorin Illner fragte nach einem konkreten Datum, ob es sich um den „7. Mai, 8. Mai“ handeln könnte, Linnemann erwiderte: „Ja, so. Vielleicht auch der 6. Mai.“ Mit der Wahl von Merz zum Bundeskanzler werde „ein neues Kapitel aufgeschlagen“. Bei seinen Auslandsreisen werde Merz alle „überraschen“, weil er eine Figur abgeben werde, „die Deutschland dringend“ brauche. Merz werde „endlich Verantwortung in Europa übernehmen“. Er werde ein „erfolgreicher Bundeskanzler werden“, schloss Linnemann seine Lobeshymne auf seinen Chef ab.

Man werde sich mit dem Koalitionspartner „nicht streiten oder weniger streiten“, so Linnemann weiter. Im Sommer werde die Koalition „fertig sein mit einem Sofortprogramm“, an diesem werde man sich „messen lassen müssen“. In der Sommerpause, so versprach der 47-Jährige, werde es „eine andere Grundstimmung in Deutschland“ geben.

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Auf die gebrochenen Wahlversprechen angesprochen, erklärte Linnemann, dass man „auch mal mit dem ‚Brechen‘ aufhören“ müsse. „Wir müssen eine Politik machen, dass das, was wir reinschreiben, auch kommt. Ich finde das im Wahlkampf in Ordnung, dass wir sagen, 100 Prozent Union, 100 Prozent SPD. Aber jetzt koalieren wir zusammen!“, schlussfolgerte er.

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61 Kommentare

  • Daß Merz alle überraschen wird, wage ich zu bezweifeln. Für die CDU-Wähler sind die größten Überraschungen schon gelaufen. Wie will er das noch toppen??

    58
  • Wer Linnemann jetzt toll findet, der fand vorher auch Merz toll. Das Ergebnis kennen wir.

    41
  • Linnemann muß ziemlich verzweifelt sein angesichts der desaströsen Vorstellung seiner Partei, anders kann man seine Durchhalteparolen nicht verstehen.

    27
  • Senor Linnemann!
    Wollten sie nicht in die Opposition gehen, falls die SPD ihren 5-Punkte-Plan nicht akzeptiert?
    Mit Gelddrucken erreicht man nie im Leben einen erfolgreichen Politikwechsel. Eher das Gegenteil.
    Armut, Zerfall der Gesellschaft und andere Katastrophen.

    „Wer sich seiner Vergangenheit nicht erinnert, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.
    George Santayana.
    Spanischer Philosoph

    Nichts hat das deutsche Volk – dies muß immer wieder ins Gedächtnis gerufen werden – so erbittert, so haßwütig, so hitlerreif gemacht wie die Inflation.
    Das Volk habe sich deshalb «beschmutzt, betrogen und erniedrigt» gefühlt.
    Stefan Zweig.
    Österreichischer Schriftsteller

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  • Papier ist geduldig.
    Ich kann mir nicht vorstellen, wie jemand, der alle seine Versprechen so schnell bricht, ein erfolgreicher Kanzler werden soll.
    Oder doch? – Es fragt sich nur, für wen.
    Am Ende geht er als der beste Kanzler, den Rote und Grüne je hatten, in die Geschichte ein.

    Ich für mein Teil habe keinerlei positive Erwartungen an diese Regierung. Im Gegenteil Ich rechne mit dem schlimmsten.

  • Bislang hatte ich für mich in Anspruch genommen, eine ganz gute Menschenkenntnis zu haben.
    In Merz und auch Linnemann habe ich mich jedoch dermaßen massiv getäuscht, dass ich
    diese Selbsteinschätzung gründlich revidieren muss. Guter Lerneffekt!

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  • Wir haben schriftlich vereinbart, unsere Schäufelchen, Eimerchen und Förmchen miteinander zu teilen und zusammen zu spielen. Also werden das auch erfolgreiche Sandkastenspielchen werden.

  • Fakten, Herr Linnemann, denn Worthülsen haben wir satt gehört.

  • Er braucht eine Brille.

  • Und der Osterhase heißt jetzt Sitzhase

  • Nur zur Verständlichmachung des Gesagten:
    Herr Linnemann meinte natürlich „PolitikerInnen-Wechsel“, nicht „Politikwechsel“.

    Alles klar?

  • Wir wissen immer noch nicht, wie dieser „Politikwechsel“ im Tatsächlichen aussieht. Bringt er was für unser Land oder geht er nach hinten los. Aber gewählt hat der treue Bürger jedenfalls Politikwechsel – was immer auch sich dahinter verbirgt.

  • Träumen Sie weiter Herr Linnemann und wachen Sie rechtzeitig auf….

  • Also es wiürde mich überraschen wenn nur ein Häuchchen von dem köme was Herr Linnemann – von dem ich einmal viel gehalten habe – von sich gegeben hat. Wir werden sehen was passiert und wo Deutschland an Weihnachten steht.

  • Es ist keine Frage der „Stimmung“, erkannt zu haben, dass von der Politik die Chancen einer lebenswerten Zukunft inzwischen verspielt worden sind.

  • Politikwechsel hat mit Richtungsentscheidungen zu tun – nicht etwa mit dem Wechsel der Tischseite!

  • 😊 Echt jetzt, denkt Linnemann das wirklich?

  • Linnemann ist doch ansonsten dafür bekannt, dass er gerne mal die Wahrheit sagt. Auch vorbei…

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  • Von Dr. Linnemann hatte ich mehr erwartet. Leider hat er sich vom Abgeordneten für Land und Volk zum Funktionär für sich und Partei gewandelt. Schade

  • Vielleicht funktioniert ja meine Suchfunktion nicht, aber ich habe das Wort „Politikwechsel“ im Vertrag nicht gefunden. Sehr wohl aber Arbeitgeberwechsel, Tierartenwechsel, Mentalitätswechsel, Rechtskreiswechsel und Wechsel des Geschlechtseintrags. Na immerhin.

  • Politikwechsel von Rot-Grün zu Schwarz-Rot-Grün kann sich Merz schenken – falls er Kanzler werden sollte.

  • Das Gute daran ist. die CDU wird endgültig Geschichte. Die werden sich beim nächsten Mal freuen, noch knapp die 20 % zu schaffen.

  • Ach Herr Linnemann, die SPD hat ihnen offensichtlich doch das Pausenbrot schon abgenommen.

  • Sie belügen ihr Volk, wir wissen daß sie lügen, sie wissen daß wir es wissen und sie machen weiter.

  • Klar kann man in einer Koalition nicht 100% seiner Forderungen durchsetzen. Das Verhältnis SPD – Union beträgt etwa 95% zu 5%. Das spiegelt irgendwie nicht die Wahlergebnisse wider. Linneman hält den Großteil der Unionswähler offensichtlich für dumm. Wie es bisher aussieht, zurecht.

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