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„Gespart wird überall“

Weitere massive Sparmaßnahmen drohen: VW fehlen für 2026 elf Milliarden Euro

Für Volkswagen folgt eine Hiobsbotschaft auf die andere: Jetzt fehlen dem Konzern elf Milliarden Euro für Investitionen und Entwicklungen im kommenden Jahr. Es drohen neue Sparmaßnahmen – andernfalls könnte VW von der Konkurrenz abgehängt werden.

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VW-Chef Oliver Blume muss gemeinsam mit dem Finanzvorstand ein Milliarden-Loch füllen (Imago / Jens Schicke).

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Volkswagen versinkt immer tiefer in der Krise. Zuletzt jagte ein Gewinneinbruch den anderen, jetzt stellt der Konzern fest: Für nächstes Jahr fehlen elf Milliarden Euro, berichtet Bild. Bei dem Loch geht es um den sogenannten Net Cash Flow, also das flüssige Geld, über das Volkswagen letztlich für Ausgaben verfügen kann.

Zur Einordnung: Die Volkswagen Group setzte im vergangenen Jahr 325 Milliarden Euro um. Gemessen an dieser Zahl wirken die fehlenden elf Milliarden zunächst überschaubar. Doch der Gewinn aus dem operativen Geschäft betrug nur 19,1 Milliarden Euro – 15 Prozent weniger als in 2023. Nach Steuern waren es sogar nur zwölf Milliarden Euro, was einem Minus von 30 Prozent entspricht. VW kann das fehlende Geld also nicht einfach herbeizaubern; der Konzern muss weiter massive Abstriche machen.

Vor allem die Investitionen in den technologischen Fortschritt und die Finanzierung der Produktentwicklung dürften 2026 darunter leiden. Weil VW nicht nur weiterhin mehr in die Elektromobilität investieren will, um in Europa anschlussfähig zu bleiben, sondern auch die verbauten Technologien generell große Fortschritte machen, ist es ein schlechter Zeitpunkt, um Abstriche zu machen.

Weil der Konzern vor allem wegen der Konkurrenz aus China und den strengen europäischen Auflagen bereits massiv unter Druck steht, hat Finanzvorstand Arno Antlitz der Bild zufolge Maßnahmen angeordnet, um zumindest teilweise konkurrenzfähig zu bleiben. „Gespart wird nun praktisch überall – beim Marketing, dem Vertrieb und einigen Investitionen“, erklärte eine mit dem Vorgang vertraute Person gegenüber der Zeitung.

Weil aber auch das nicht reichen wird, um den Anschluss zu halten, sollen sogar einige Beteiligungen abgetreten werden, beispielsweise an dem Motorenherstellers Everllence, an der Karosserie-Designfirma Italdesign Giugiaro, die zu Audi gehört, oder den Entwicklern für Autoelektronik IAV. An allen drei Unternehmen hat Volkswagen große bis mehrheitliche Anteile – sollten diese Beteiligungen abgestoßen werden, könnte das wiederum den Markt für asiatische Investoren öffnen.

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Und nicht nur das: Diese Maßnahmen würden nicht einmal die benötigte Summe einbringen. Es sieht schlecht aus bei VW. Muss der Konzern dann doch Abstriche machen, könnte die Kreditwürdigkeit fallen, die Zinsen für – in dieser Lage bitter notwendige Investitionen – würden steigen und mit ihnen die Kosten für VW, was wiederum Sparmaßnahmen erfordern würde. Ein Teufelskreis.

Aus Managerkreisen hat Bild vernommen, dass es zunehmende Kritik an der breiten Aufstellung des Konzerns gibt. Immerhin gehören europaweit Top-Marken zu dem Wolfsburger Autobauer. „Wir müssen uns grundlegend mit der Aufstellung von Volkswagen befassen“, wird dahingehend eine ranghohe anonyme Personalie zitiert. „Wir müssen da schlanker werden“, wird sogar bereits in Vorstandskreisen gefordert.

Ein Symptom dieses Bebens bei VW ist bereits das Ende von Oliver Blume bei Porsche. Bislang war er Vorstandsvorsitzender des Sportwagenherstellers sowie VW, künftig soll er sich nur noch auf den Wolfsburger Konzern konzentrieren. Der Autobauer steht bereits dermaßen unter Druck, dass 35.000 Stellen bis 2030 gestrichen werden sollen. Außerdem wird die Produktion in Deutschland massiv abgebaut – vor allem auf dem wichtigen asiatischen Markt verliert der deutsche Hersteller zudem an Traktion (die aktuellen Kennzahlen können Sie hier nachlesen).

wl

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37 Kommentare

  • Pflanzen ernähren sich vor allem von CO2. Weil solches biologisches Grundwissen anscheinend nicht mehr wahr sein darf, werden Industrien, Arbeitsplätze, Wohlstand und Wohlergehen zerstört. Falls das CO2 verringert wird, sind Hungerkrisen wahrscheinlich. Die Produktionsketten für E-Auto-Batterien gehen zudem auf äußerst prekäre und schädliche Arbeits- und Umweltverhältnisse zurück.

