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Automobilkrise

ZF streicht 1.000 Jobs in Bayern: Betriebsrat und Metaller geben nach

Der Widerstand von Gewerkschaft und Betriebsrat wurde ausgehebelt – dem Abbau von rund 1.000 Stellen am ZF-Standort in Schweinfurt steht nun nichts mehr im Wege. Die Automobilkrise zwingt das Unternehmen zu diesem Sparkurs.

Der Konzern plant eine weitreichende Umstrukturierung (IMAGO/Funke Foto Services)

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Nachdem die Mitglieder der IG Metall dem geplanten Sparkurs des Autozulieferers ZF Friedrichshafen zugestimmt haben, ist nun auch die Einspruchsfrist, beziehungsweise das Vetorecht des Betriebsrats abgelaufen. Damit steht fest: Am Standort Schweinfurt werden rund 1.000 Arbeitsplätze wegfallen.

Konkret plant das Unternehmen, bis Ende 2027 insgesamt 835 Stellen in der Division E sowie weitere 130 in anderen Bereichen zu streichen. Die Division E ist verantwortlich für die Entwicklung und Produktion von elektrischen, hybriden und teilweise auch konventionellen Antrieben. 

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Der Standort beschäftigt derzeit rund 8.500 Mitarbeiter. Laut Vereinbarung mit den Arbeitnehmervertretern soll es keine betriebsbedingten Kündigungen geben.

Im Zuge des Personalabbaus will der Stiftungskonzern laut Medienberichten vor allem auf freiwillige Maßnahmen setzen. Dazu gehören Abfindungen, die in einigen Fällen im sechsstelligen Bereich liegen. Mitarbeiter sollen so zum Ausscheiden bewegt werden. Zudem sind Regelungen zu Vorruhestand, Altersteilzeit sowie Angebote zur Weiterbildung vorgesehen. Diese Programme richten sich insbesondere an Beschäftigte der Division E in Schweinfurt, aber auch an den Standorten Friedrichshafen und Saarbrücken.

Die Kürzungen im bayerischen Schweinfurt sind nämlich Teil einer weitreichenden Umstrukturierung des gesamten Unternehmens. ZF Friedrichshafen plant, bis Ende 2028 insgesamt zwischen 11.000 und 14.000 Arbeitsplätze in Deutschland abzubauen – das entspricht etwa einem Viertel der derzeit rund 54.000 Stellen im Inland. Betroffen sind dabei sowohl die Produktions- als auch die Verwaltungs- und Entwicklungsbereiche. Ziel ist es, durch die Bündelung und Zusammenlegung von Standorten die Unternehmensstruktur effizienter zu gestalten.

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„Uns ist bewusst, dass wir dafür auch schwierige, aber notwendige Entscheidungen treffen müssen“, erklärte ZF-Vorstandsvorsitzender Holger Klein im Gespräch mit der Tagesschau. „Dabei wollen wir bestmögliche Lösungen für alle Beteiligten finden.“ Auch der übergeordnete Personalabbau solle möglichst sozialverträglich erfolgen. 

Hintergrund dieses gigantischen Sparkurses ist die anhaltende Krise in der deutschen Automobilindustrie, von der ZF Friedrichshafen als einer der größten Zulieferer besonders stark betroffen ist. 

Der Übergang zur Elektromobilität gelingt Konzernen wie Volkswagen, Mercedes und Co. bislang nicht. Die Absatzzahlen stagnieren – vor allem wegen der wachsenden Konkurrenz aus China. Der Einbruch der Nachfrage bei den Autobauern wirkt sich unmittelbar auf die Zulieferer aus, die in hohem Maße von der wirtschaftlichen Lage der Hersteller und deren Auftragserteilung abhängig sind.

Neben ZF bekommen auch Unternehmen wie Continental, Bosch und Schaeffler die Folgen deutlich zu spüren. Besonders hart trifft es zudem viele kleine und mittelständische Betriebe, die im Rahmen des schwachen Stromer-Absatzes unter rückläufigen Aufträgen leiden.

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32 Kommentare

  • Und jetzt ganz fest CSU wählen im nächsten Jahr.

    • Bitte mit Linke und SPD, damit wir die Arbeitslosenqoute erreichen.

  • Betriebsrat und Gewerkschaft geben nach? Das darf nicht sein. Zumindest muß man gegen rechts auf die Straße gehen!

