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10 Jahre Kölner Silvesternacht: Es hätten die letzten Opfer sein müssen

Heute vor 10 Jahren hätte ganz Deutschland das Scheitern der Grenzöffnung erkennen müssen. Stattdessen markiert sie den Punkt, an dem eine vermeintlich weibliche Politik Frauen den Schutz absprach.

IMAGO/Bonn.digital

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Am 31. August 2015 sagte die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel den Satz, der sofort in die deutsche Politgeschichte einging: „Wir schaffen das“. Er stand damals für die bittere Vorahnung für das, was noch kommen sollte. Wenn das Kapitel für das Deutschland nach 2015 mit diesem Zitat überschrieben werden würde, dann nicht als visionäre Vorhersage einer gesellschaftlichen Erfolgsgeschichte, sondern in zynischer Ironie. 

„Wir schaffen das“ ist der Satz, der heute über allem schwebt, der Anfang vom Ende. Der Punkt, an dem sich die gesellschaftliche Spaltung manifestiert hat, die heute unüberwindbar scheint. Der Punkt, ab dem die Sorgen der Bürger nicht mehr die Richtung der Politik vorgaben, sondern zu einem Hindernis erklärt wurden, das es für die Politik zu überwinden gilt.  

Doch wenn man nachvollziehen will, wie die Flüchtlingspolitik der Merkel-Regierung unser Land unwiederbringlich verändert hat, kann der 31. August 2015 nicht alleine stehen. Es fehlt ein Datum: der 31. Dezember 2015. Wie so oft hat sich die Geschichte hier einen Scherz erlaubt, über den aber leider keiner lachen kann. Wir wissen heute grob, dass 2015 in vielerlei Hinsicht ein Kipppunkt war. 

Doch wie schnell sich der Kurs der Kanzlerin als falsch und verheerend erwiesen hat und ihr Mantra plastisch und eindeutig widerlegt wurde, wissen wir heute nicht mehr. Dabei kann man es sich eigentlich leicht merken – auf den Tag genau vier Monate später. Die Nacht vom 31. Dezember 2015 auf den 1. Januar 2016 leitete damit nicht nur ein neues Jahr, sondern eine neue Ära ein. 

Der 31. Dezember 2015 ist der Punkt, ab dem aus der bitteren Vorahnung Gewissheit wurde. Die Kölner Silvesternacht 2015 habe sich „tief eingebrannt in die jüngere deutsche Geschichte“, beschreibt der WDR zehn Jahre später. „Erst Tage später realisiert die Republik, was in der Nacht geschah, und wird umso heftiger davon erschüttert.“ Was klingt wie die poetische Beschreibung eines Angriffs aus dem Hinterhalt, ist tatsächlich banale Geschichtsverdrehung. 

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Wer die Kölner Silvesternacht nur im Hinblick auf Kriminalität, Sicherheit und Staatsversagen aufarbeitet, mag sich für einsichtig halten, übersieht aber die Hälfte des Problems. Wenn Medien wie der WDR glauben, sie könnten auf die Folgen der Kölner Silvesternacht als unbeteiligter, neutraler Beobachter schauen, bedeutet das, dass sie weiterhin Teil des Problems sind. 

Denn am Morgen des 1. Januar 2016 erwachte Deutschland von dieser verhängnisvollen Nacht in Stille. Während an einem ruhigen, verschlafenen Morgen die pampigen Überreste der Böller von den Straßen gefegt wurden, war die Kölner Silvesternacht noch ein bloßes Gerücht. Ein böses Gerücht. So ganz kann das gar nicht stimmen, das hätte man doch bestimmt in der Zeitung gelesen oder in den Nachrichten gehört! 

Grund für diese Stille ist keine verzögerte Reaktionszeit, eine Schockstarre im Angesicht einer unvorstellbaren Masse von krimineller Energie und Zerstörungswahn, so wie es der WDR heute hindreht. Grund war nicht, dass es zu lange gedauert hätte, bis die Opfer gezählt, die Strafanzeigen gestellt und die Täter ausgemacht wurden. 

