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Energiewende

Wegen steigendem Energiebedarf: weltweiter Kohleverbrauch erreicht 2024 neuen Rekordwert

2024 wird der weltweite Kohleverbrauch einen neuen Rekordstand erreichen. Größte Treiber dieser Entwicklung sind China und Indien. 2024 sollen weltweit insgesamt 8,77 Milliarden Tonnen Kohle verbraucht worden sein, während es 2023 nur 8,3 Milliarden Tonnen waren.

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Der Tagebau Garzweiler. In Deutschland wird spätestens 2038 die Kohleverstromung eingestellt. Weltweit steigt der Kohleverbrauch hingegen an.

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Laut einem Bericht der Internationalen Energieagentur (IEA) ist der Kohleverbrauch 2024 erneut angestiegen und hat einen neuen Höchststand erreicht. 2024 sollen weltweit insgesamt 8,77 Milliarden Tonnen Kohle verbraucht worden sein, während es 2023 nur 8,3 Milliarden Tonnen waren. Insgesamt ist es bereits der vierte Anstieg des weltweiten Kohleverbrauchs in Folge.

Der größte Kohleverbraucher der Welt ist mit Abstand China. Im Reich der Mitte werden 4,9 Milliarden Tonnen Kohle verbraucht, vor allem im Stromsektor. Jede dritte Tonne Kohle weltweit wird in einem Kohlekraftwerk Chinas verbrannt. Der größte Anstieg beim Kohleverbrauch ist hingegen in Indien zu verzeichnen. Dort stieg der Kohleverbrauch um fünf Prozent auf 1,4 Milliarden Tonnen Kohle. Der Anstieg des Verbrauchs in Indien übertrifft derweil den Rückgang des Kohleverbrauchs in Nordamerika und Europa. Beide Kontinente verbrauchen zusammen nur 0,9 Milliarden Tonnen. Hier wird ein Rückgang von 5 bis 8 Prozent prognostiziert.

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Eine Trendwende sieht die IEA beim weltweiten Kohleverbrauch erst im Jahr 2027 aufkommen. Zuvor ging die IEA von einem früheren Zeitpunkt aus. Grund für den erwarteten Rückgang ist ein stagnierender Kohleverbrauch in China und eine Zunahme der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in den kommenden Jahren. Wie sich der genaue Kohleverbrauch in den nächsten Jahren entwickelt, hängt jedoch insbesondere vom Wetter und der daraus resultierenden Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ab. Hinzu kommt, dass aufgrund der Digitalisierung und des Umstiegs verschiedener Sektoren auf Strom als wesentlichen Energieträger der weltweite Stromverbrauch in den nächsten Jahren steigen wird.

In Deutschland, dem größten Kohleproduzenten der EU, ist seit Jahren eine stark rückläufige Tendenz beim Kohleverbrauch zu beobachten. 1990 verbrauchte Deutschland 449.000.000 Tonnen Kohle, 2023 hingegen nur noch 132.000.000 Tonnen. Deutschland möchte mit seinem Kohleausstieg dem weltweiten Klimawandel entgegentreten. Die Zahlen zeigen jedoch auf, dass der deutsche Rückgang weltweit keine Trendwende bringt. Der Rückgang des Kohleverbrauchs in den Industrieländern wird durch einen Anstieg des Kohleverbrauchs in den Schwellenländern mehr als kompensiert.

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