    • Betriebsräte und Gewerkschaften sind zahnlose Tiger. Nur in wirtschaftlich guten Zeiten kann man Druck ausüben, z.b. höhere Löhne einfordern oder bessere Arbeitsbedingungen. Wenn die Bude aber aus finanziellen Gründen zumacht, dann macht sie eben zu. Dann wirken auch Streiks eher lächerlich. Rechtlich nichts zu machen.

      • Richtig. Zumal sie eh politisch durchseucht sind.

        15
  • @Futschi zum gefühlt tausendsten Mal. Läuft Fritze !

    • Mit der Sprengung der Kühltürme in Gundremmingen sind auch symbolisch noch weitere 100000de gutbezahlte Arbeitsplätze in Deutschland in Rauch aufgegangen !!
      Die Bilder haben 1000de Investoren und CEOs Weltweit gesehen und Verstanden !!
      Deutschland fängt an von der Wirtschaftsweltkarte zu verschwinden !!
      Niemand in der Weltwirtschaft braucht Deutschland ! Aber Deutschland braucht die Weltwirtschaft !!

      • Ich brauche die deutsche Wirtschaft nicht. Ich kann meine Dividenden auch in China verdienen.

        -12
  • Nicht jammern sondern genießt was ihr gewählt habt.

    • Merkwürdig. Keiner hier will jemals Altparteien gewählt haben. Ich kann von mir jedenfalls behaupten, nie eine andere Partei gewählt zu haben als Republikaner und AfD.

  • „Dazu gehören Abfindungen, die in einigen Fällen im sechsstelligen Bereich liegen.“

    Ich frage mich, ob auch ein normaler Arbeiter eine Abfindung im sechsstelligen Bereich bekommt?

  • Wer heute noch in einer Gewerkschaft ist tut mir leid, seit 2020, wo Gewerkschaften mit der Antifa gegen Querdenker aufgetreten sind hatte es sich erledigt für mich.

  • Due Automobilkrise ist nicht vom Himmel gefallen und kein unabwendbares Naturereignis. Sie wurde bewusst herbeigeführt und wird von den gleichen Kräften weiter angeheizt. Ziel ist die Abschaffung der individuellen Mobilität. Die sog. E-Mobilität ist nur ein Zwischenschritt auf dem Weg dorthin. E-Autos sind für die Masse weder praktikabel noch bezahlbar. Das ist auch gar nicht gewollt, weil es den Strom dafür nicht gibt.

    • Für Deutschland ist das richtig, aber nicht für China und den Rest der Welt. China kauft einfach keine deutschen Autos mehr. Egal ob Elektro oder Verbrenner. Und falls nicht bekannt: Die deutschen Autobauer setzten in der Vergangenheit 30-40 % ihrer Autos in China ab. D.h. diese 30-40 % sind verloren, egal ob das Verbrennerverbot aufgehoben wird oder nicht.

  • Früher haben Gewerkschaften ihre Mitglieder vertreten, heute marschieren sie auf jeder linken Demo mit.

  • Trotz Trump und seiner angeblich angestrebten Diktatur: Deutsche Unternehmen investieren lieber in den USA. Der Präsident des Bundesverbandes der deutschen Industrie dazu: „Die USA sind und bleiben ein hochattraktiver Markt. Dort jetzt nicht mehr investieren, wäre der falsche Schritt.“ „…..auch wegen des Rechtsstaates.“ Auch das ZDF heute (welch ein Wunder) berichtete darüber. Nachzulesen im Netz.

  • Solange das, was der Ökonom Friedrich August Hayek am 11. Dezember 1974 in seiner damals in Stockholm gehaltenen Nobelpreis-Rede bereits als „Scharlatanerie“ kritisiert hat, weiterhin hoch im Kurs steht, während das, was triftig gedacht worden ist, auch künftig nur einen verschwindend geringen Marktwert hat, bleibt die damit einhergehende Perversion gesellschaftlich vorherrschend. Nicht zuletzt der ZF Friedrichshafen AG hilft es dann nicht, das dadurch überhängende Personal freizusetzen. Vielmehr bräuchte es zuvörderst politisch einer Setzung, welche eine Rückkehr zu humaner Normalität ermöglicht. Dazu scheint aber die deutsche Bundesregierung gegenwärtig nicht willens zu sein.

  • Was machen jetzt die neuen Fachkräfte?
    Die haben extra eine weite Reise auf sich genommen, um hier die Nachfolge der in die Rente ausscheidenden Fachkräfte anzutreten.

