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Grundfos

Pumpenhersteller schließt Werk – weil Strom in Deutschland für Produktion zu teuer ist

Der dänische Wärmepumpenhersteller Grundfos hat angekündigt, Deutschland als Produktionsstandort zu verlassen, um seine Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Gewerkschaften und Politik zeigen sich angesichts dieses Schrittes völlig überrumpelt.

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Der dänische Pumpenhersteller Grundfos hat angekündigt, sich aus Deutschland zurückzuziehen. Demnach will das Unternehmen binnen drei Jahren das Werk im schleswig-holsteinischen Wahlstedt schließen. Die Produktion soll stattdessen nach Dänemark zurückkehren sowie in die billigeren Produktionsstandorte nach Ungarn und nach Serbien verlagert werden. Als Grund für diese Maßnahmen gibt das Unternehmen wirtschaftliche Faktoren an. Die Wettbewerbsfähigkeit sowohl der Produktion als auch die der Entwicklung könne in anderen Standorten als Deutschland zuverlässiger gesichert werden. Insbesondere wegen der hohen Energiepreise könne man aktuell kaum noch kostendeckend arbeiten.

In Deutschland werden aus diesem Grund rund 530 Arbeitsplätze wegfallen. Die zuständige Gewerkschaft IG Metall zeigt sich angesichts dieses Schrittes völlig überrumpelt. „Wir sind völlig überrascht von der unverantwortlichen Entscheidung des dänischen Managements“, so Stephanie Schmoliner, Geschäftsführerin der Gewerkschaft IG Metall Kiel-Neumünster gegenüber den Lübecker Nachrichten. Auch für die Region ist der Weggang des Konzerns ein herber Schlag, wie der stellvertretende Bürgermeister Wahlstedts Ulrich Lüthje (CDU) erklärt.

„Ich bin schockiert – auch wegen der hohen Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die davon betroffen sein werden“, so der Kommunalpolitiker zum NDR. Mit Grundfos falle nun einer der wichtigsten Arbeitgeber der Stadt weg – 25 Prozent aller Arbeitsplätze in der Industrie würden nun auf einen Schlag entfallen. Auch die Stadt wird wohl hohe finanzielle Einbußen hinnehmen müssen. Grundfos ist einer der bedeutendsten Gewerbesteuerzahler von Wahlstedt. „Das wird und muss dann im Haushalt der Stadt Berücksichtigung finden“, so Lüthje weiter. Grundfos will trotz dieser Reaktionen an seiner Entscheidung festhalten.

Man sei sich bewusst, dass man die Mitarbeiter vor eine schwere Situation stelle. „Wir sind uns bewusst, dass der Plan einen erheblichen Einschnitt für unsere Kollegen, die Stadt Wahlstedt und die gesamte Region bedeutet“, so Grundfos-Geschäftsführer Bent Jensen. Für die Mitarbeiter wolle man „alles tun“ um sie trotz des Ausscheidesn aus dem Unternehmen zu unterstützen. Das seit 1945 existierende Unternehmen müsse jedoch aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten diesen Schritt dringend vollziehen. „Gleichzeitig sind wir überzeugt, dass dieser Plan von entscheidender Bedeutung für die langfristige Zukunft unseres Unternehmens ist“, so Jensen weiter in einer Unternehmensmitteilung.

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