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AE Group

ZF-Lieferant rutscht in die Pleite: Knapp 700 Stellen stehen vor dem Aus

Die AE Group ist insolvent. Mit Standorten in Thüringen, Hessen und auch in Polen war das mittelständische Unternehmen ein wichtiger Bestandteil in der Lieferkette des Automobilriesen ZF Friedrichshafen. Knapp 700 Mitarbeiter verlieren ihren Job.

Werkshalle des Autozulieferers AE Group in Gerstungen (IMAGO / Bild13)

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Die Krise in der deutschen Automobilbranche verschärft sich weiter, immer mehr Zulieferer rutschen in die Insolvenz. Nun hat es die AE Group getroffen, einen Produzenten von Aluminium-Druckgussteilen. Der wichtigste Kunde des mittelständischen Unternehmens war mit ZF Friedrichshafen einer der größten Zulieferkonzerne Deutschlands. Gegründet 1980 im thüringischen Gerstungen, belieferte die AE Group den Stiftungskonzern unter anderem mit vorgefertigten Leichtmetallkomponenten für Steuergeräte, Leistungselektronik und Achsantriebe.

Nun ist die Abwicklung jedoch besiegelt: Insgesamt 683 Beschäftigte verlieren ihre Arbeitsplätze. Die Gruppe unterhält aktuell mehrere Fertigungsstätten, darunter in Gerstungen (Thüringen), Nentershausen (Hessen) sowie im polnischen Strzelce Krajeńskie.

Um die sozialen Folgen abzufedern, haben Insolvenzverwalterin Romy Metzger, Geschäftsführung, Betriebsrat und IG Metall einen Interessenausgleich samt Sozialplan verabschiedet. Vorgesehen ist, eine Transfergesellschaft zu schaffen, die für bis zu sechs Monate Gehälter übernimmt, Qualifizierungsmaßnahmen anbietet und beim Übergang in neue Beschäftigung unterstützt. Auch die Kunden sollen vorerst weiter beliefert werden – zumindest bis zum Jahresende. Für die Gründung der Transfergesellschaft und für die Aufrechterhaltung der Produktion würden Kunden der AE Group finanzielle Mittel bereitstellen, erklärte Metzger.

Die Probleme des Unternehmens reichen weit zurück. Schon im August 2024 leitete die AE Group ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung ein. Ziel war es damals, Investoren für eine Fortführung des Betriebs zu gewinnen. Zwar wurden nach Angaben des Unternehmens weltweit fast 150 potenzielle Interessenten angesprochen, doch ohne Ergebnis. Ende Juli dieses Jahres hob das zuständige Amtsgericht dann die Eigenverwaltung auf und eröffnete ein Regelinsolvenzverfahren für die AE Group.

Der letzte Hoffnungsschimmer ist, Stand September 2025, erloschen. Ein letzter verbliebener Bieter konnte laut Metzger keine Finanzierung für den Kauf und die Fortführung des Betriebs vorlegen. Damit ist nun das endgültige Aus besiegelt.

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Warum sich kein Investor fand, erklärt Metzger mit den Rahmenbedingungen der Branche: „Dass es keine Sanierungslösung gab, lag nicht am technischen Stand der AE Group und schon gar nicht an den wirklich hervorragenden Mitarbeitern.“ Ausschlaggebend seien vielmehr die anhaltende Unsicherheit im internationalen Automotive-Sektor sowie ein insgesamt wenig attraktives Investitionsumfeld in Deutschland.

Der deutsche Automobilsektor befindet sich seit einiger Zeit in einer massiven Krise. Besonders kleine und mittelständische Zulieferbetriebe trifft es hart. Vor allem der durch die EU erzwungene Umstieg auf die Elektromobilität in Verbindung mit dem internationalen Konkurrenzdruck setzt die Unternehmen stark unter Druck.