  • Läuft….weitermachen. Das Elend ist noch nicht zu gross.

  • Ach, einfach dem Friedrich, dem Olaf, dem Robert und der Ursula eine Postkarte schicken und ihnen die innere Freude darüber ausdrücken, endlich transformiert worden zu sein. Für die Klima-Krise! Mehr Steuern auf Luft! Endlich teuren Strom!

  • Zack, wieder 1000 Stellen weg. Und so geht es weiter.

  • Bild meldet: Jeder fünfte Bosch-Job steht auf der Kippe. Der Chef will Bosch in einen Hightech-Konzern mit Software, Chips und Elektromobilität umbauen. Das hat ja auch bei VW / Cariad schon so gut geklappt. Werden in den Diversity Management Abteilungen bei Bosch eigentlich auch Jobs abgebaut?

  • Nichts Neues, weil zur deutschen Industrie -und Niedriglohnpolitikpolitik gehörten schon immer vorgetäuschte Krisen und Unsicherheit – unter Mithilfe der Gewerkschaften.
    ZF könnte soviel Kohle in bar gar nicht einlageren was an Rücklagen und Werten vorhanden ist.

  • Das muss er sein, der Wohlstand des Weniger. All diejenigen, die ihn durch Wahl von CSUSPDGRÜNLINKSFW herbeigesehnt haben, mögen ihn genießen!

  • So mag ich das.Gerne mehr davon.Dann werde ja wieder 1000 Fachkräfte freigesetzt,so brauchen sich die anderen Firmen nur noch zu bedienen.😁

  • Es dürfte in der Weltwirtschaftsgeschichte einmalig sein, dass ein Land seine Technologien, in denen es weltweit mit Abstand führend ist, einfach so aufgibt und sich noch dazu abhängig macht vom Import von seltenen Erden, die sich weitgehend sein größter Konkurrent gesichert hat. Ebenso einmalig sind die tollen Manager, die wie der Streber aus der ersten Bank ohne Widerspruch alles mitmachen und sogar noch klatschen und begierig auf Lob von Linksgrün warten. Aber sie bekommen ja ihre Rückhaltlosigkeit mit Millionen versüßt, was juckt einem da der Verfall von Arbeitsplätzen, Industriekultur und bei mangelnden Gewerbesteuern der Niedergang Deutschlands wenn man behaglich auf Malle, Sardinien oder West Palm Beach in seiner tollen Villa sitzt! Frage an Radio Eriwan: Hätte ein Max Grundig einen dieser Vorstände eingestellt? Im Prinzip ja, gute Brotzeitholer werden immer gebraucht!

  • Unsere angeblich Demokratischen Kartell-Parteien und CDU/CSU Links ist NICHT vorbei Gurkentruppe, sorgen sich nur um ihrer Selbst!
    Bürger gehen denen völlig am ____________ (kann jeder selber ausfüllen) vorbei!

    Vielen Dank an die Wähler dieser Parteien!

  • Es reicht doch wenn die Führer der Gewerkschaften ihre Jobs und ihre überhöhten Gehälter gesichert haben. Alles Ander Kümmert die Metall Granden eh nicht.
    Bitte bei den Nächsten Wahlen die Metzger in eigener Sache wieder wählen!

  • Ich denke, dass die Zerstörung Deutschlands auf allen Ebenen nicht mehr zu stoppen ist.
    Die Leute sprengen Atomkraftwerke und lachen dabei.
    Man tanzt quasi auf die eigene Beerdigung.
    Und der Besatzer in Übersee führt keinen Krieg gegen Russland – er führt einen wirtschaftlichen und geopolitischen Krieg gegen Europa.
    Auch wenn der Staatsfunk und der Rest an korrupten Medien das Gegenteil behaupten und „Hurra, hurra“ singen: „Wir haben Russland besiegt, Indien und China gleich hinterher.“
    Sein Ziel ist es, den Kontinent zu unterwerfen, Tribut zu fordern und ihn zu einem Vasallenmarkt zu degradieren.
    Und das gelingt ihm hervorragend. Die europäischen Eliten öffnen ihre Tore für amerikanische Konzerne und geben ihre Souveränität für kurzfristige Almosen auf. Das Ergebnis: Die USA werden reicher, während die EU (Deutschland) in Bedeutungslosigkeit, Schulden und demografischen Kollaps abrutscht.

  • Kann auch weg

  • Der Marsch durch die Institutionen…

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