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Brief

„Wir fordern Parität“ – CDU-Frauen verlangen Regierungsposten von Merz

Die „Gruppe der Frauen“ in der Union fordert in einem Brief an Friedrich Merz Parität. Sie wollen, dass die Hälfte der Sitze in der Fraktion und bei Regierungsposten an Frauen gehen – unabhängig von der Qualifikation.

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Mechthild Heil ist die Vorsitzende der Frauengruppe.

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Die „Gruppe der Frauen“ in der Union forderte in einem Brief an Friedrich Merz, dass die Hälfte der zu besetzenden Sitze in der Fraktion und in den Ministerien von Frauen besetzt werden soll. In dem Brief, der Politico vorliegt, heißt es: „Leider mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass der Frauenanteil in den Arbeitsgruppen der CDU bei 27,1 Prozent und bei der CSU bei 31,25 Prozent liegt.“

In den Arbeitsgruppen der SPD liegt der Frauenanteil bei 49,1 Prozent. Des Weiteren wird der Rückgang des Frauenanteils in der CDU-Fraktion beklagt. Dieser liegt nur noch bei 23 Prozent. Allerdings hat sich der Anteil nur geringfügig verändert: Waren in der letzten Legislaturperiode 23,5 Prozent Frauen in der Fraktion, werden es in der neuen 23,1 Prozent sein.

Die Frauen schreiben: Wir fordern Parität, einen Frauenanteil von 50 Prozent, bei den zu besetzenden Positionen innerhalb der Fraktion, in weiteren Gremien, bei Beauftragungen und bei der bevorstehenden Regierungsverantwortung.“ Weiter heißt es: „Auch für die politische Arbeit gilt: Gemischte Teams sind erfolgreicher.“ Die Gruppe wird von der Bundestagsabgeordneten Mechthild Heil geleitet.

Heil ist wahrscheinlich auch die einzige Frau, die mitentscheiden soll, wie Führungsposten in der Fraktion verteilt werden sollen. Neben dem Brief hat sie auch um einen persönlichen Termin mit Friedrich Merz gebeten, um ihr Anliegen vorzubringen. Schon im Wahlkampf wurde das Thema Repräsentation für Friedrich Merz schwierig.

Der CDU-Vorsitzende wollte sich nicht auf Geschlechterparität festlegen, sondern sagte: „Wir tun damit auch den Frauen keinen Gefallen“. Mechthild Heil sagt im Politico-Podcast: „Was mich ganz persönlich ärgert, ist, dass wir immer noch Rollen zugeteilt bekommen. Wir dürfen uns nicht länger unsere Rolle zuteilen lassen, sondern wir müssen sie uns selbst nehmen.“ Aktuell gehören alle 47 Frauen der Unionsfraktion der Gruppe an.

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