Deutsche Hersteller setzen sowohl im Inland als auch weltweit weniger Elektroautos ab als die internationale Konkurrenz – allen voran weniger als die dominanten Produzenten aus China. Hauptgrund sind die deutlich höheren Produktions- und Lohnkosten hierzulande, die den Endpreis verteuern und Verbraucher abschrecken. In der Folge brechen Gewinne und Umsätze massiv ein. Wie drastisch die Lage ist, zeigt das Beispiel Porsche: Der Gewinn des Konzerns stürzte im zweiten Quartal 2025 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 91 Prozent ab.

Zulieferer wie die AE Group, die direkt von den Aufträgen der Autobauer abhängig sind, geraten dadurch ebenfalls in Bedrängnis: Sinkende Absatzzahlen der Hersteller führen zu geringerer Auslastung der Zulieferer – was die Profitabilität erheblich schmälert.

Wie angespannt die Lage in der deutschen Automobilindustrie derzeit ist, verdeutlichen auch die aktuellen Arbeitsmarktdaten. Innerhalb eines Jahres sind rund 51.500 Arbeitsplätze verloren gegangen, was etwa sieben Prozent aller Jobs in diesem Bereich entspricht. Das geht aus einer Analyse der Beratungsfirma EY hervor, die sich auf Daten des Statistischen Bundesamtes stützt.

Auch der AE Group nahestehende Zulieferkonzern ZF aus dem schwäbischen Friedrichshafen musste zuletzt massive Einschnitte hinnehmen. Im ersten Halbjahr 2025 ging der Umsatz um 10,3 Prozent auf 19,7 Milliarden Euro zurück, zudem schrieb das Unternehmen mit einem Verlust von 195 Millionen Euro rote Zahlen. Seit Längerem läuft das Geschäft nicht mehr rund. Um gegenzusteuern, hatte ZF bereits Ende des vergangenen Jahres einen umfassenden Sparkurs angekündigt.

Bis Ende 2028 sollen rund 14.000 Stellen in Deutschland gestrichen werden – das entspricht etwa jedem vierten Arbeitsplatz im Land. Seit Anfang 2024 wurden bereits 5.700 Stellen in Deutschland und insgesamt 11.200 weltweit abgebaut. ZF ist derzeit noch an mehr als 160 Produktionsstandorten in 31 Ländern vertreten.

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41 Kommentare

  • „rutscht in die Pleite“ klingt nach Unfall, es ist aber die Folge politisch gewollter De-Industrialisierung. Da „rutscht“ nix, da wird geschubst.

    • Eine kleine „radikale“ Minderheit lenkt die Geschicke unseres Landes. Wenn die Folgen ihrer Taten sichtbar werden, setzen sie sich ab – Habeck, Baerbock.

      • Bin mir da nicht so sicher.
        Denke, das ist weitaus „höher“ angesiedelt.

        12
      • die radikale kleine minderheit tut es aber auf befehl.
        naechstuebergeordnete position ist die EU mit agenda 2030, die wiederum auch von der UNO gewollt ist.
        der EU uebergeordnet sind globalisten wie blackrock, und co. unzaehlige thinktanks wie WEF, bilderberger, transatlantiker usw.
        die alle kochen ihr sueppchen, geben ihre forderungen ueber politische befehlsempfaenger nach unten weiter.
        und ganz unten sitzen wir.

        4
    • Nein, alles Fehler der Unternehmensführungen. Sie verstehen es einfach nicht, die riesigen Chancen, die ihnen rotgrüne (Miss)Wirtschaftspolitik bietet, zu nutzen.

  • Jeden Tag neue Horrorzahlen, die eines belegen: Deutschland braucht dringend mehr Zuwanderung.

    • Die Fachkräfte werden doch gerade eingeflogen.

      • Nee, neue Kunden. So kann der Staat die Förderung der Wirtschaft unauffälliger gestalten, bei besserer Verteilung.

        6
    • Weiter CDU, SPD, GRÜNE, FDP und LINKE wählen. Aber das macht der Michel auch ohne Aufforderung.

  • Die Manager jubelten VdL und Robert zu. Wo war die Gewerkschaft?

    • Die Gewerkschaft saß am Tisch der SPD und hat auch mitgejubelt ….Was sonst!!!
      Gewerkschaften sind Links/ Grün und die Gewerkschaft Funktionäre verdienen kräftig an dem Arbeitnehmer den Sie Tag täglich verhöhnen .

