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Ukraine-Krieg

Viktor Orbán für Gespräche mit Putin in Moskau eingetroffen

Am Freitag ist der ungarische Präsident Viktor Orbán für Gespräche mit Wladimir Putin in Moskau gelandet. Zuvor war der ungarische Politiker zu Besuch in der Ukraine, wo er einen Austausch mit Präsident Selenskyj geführt hatte.

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Orbán und Putin bei einem Treffen in Peking (Archivfoto). Jetzt sollen die Staatsoberhäupter sich in Moskau für gemeinsame Gespräche zusammengefunden haben.

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Viktor Orbán ist in Moskau gelandet. Zuvor hatte der ungarische Ministerpräsident das Staatsoberhaupt der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, in Kiew besucht. Am Freitagmittag sei der ungarische Politiker dann nach Russland gereist, um dort den russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau zu treffen. Das teilte Orbáns Sprecher Bertalan Havasi mit. Auf X teilte Orbán einen Beitrag mit den Worten „die Friedensmission geht weiter“.

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Bereits im Vorfeld seines Ukraine-Besuchs war das Gerücht aufgekommen, Orbán könnte als erster europäisches Staatsoberhaupt seit April 2022, als der österreichische Kanzler Karl Nehammer nach Moskau reiste, Putin für Gespräche besuchen. Weil Ungarn nach der EU-Wahl seit Juli turnusgemäß die Ratspräsidentschaft in der EU innehat, sorgten diese Pläne für entsetzen.

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Der bis dato als Ratspräsident tätige belgische Politiker Charles Michel teilte am Donnerstag auf X mit, „die rotierende EU-Präsidentschaft hat kein Mandat, im Namen der EU mit Russland in Kontakt zu treten“ und kritisierte damit Orbáns Gesprächspläne mit Putin.

Der ungarische Präsident teilte dann am Freitagmorgen auf X mit, „aus einem bequemen Sessel in Brüssel kann man keinen Frieden schließen“. Man könne sich nicht „zurücklehnen und auf das wundersame Ende“ des Kriegs warten.

Orbán gibt sich als Friedensbringer. Auch im Vorfeld des Ukraine-Besuchs sagte der ungarische Präsident: „Ziel der ungarischen Ratspräsidentschaft ist es, zur Lösung der Herausforderungen beizutragen, vor denen die Europäische Union steht. Meine erste Reise führte daher nach Kiew“.

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Den seit Februar 2022 in der Ukraine vorherrschende Krieg nannte der 61-Jährige nicht, hatte zeitgleich den ukrainischen Präsidenten Selenskyj zu einer Waffenruhe mit Russland aufgerufen. Eine solche Vereinbarung sei „zeitlich begrenzt und würde es erlauben, die Friedensverhandlungen zu beschleunigen“, hatte Orbán am Dienstag in Kiew erklärt.

Die Beziehungen zwischen Orbán und Selenskyj galten lange Zeit als belastet, weil Ungarn seit Beginn des Krieges europäische Hilfslieferungen an die Ukraine in der EU verzögert und Sanktionen gegen Russland blockiert hatte. Auch während Orbáns Besuch waren die Wogen noch nicht geglättet: Es bräuchte einen „gerechten Frieden“, entgegnete der ukrainische Präsident.

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170 Kommentare

  • Die Demokraten in EU toben, dass ein Demokrat ein Gespräch sucht. Was stimmt mit denen nicht?

    50
  • Wie soll man darüber nur seiner Begeisterung Ausdruck geben. Reden miteinander, Argumente austauschen, Kompromisse und Lösungen finden. Nur so kann Frieden erreicht werden.
    Da werden ja einige einen Veitstanz in Brüssel aufführen.

    18
  • Was gestern noch links war zeigt sich halt wieder als links wenn man Moskaus Angriffskriege rechtfertigt. Diese Motzer über „Altparteien“ etc. waren nie Pro-Deutschland.

    17
  • Putins Handlanger Orban schaut bei seinem Chef vorbei, dessen Eroberungskrieg in der Ukraine von ihm massiv unterstützt wird und damit auch die Massenmorde der russischen Invasionstruppen an ukrainischen Zivilisten. Damit zeigt Orban auch allen Opfern des antikommunistischen Volksaufstandes von 1956 den Mittelfinger.

    12
  • Reden rettet Menschenleben. Der normale Ukrainer will den Krieg nicht. Schon gar nicht seine Söhne dafür opfern. Wenn Selensky nicht reden will, muss er gehen. Sofort.

    12
  • Mit diesem Besuch bei dem Kriegsverbrecher Putin macht sich Orban lächerlich. Oder glaubt er wirklich, er könne für die EU sprechen und vermitteln ? Der Krieg könnte morgen vorbei sein, wenn Putin seine Mörderbande zurück pfeift.

    9
  • Ein vernünftiger und durchaus logischer Schritt: Gut getan, Herr Orban – und viel Erfolg dabei.

    5
  • Sehr gut!