Es war die Annahme, der temporäre Zusammenbruch von Zivilisation und Rechtsstaat auf offener Straße ließe sich verschweigen. Die Anmaßung, entscheiden zu wollen, welche Informationen lieber vorenthalten werden sollten, um die Bürger vor sich selbst zu schützen. Der Irrglaube, dass sich die Wahrheit und ihre Verbreitung monopolisieren lässt. 

Damit wurde der 31. Dezember 2015 nicht nur ein Kipppunkt für einen politischen Kurs, der bis heute beinahe unbeirrt fortgeführt wird. Es ist auch der Punkt, ab dem sehr viele Menschen nicht nur ihr Vertrauen in die Politik, sondern auch in die Medien verloren haben, ab dem Kritik an der Regierung in den falschen Themen und mit Bezug auf die falschen Fakten in den Untergrund verdrängt wurde. 

Die Fakten bedürfen keiner tagelangen Realisierung, die Ausmaße sprechen für sich. Mehr als 1.600 Straftaten wurden zur Anzeige gebracht, etwa 500 davon sexualisierte Übergriffe. Hunderte Frauen gingen aus dieser Nacht als Kollateralschaden hervor, über den keiner sprechen will. 

Wirkliche Aufarbeitung folgt erst, als sich das Gerücht der Kölner Silvesternacht auf alternative Weise so weit verbreitet, dass es nicht mehr zu verschweigen ist. Knapp ein Jahr später gibt der Rechtspsychologe Professor Rudolf Egg vor dem Untersuchungsausschuss des Düsseldorfer Landtags der Statistik ein Gesicht und zitiert aus den über 1000 ausgewerteten Anzeigen. 

„Ich fühlte mich in dieser Nacht nicht wie ein Mensch, sondern eher wie ein Gegenstand.“

„Meine Freundin aus Köln war völlig fertig. Sie war am Weinen und hat uns erzählt, dass sie einen Finger im Po hatte. (…)“

„Dann grapschten diese Männer uns auch an, an den Busen und auch in die Hose, an den Po. Wir versuchten uns zu wehren und schlugen um uns. Daraufhin schlugen die Männer zurück. Wir schrien und weinten nur noch. Es war schrecklich. (…)“

„Ich habe mich in dem Moment hilflos gefühlt. Ich habe die ganze Zeit nichts gesehen, nur gespürt, weil meine Augen voller Tränen waren.“

Teilweise wurden einzelne Frauen von einer ganzen Horde von Männern umzingelt, die ihnen die Kleider hochschoben und sie an Busen, am Gesäß und zwischen den Beinen packten. Das Eindringen in Scheide und Po konnte vielfach nur durch Strumpfhosen verhindert werden. Es kam aber auch zu Vergewaltigungen. 

Die Schilderungen über die anwesenden Polizisten decken sich. Sie sahen tatenlos zu und griffen nicht ein. Wie sich schnell herausstellte, war die Polizei unterrepräsentiert und heillos überfordert. Der Einsatzleiter vor Ort, Günter Reintges, entschied sich dennoch dagegen, eine der Hundertschaften in Bereitschaft anzufordern. 

Doch da endete das Versagen der Polizei noch nicht. Wandten sich die geschändeten Frauen direkt an die wenigen Polizisten vor Ort, wurde ihnen zum Teil nicht geglaubt und es wurde ihnen vorgeworfen, dass man als Frau nicht alleine an solchen Orten sein sollte. Die Täter-Opfer-Umkehr ist nicht auf die unmittelbare Reaktion vor Ort beschränkt. 

Es war ausgerechnet eine Frau, die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker, die auf einer Pressekonferenz nach der Silvesternacht den Frauen riet, „eine Armlänge Abstand“ zu halten. Aber immerhin war es auch die erste weibliche Bundeskanzlerin, die diesen Kurs einleitete und – trotz der vielen Frauen, die ihn mit ihrer körperlichen Integrität und ihrem Leben bezahlen mussten – unbeirrt aufrecht hielt. 

Der 31. Dezember war damit auch der Punkt, ab dem eine vermeintlich weibliche Politik Frauen den Schutz absprach. Man fand sich damit ab, dass es nun in Deutschland Orte gibt, an die Frauen nicht mehr gehen dürfen. Eine Bewegung, die heute ihren Höhepunkt in Begriffen wie „gefühlter Unsicherheit“ findet, dem ewigen Verweis auf die Statistik häuslicher Gewalt und der Anregung, sich gezielt in dunklen, vermeintlich unsicheren Orten aufzuhalten. Ab diesem Punkt wurde das Mitleid für Opfer von Sexualstraftaten nach der Herkunft der Täter bestimmt. 

