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Nach radikalem Kahlschlag

Ein Konzern zerlegt sich: Gewerkschaft will deutsche VW-Werke lahmlegen

Die VW-Mitarbeiter kündigen nach dem radikalen Kahlschlag bei dem Autokonzern jetzt einen „heißen Winter“ an. Man werde die Maßnahmen der Konzernleitung nicht einfach so hinnehmen.

Das VW-Werk in Zwickau

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Die Mitarbeiter von Volkswagen wollen gegen den radikalen Kahlschlag bei Volkswagen Widerstand leisten. Seit 11:00 Uhr ist bekannt, dass der VW-Konzern mit harten Sparmaßnahmen auf das kriselnde Geschäft reagieren wird und zehntausende Jobs in Deutschland streichen will. Drei Werke in Deutschland sollen außerdem geschlossen werden, heißt es von dem Konzern. Zur selben Zeit wurden alle Mitarbeiter in allen deutschen Werken über den aktuellen Stand der Krisengespräche informiert.

Konzernbetriebsratschefin Daniela Cavallo verkündete die schlechte Neuigkeit bei einer Informationsveranstaltung in Wolfsburg. VW erwägt Berichten zufolge obendrein aufgrund der schweren wirtschaftlichen Lage und der hohen Standortkosten in Deutschland, auch die Löhne der Mitarbeiter um zehn Prozent zu kürzen. Auch die Auslagerung ganzer Abteilungen ins Ausland ist Teil der Erwägungen der Konzernleitung. Bonuszahlungen und Jubiläumsprämien könnten ebenfalls wegfallen. Zudem plane der Vorstand betriebsbedingte Kündigungen, sagte Cavallo. Kein Werk sei dabei sicher.

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Die Gewerkschaft will diesen Kahlschlag nicht hinnehmen und droht jetzt mit der großen Lahmlegung des gesamten Konzerns. Nach dem Bekanntwerden der Details droht man jetzt mit einem „heißen Winter“. Uwe Kunstmann, der VW-Gesamtbetriebsratschef in Sachsen, sprach davon, dass die Mitarbeiter ab Dezember bundesweit die VW-Werke lahmlegen wollen. „Diese Abwärtsspirale werden wir nicht mitmachen“, sagte Kunstmann unmissverständlich. Im sächsischen Zwickau zogen bereits kurz nach der Verkündung tausende Mitarbeiter mit Trillerpfeifen und roten Weckern ans Werkstor und protestierten gegen die Konzernentscheidung. Die E-Autofabrik in Zwickau hat circa 10.000 Mitarbeiter und soll wohl massiv verkleinert werden. Zudem plant das Management eine sofortige Lohnkürzung um zehn Prozent und Nullrunden in den beiden kommenden Jahren.

Es droht nun also der Streik-Winter bei Volkswagen. Aus der Politik kommen bisher dazu noch keine Stellungnahmen. Die Haltung von Bundeskanzler Scholz sei klar, beteuerte ein Regierungssprecher des Kanzleramts – „nämlich, dass mögliche falsche Managemententscheidungen aus der Vergangenheit nicht zu Lasten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gehen dürfen“. Es gehe darum, Arbeitsplätze zu erhalten und zu sichern.

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