  • Wir schaffen das.!!!!!!

    • Genau, vier faffen daff!!!

  • Gendern ist die Zukunft und woke Geschäftsführung und sehr bunt…oder doch nicht?

  • Der Ferienpark Hambachtal im rheinland-pfälzischen Oberhambach hat Insolvenz angemeldet.
    Eine entsprechende Meldung sei bei dem Amtsgericht in Idar-Oberstein in der vergangenen Woche eingegangen, heißt es in einer Mitteilung.
    Grund seien rückläufige Einnahmen, hohe Energiekosten und die Folgen der Corona-Pandemie.
    Insgesamt bietet der insolvente Ferienpark 1.250 Betten, verteilt auf 218 Ferienhäuser für zwei bis sechs Personen sowie 48 Appartements für je vier Personen.
    86 Mitarbeiter betroffen
    Der insolvente Betrieb wird vorläufig weitergeführt.
    Die Harzer Schmalspurbahnen benötigen 800 Millionen für die Sanierung und Modernisierung.
    Gespräche mit Sachsen-Anhalt und Thüringen laufen, um die Zukunft der beliebten Touristenattraktion zu sichern.
    Denn trotz Rekordumsatz drohen Einschränkungen im Fahrplan und Streckenstilllegungen.
    https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/magdeburg/harz/schmalspurbahnen-brocken-strecke-sanierungen-106.html

    • „Insgesamt bietet der insolvente Ferienpark 1.250 Betten, verteilt auf 218 Ferienhäuser
      Prima ,dann können ja die noch nicht abgeholten Afghanen eingeflogen werden.

  • Aber Hauptsache richtig gegendert?! Es ist wirklich wichtig, dass die Unternehmen wieder die richtigen Prioritäten setzen.

    Für die betroffenen Mitarbeiter tut es mir natürlich Leid.

    • Statistisch gesehen, brauchen Ihnen nur etwa 140 Mitarbeiter Leid zu tun. Die anderen haben sich das redlich erwählt.

  • Es braucht mehr Kamele mit einem IQ von 71. Läuft.

  • „Bis Ende 2028 sollen rund 14.000 Stellen in Deutschland gestrichen werden – das entspricht etwa jedem vierten Arbeitsplatz im Land.“

    Und warum holt man dann weiter Menschen nach Deutschland? 🤔 An fehlenden Fachkräften liegt es offensichtlich nicht, da ja genug vorhanden sind oder bin ich da auf dem Holzweg?🤔

  • Das hierzulande längst anerkannte Recht, den eigenen Betrieb jederzeit auflösen zu können, haben vor allem Unternehmen mit der besten und modernsten Fabrikation. Es könnte daher keinen größeren Irrtum geben, wenn behauptet wird, allein notleidende Firmen stünden vor dem Aus. In Wirklichkeit beginnt die Deindustrialisierung damit nicht bei den ohnehin Ertragsschwachen, zuvörderst bei den Profitabelsten. Dennoch tut so mancher Landtag solch eine offenkundige Perversion als angeblich „allgemeine wirtschaftliche Entwicklung“ ab.

    • Ergänzung: Es müsste heißen, dass nicht die ohnehin Ertragsschwachen, sondern zuvörderst die Profitabelsten verschwinden. Titelgebend ist die Entwicklung bereits von dem Ulmer Historiker Uwe Schmidt in der Monographie “ … eine Fabrik verschwindet. Die Geschichte und das Ende der Portland-Cementfabrik Blaubeuren“ spätestens im Jahr 2001 anhand einer beschreibenden Analyse aufgezeigt worden. Aber sogar bald ein Vierteljahrhundert danach zieht die Politik daraus noch immer nicht die richtigen Schlüsse.

  • Wirklich schade um die Arbeitsplätze, deren Arbeitnehmer und deren Angehörige.
    Diese Regierungen der Letzten Jahre scheint wohl alles Egal zu sein.