    • Ab 200 ppm CO2 in der Luft stirbt das ganze Leben auf der Erde.
      Zurzeit haben wir 423 ppm und die Erde ist grüner denn je.
      Das hat die NASA herausgefunden.
      Einfach mal googeln.

      • Die Dinosaurier hatten sogar 4000 ppm und die Erde war grün. Hätte man mal statt Windmühlen weltweit Wälder aufgeforstet und moderne Kernkraftwerke gebaut.

        6
    • Mei, sagens halt mal was Neues, das die Leut noch nicht wissen …

      -24
      • Derlei wissen leider viele Leute nicht, unter anderem junge Leute, denen man in den „Bildungsanstalten“ Angst vor CO² einflöst.

        13
  • Wie gewünscht so geliefert.

  • Nun, nur 11 Milliarden – oder ist das nur eine vorläufige optimistische Schätzung?

  • Solange die IG Metall, die bekanntlich im Volkswagen-Konzern im Verein mit dem Land Niedersachsen das Sagen hat, weiterhin die Mindeststandards vor allem der für industrielle Arbeit unverzichtbaren Bildung unterschreitet, nimmt es nicht wunder, wenn der ökonomische Erfolg sich nicht mehr einstellen will.

    • Punkt erwischt: Solange die Gewerkschaften gegen ihre eigenen Mitglieder arbeiten kann es nicht besser werden bei VW. Verstehe nicht, das auch nur noch ein einziger Arbeitnehmer Mitglied der Gewerkschaft bei VW ist. Sind die wirklich so blind?

  • Aber Robert hat uns was anderes gesagt. Nun bin ich echt unsicher. 😵‍💫🤮

  • Willkommen beim Grünen Wirtschaftswunder!
    Die hören auf zu arbeiten und das Geld ist woanders!

  • Alle Jahre wieder, gegen Jahresende bei der Regierung betteln, um dann im Januar stolz verkünden zu können, wer sich welche monströsen Gagen als Bonus ausgezahlt hat. Keine Subventionen mehr, für niemanden!

  • Wenn jetzt die Kostenfaktoren gesenkt werden,werden dann auch die Automobilpreise sinken?😉

    • Die werden bis zum großen „Durchbruch“ bei der „Energiewende“ noch steigen, aber dann, ganz bestimmt, quasi unausweichlich, also alternativlos ……noch weiter steigen!

  • Sie fehlen NICHT, sondern wurden vorsätzlich politisch gewollt UND von der Führungsebene bewusst vernichtet die letzten Jahre.

    Auch die Belegschaft braucht NICHT jammern, denn sie wussten wie „beliebt“ der vorgegebene Kurs war UND machten trotzdem täglich per Schichtbetrieb mit.

    Dummheit sollte eben nicht belohnt, sondern bestraft werden nachdem sämtliche Belehrungen und Warnungen ignoriert wurden.

  • Deutschland wird sich ändern und ich freu mich drauf?

  • „…andernfalls könnte VW von der Konkurrenz abgehängt werden“.
    Nein, die haben sich ohne Not selbst abgehängt, Verlierer sind bedingt die Beschäftigten – und Käufer. Ein Unternehmen, das sich von der Politik ins Bockshorn jagen ließ/lässt, dazu einen Betriebsrat der die Zeichen der Zeit nicht erkannte und eine Gewerkschaft ohne jeden Durch- und Weitblick. Die Manager und Verursacher kommen ungeschoren davon, dank Verträgen. Ich würde nie mehr einen VW kaufen, obwohl ich seit 1977 Golf fahre.

  • Für gewöhnlich kann man in den Chefetagen jede Menge Geld sparen. Je höher der Fahrstuhl fährt, desto mehr Gehalt bei niedrigerer Leistung. Ist nicht überall so – besonders da, wo die Volkswirtschaft wächst – aber bei solchen Dämlichkeiten ist Deutschland immer ganz vor mit dabei. Deswegen sieht es hier auch so desaströs aus.

  • Solange weiter Brüssel hoerige E dioten in den Vorständen sitzen, wird nichts besser.
    Wegen mir kann der Konzern absaufen…
    Schlechte Produkte, eine Linksgruenrote versiffte Gewerkschaft und die Spitze eine woke Farce.
    Und wer sein Produkt ID nennt, ist ein…..

    • …iot? Könnte schon stimmen.

  • Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, steig ab.
    VW jedoch hat noch mehr Optionen

    1. Wir besorgen eine stärkere Peitsche.

    2. Wir wechseln die Reiter.

    3. Wir sagen: „So haben wir das Pferd doch immer geritten.“

    4. Wir gründen einen Arbeitskreis, um das Pferd zu analysieren.

    5. Wir besuchen andere Orte, um zu sehen, wie man dort tote Pferde reitet.

    6. Wir erhöhen die Qualitätsstandards für den Beritt toter Pferde.

    7. Wir bilden eine Task Force, um das tote Pferd wiederzubeleben.

    8. Wir schieben eine Trainingseinheit ein, um besser reiten zu lernen.

    9. Wir stellen Vergleiche unterschiedlich toter Pferde an.

    10. Wir ändern die Kriterien, die besagen, ob ein Pferd tot ist.

    11. Wir kaufen Leute von außerhalb ein, um das tote Pferd zu reiten.

    12. Wir machen zusätzliche Mittel locker, um die Leistung des Pferdes zu erhöhen.

    kann also noch dauern .

  • Gibt es schon ein Spendenkonto für Herrn Blume? Davon abgesehen ist diese Festlegung auf E-Autos grotesk. Was macht dann eigentlich VW und andere Autofirmen, wenn der nette Herr Xi die Ausfuhr seltener Erden „etwas “ einschränkt?

  • VW könnte nicht abgehängt werden, VW ist bereits abgehängt und zwar von ziemlich allen anderen Autokonzernen. Einfach mal von der KI die Anzahl Autos pro Mitarbeiter pro Jahr berechnen lassen. VW produziert 12 Kfz/Mitarbeiter/Jahr. Alle anderen ca. 20 Kfz/Mitarbeiter/Jahr. Die Spitzenreiter Hyundai und SAIC Motors (China) produzieren 35 und mehr Kfz/Mitarbeiter/Jahr, das sind also 3 mal so viele wie VW. Das kann für eine Volumen-Marke wie Volkswagen nicht lange gutgehen. Der Konzern ist ein krasser Sanierungsfall.

  • Den Wasserkopf entwässern; danach Auto’s bauen, die der Markt will und nicht die Politik bestimmt!

  • Parkplatzhalden in China und in Norddeutschland, die rappelvoll gestellt sind mit E-Karren, die niemand haben will… und bei VW möchte man gerne weitere Mrd in diesem Grab versenken „um nicht den Anschluss zu verlieren“.

    Offenbar war der Aufschlag am Boden immer noch nicht hart genug, die Managerkaste lebt immer noch in Klima-Uschis Paralleluniversum. Keine Sorge, das wird noch. Richtig. Schmerzhaft!

  • Hoffentlich wird hierfür kein Steuergeld eingesetzt. Wenn man die VW mit denen von Toyota vergleicht ist eine Schrumpfung sinnvoll. Für Gewerkschaft, Management und Mitarbeiter heißt es „schöner Wohnen“ ist vorbei.

  • VW hat traditionell immer eine im Vergleich zu anderen Autokonzernen geringe Marge pro verkauftem PKW ausgewiesen. Dafür hat man soziale Wohltaten unter der Belegschaft verteilt, z. B. für Arbeiter in der Metallindustrie weit überdurchschnittlich hohe Gehälter und Boni gezahlt. Solange die Umsätze und die Auslastung der Fabriken entsprechend hoch sind, geht das noch auf. Aber nun isch over.

  • Wer am Markt vorbei Dinge produziert die die Welt nicht braucht
    bekommt die Quittung !

    Keinen Mut rechtzeitig das M … aufzumachen !

    Aber Hauptsache “ gegen den normalen Menschenverstand “
    denn dort sitzen ja „die Bösen “ !

  • Lol, wurde nicht gerade der Software-Partner CARIAD massiv zusammengestrichen? Die Hiobsbotschaft kommen mittlerweile im Wochentakt – Salamitaktik, um den Aktienkurs zu halten!

  • VW ist tot, sie wissen es nur noch nicht.

    Wer mal in einem BYD saß für ein Drittel der Herstellkosten eines VW id.3, der weiß wovon ich rede.

  • Jetzt rächt sich das jahrzehntelange Verhalten „wir haben es ja und wir sind die Größten“.
    – Utopisch hohe Gehälter und hohe Versorgungsleistungen für Führungskräfte,
    – Heerscharen von externen hoch bezahlten Beratern
    – überteuerte PKWs, teilweise schlechte Qualität
    – hohen Druck auf Händler und Zulieferer
    – katastrophale PKW-Software auf veraltetem Stand
    Jetzt wollen immer weniger die überteuerten PKWs mit schlechter Software kaufen und wer muß leiden und den Kopf hinhalten: die Arbeiter und Angestellten.

    Schade, dass bei AG´s nicht die Vorstände haften so wie es bei jedem privaten Unternehmen selbstverständlich ist.

  • Die Gewerkschaften und die Gesellschafter sowie die Geschäftsführer mit der EU haben den Karren in den Dreck gefahren. Ein tiefer Fall.

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