    3
  • „Der ungerechteste Frieden ist immer noch besser als der gerechteste Krieg.“ Marcus Tullius Cicero (106 – 43 v.Chr.)
    Anerkennung, Herr Orban!
    Die seit Jahren in Selbstgefälligkeit agierende Art EU unter der gebürtigen Brüsselerin Von der Leyen bekommt wieder Bedeutung.
    Aussitzen und Kriegstreiben war gestern! Schluss damit!

    -7
  • Schlimm zu erkennen, wie eine bestimmte Weltsicht auch in einem alternativen Medium raumgreifend wird.

  • victor orban ist ein kluger mann mit langer politischer erfahrung und courage und rueckrad. ich denke, der mann weiss, was er tut. wenn er es schafft eine friedensloesung zu finden, dann waere das exzellent.

    -10
  • Lieber 1000 Minuten Verhandeln als 1 Minute schießen.
    Mir tun die Soldaten von beiden Seiten Leid. In einem Krieg zu sterben wo aber ganz ersichtlich andere davon profitieren.

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  • Bravo Herr Orban! So sieht souveränes Handeln eines Staatsmannes aus. Er hört nicht auf das Gekeife der Marionetten. Mehr davon!

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  • So eindeutig, wer Kriegstreiber und wer sich für Frieden einsetzt. Viktor Orban meinen großen Dank.

    -18
  • Viel Erfolg, Herr Orban.

    -18
  • Ein, wie ich finde, sehr guter Kommentar von einem Georg J. bei WELT

    „Ob verhandelt wird entscheidet nicht die EU. Das entscheiden immer noch Kiew und Moskau. Deshalb macht Orban alles richtig. Reist erst nach Kiew und dann nach Moskau. Entscheiden kann er nicht ob verhandelt wird, genau so wenig wie die EU. Aber er versucht es wenigstens. Was die EU daran verwerflich findet ist mir ein Rätsel.“

    -18
  • Scholz, v.d.Leyen: Er verhandelt für Ungarn, nicht für die EU. Nein, liebe europäische Politiker, er verhandelt für uns, den Souverän, der Frieden möchte und keinen Krieg. Danke Herr Orban, dass Sie die Mehrheit der EU Bürger, die keinen Krieg wollen, diplomatisch vertreten. Es möge ihnen Erfolg beschieden sein, egal was Brüssel oder Berlin sagt oder inziniert.

    -19
  • Das ist ein rein privater Besuch unter Freunden und schon lange abgesprochen und geht niemanden etwas an !!!!!!!
    Sehr gut Herr Orban , dass sie nun das Heft in die Hand nehmen, unsere “ Putin Freundin “ Bearbock traut sich nicht
    mehr nach Moskau.
    Nun schreien alle ,die an dem Krieg verdienen .
    Jeder sieht nun die Bevormundung aus Brüssel , anstatt den Orban zu unterstützen. Der hätte niemals eine Zusage
    bekommen wenn er gefragt hätte. Ungarn hat nicht die selbstgemachten Probleme wie andere Länder und setzt
    sich für Frieden ein . Respekt Hr. Orban

    -19
  • Herr Orban macht es sehr gut und lässt sich nicht einschüchtern.

    -19
  • M.W. war es Helmut Schmidt, der sagte, dass es besser sei, stundenlang – wenn am Ende vielleicht auch ergebnislos – miteinander zu reden, als einmal aufeinander zu schiessen. Insoweit hat Orban vollkommen recht (damals war Deutschland für solche diplomatischen Fähigkeiten bekannt – aber da kam ja auch niemand vom Völkerrecht). Nach dem Gespräch mit Selenski bietet er nun Putin an, den so gesponnenen Faden aufzunehmen. Hoffen wir, dass es klappt.
    Und hoffen wir auch, dass Orban nicht einem ominösen „Einzeltäter“ begegnet.

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  • Ja, wie geil wäre das denn – wenn nun ausgerechnet der Orban einen Waffenstillstand hinbekommt! Da freue ich mich jetzt schon auf das Framing „unserer“ Demokraten und dem großen Verbündeten im Westen.

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  • Fähiger Mann. Der weiß wo es lang geht. Er sucht das Gespräch mit beiden Parteien und hetzt nicht nur rum. So geht Diplomatie.

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  • Bei RT ausführlicher beschrieben.
    Sehr gute Aktion von Orban.
    Brüssel hat Schaum vorm Mund.

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  • Orban ist das, was in der EU abgeschafft wurde, er ist Demokrat! Die EU-Führung arbeitet vehement an einer Diktatur für die Amerikaner! Deshalb sind auch keine Friedensgespräche erwünscht! Nur mit Krieg verdienen die Amerikaner, weil sie Wirtschaft wohl nicht können!

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  • Hoffentlich geschieht ihm nichts. Nicht, dass ich denke, dass die Russen ihm etwas anhaben wollten – aber Fico, der ganz ähnlich agiert, wurde in der Slowakei auf eigenem Terrain „angeschossen“.
    Wobei auch das eingefädelt sein kann – zumal, wenn man am Krieg genug gewonnen hätte und nun auf Gewinne aus dem „Wiederaufbau“ spekuliert.

    -23

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