Was die Kölner Silvesternacht so tragisch macht, ist, dass sie hätte verhindert werden können. Und dass sie noch nicht gereicht hat. Diese Nacht hätte eine Kehrtwende einleiten müssen. Man hätte im Nachhinein nicht mehr rückgängig machen können, dass die über 500 Frauen zu den ersten Opfern einer falschen Entscheidung wurden. Doch man hätte dafür sorgen können, dass sie die Letzten sind. Heute, genau zehn Jahre später, ist das keine Ausnahmesituation mehr, sondern Stadtbild. Aber auch das darf man nicht sagen. 

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26 Kommentare

  • Gut auf den Punkt gebracht, Frau David, vielen Dank.
    Ja, an und nach Silvester 2015 zeigten sich die „Nebenwirkungen“ dieser Politik überdeutlich für alle, die sie sehen und nicht wegschauen wollten.
    Ich wünsche allen einen guten Rutsch ins neue Jahr (wobei mir die Trolle den Buckel runterrutschen können).

    • Frisst den Slop und sagt auch noch lieb danke.

      -28
  • 10 Jahre Armlänge Abstand, 10 Jahre Merkel-Legos, 10 Jahre Waffenverbotszonen. 10 Jahre Milliarden Kosten für importierte Kriminalität usw. Die Freude bei KGE und Merkel ist auch heute noch sehr groß.

    • EU-untertanen,

      ihr sollt *vielfalt* lieben !!!

      deshalb:

      EU erhöht NGO-Budget um 600 Prozent

      **Die EU wird das Budget für NGOs massiv erhöhen und damit den Kulturkampf um „Wokeness“ massiv befeuern. Im Budgetplan sind über 8,5 Milliarden dazu vorgesehen, die EU-Bürger „schätzender gegenüber Vielfalt“ zu machen. Auch für Flüchtlinge und Migranten sind mehr Milliarden vorgesehen. **

      https://tkp.at/2025/12/31/eu-erhoeht-ngo-budget-um-600-prozent/

      • Das darf doch nicht wahr sein! 😡🤬🤢🤮

      • Das wird nicht gut enden.

  • Brilliant Frau David, vielen Dank.
    Ihnen und der ganzen Redaktion und allen Lesern und Mitkommentatoren
    Ein gesundes neues Jahr! Auf das wir alle nicht aufgeben im Kampf um unser Überleben!
    Viele Gruesse aus Brandenburg.

  • Remigration…
    Alles andere ist Nonsens…

  • Reker: „Dann rief mich plötzlich Olaf Scholz an“
    Sie gab an, dass die Krisenkommunikation nach der Silvesternacht unzureichend gewesen sei – und berichtete erstmals öffentlich, dass sie kurz nach den Ereignissen der Silvesternacht überraschend ein Hilfsangebot des damaligen Hamburger Bürgermeisters Olaf Scholz (SPD) erhalten habe.
    Beide wären sich nie zuvor begegnet. „Und dann rief mich plötzlich Olaf Scholz an“, erinnerte sich Reker. „Er fragte, wie es mir mit der Situation geht. Er wisse, anders als er in Hamburg sei ich in Köln ja nicht für die Polizei zuständig.“ Scholz habe ihr angeboten, sie zu beraten. „Das habe ich dankbar angenommen.“
    https://www.noz.de/deutschland-welt/politik/artikel/koelner-ex-buergermeisterin-ueber-silvesternacht-und-eigene-fehler-49698586
    – Auch im Jahr 2026 werden Eltern ihren Töchtern beibringen müssen, wie sie verhindern, Opfer sexualisierter Gewalt zu werden.
    Egal, woher der potenzielle Täter (Ausland) stammt oder aus Niedersachsen.