    • „Diese Regierungen der Letzten Jahre scheint wohl alles Egal zu sein.“
      Nein,die können doch nun wieder rufen „Wir haben Platz“

  • „Bis Ende 2028 sollen rund 14.000 Stellen in Deutschland gestrichen werden –“
    Wie man sieht ,geht es vorwärts mit der Arbeitslosigkeit in Deutschland.

  • Ach ja. Ich denke, Merz ist wieder in Sachen unseres neuen Bundesländer Ukraine international unterwegs. Was interessiert da noch eine Pleite mehr oder weniger. Ist halt so.

  • Der Lieferant ist nicht pleite.
    Er mach nur eine Produktionspause.
    Euer Robert…

  • Erst wenn der letzte deutsche Zulieferer geschlossen hat und der letzte deutsche Automobilhersteller die Pforten dicht macht, werden die Politiker in Berlin merken, dass man mit chinesischen E-Autos keine Arbeitsplätze bei uns schafft.

    • nö, das merken die nicht.. da bin ich sicher.

  • Tja, ich würde mir derzeit gerne eine Immobilie kaufen wollen, aber diese ist im falschen Land, nämlich Deutschland. Ich werde noch etwas abwarten und die Entwicklungen beobachten. Für den Fall, dass die AFD nicht demokratisch behandelt wird bzw. in Regierungsverantwortung kommt, werde ich in Deutschland nichts mehr investieren. Für mich als Netto Steuerzahler ist der Bogen schon lange überspannt.

  • Wieder eine gute Nachricht! Der positive Nachrichtenstrom reißt gottseidank nicht ab. Das gefällt mir sehr, und ich wünsche mir mehr davon. Sollen sie doch am Ende alle Fensterkitt fressen. Und überhaupt: wir brauchen noch viel mehr muslimische Zuwanderung. Kann gar nicht genug sein.

  • Die gerechte Strafe. Die Deutschen haben jahrelang nach der Energiewende geschrien.

  • Sie hätten rechtzeitig auf Granaten umstellen sollen.

  • „rutscht“ ???
    Journalismus vom feinsten.

    • RUTSCHEN! Gutes Beispiel. Erlauben Sie mir einen billigen Kalauer? ‚Journalismus vom feigsten‘.
      Selbst bei Apollo haben sich schönfärbend und Schicksal nahelegende Ausdrücke eingeschlichen! Aber Bärbel B darf ‚bullshit‘ sagen und Anders Levermann aus Potsdam ‚… alles was er gesagt hat ist Quatsch‘

  • Tja, dann haben ja 700 Menschen künftig Zeit ganztägig gegen die AfD zu demonstrieren, mehr Windräder zu fordern und aktiv das 19te, 20te und 21te Sanktionspaket gegen Russland einzufordern. Cool. Statt Omas gegen Rechts jetzt Arbeitslose gegen Rechts.

  • Holt noch mehr von der Friedensreligion. Das Land ist bald ausgetauscht. Weitermachen.🤮

    • „Islam steht für Frieden…“ Wenn alle Ungläubigen unterworfen, vertrieben oder tot sind, dann herrscht Frieden im Land. 🫤

      • „Wenn alle Ungläubigen unterworfen, vertrieben oder tot sind, dann herrscht Frieden im Land. 🫤“Damit das noch schneller geht werden ja fleissig noch mehr Messermänner eingeflogen, die schaffen DAS.

        1
  • Ein Drittel der Deutschen wollen den Märchenerzähler Habeck wieder zurück, kein Wunder sind diese Horrorzahlen der Verluste von tausenden Arbeitsplätze kein Problem und für diese Leute ist es nur ein Kollaterallschaden. Jedes Volk verdient ihre gewählten Pappnasen und politischen Laiendarsteller selber. Ich begreife die Deutschen nicht mehr … aber Hauptsache sie können gegen Räääääächts demonstrieren.

  • und….es müssen noch mehr Pleite gehen……
    Wann schaltet der dumme Michl ARDZDFDeutschlandfunk ect. a u s ???
    und liest alternative Medien wie ApolloNews ???

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