  • Erstaunlicherweise wählt ein erheblicher Teil Frauen, wie die Wahlergebnisse nahelegen, noch immer die „weibliche“ Politik…

  • Herrlich! Meine GözzeCashmerKuscheldecke!😍

  • 2026 kann es endlich zu einer besseren Einwanderungspolitik kommen. Die AfD wird in RLP und in BW erstmals die SPD und die Grünen überholen. Dann fällt entweder die Brandmauer oder es kommt zu einer Neuwahl des Bundestages.
    https://jlt343.wordpress.com

  • Aus den Fehlern lernen.
    Das Ware jetzt spätestens jetzt die Aufgabe.

  • Es war der Tag, an dem der steuerfinanzierte Staat sein Gewaltmonopol abgegeben hatte, das Ende der alten Bundesrepublik.

    Von nun an würde das Recht des Stärkeren gelten, haben Frauen und Mädchen das Urvertrauen in den Staat verloren.

    Aber Frauen waren auch Täter:

    Henriette Reker, die die Vorgänge nter den Orientteppich kehren wollte und eine „Armlänge Abstand“ empfahl. Welch linksgrüner Zynismus!

    Oder StudienabbrecherIx Claudia Documenta Roth, die höhnte, dass es auf dem Münchner Oktoberfest schlimmer zuginge und Studienabbrecher*in Katrin Göring, die sich darauf freute.

    Wir werden nun jeden Tag mit Gewalt leben müssen, ein Erbe der Grünen.

    Wo bleibt das Grünen-Verbotsverfahren und der Entzug des passiven Wahlrechts von Grünenden?

  • Was soll man von Mainstream Medien erwarten, die den Fall Maria Ladenburger unter den Teppich gekehrt haben.

    Schon 2015 hätte man sehen können, dass es eine kulturelle Inkompatibilität gibt bei den Menschenmassen die einwandern.

    Es wurde schlicht ignoriert weil es nicht in die Bubble gepasst hat.

  • Nix „vermeintlich“ !
    Es waren und sind Frauen, ganz allein Frauen, die ihren Müttern, Großmüttern, Schwestern, Tanten, Nichten, Töchtern und Enkelinnen absolut jegliche Schutzforderung VERBIETEN !
    Ein Mann würde sich das niemals trauen.
    Nichtmal im linksgrünen Lager gibt es Männer, die sich ohne weibliche Schützenhilfe trauen würden, den Frauen im Land zu sagen : Die Grenzen bleiben offen und Ihr bleibt ungeschützt !!
    Ohne diese ganz besondere Art von Frauen, wäre das weder in Deutschland, noch irgendwo in Europa, auch nicht in den USA oder Israel, niergends in der westlichen Welt möglich.
    Davon bin ich felsenfest überzeugt. Dafür sind zehn Jahre private Gesellschaftstudie mehr als genug.

    • Das denkst du nur weil du nie männliche Rollenmodelle in deinem Leben hattest. Am Ende machen Frauen was Männer ihnen sagen.

      -20
      • Aber nur in deiner Vorstellungswelt.

        • „private Gesellschaftstudie“ „Vorstellungswelt“.

          LoL

          -10
  • Kommentar gelöscht. So ok ?

  • Und 10 Jahre Rumopfern von verheulten Konservativen die einen Sub Fetisch haben.
    Gut auch, dass viele der PEGIDA Rentner nach 10 Jahren nicht mehr da sind.

    -24
    • Ihr IQ ist stabil auf Zimmertemperatur.

    • Geh raus feiern !

      -11
      • Selbst dazu ist der Meyves II zu blõd.
        Der weiss bestimmt nicht einmal was feiern bedeutet. Eben ein Troll von „unserer Demokratie“ aus der politischen Mitte “ , der auch mindestens dreifach geboostert ist, mit den „Omas gegen Rechts“ auf die Straße geht und damit nebenbei noch das Weltklimaanlage retten will.
        Allen normalen Leuten einen guten Rutsch.

        • @Bernd
          Wenn der rausgeht ist finish.
          Da er das weiß und sein Pfleger frei hat, wird er den ganzen Abend seine gezwungene Gemeinde hier beglücken.

          Ebenfalls einen guten Rutsch ins neue Jahr !
          Man möchte sagen, es kann nur besser werden – hoffen wir das Beste !

          3
        • Alter bist du bedient.

          -10

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