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Video geht Viral

„Puppy Pride“: Hunderte Männer in Hundekostümen bellen am Potsdamer Platz

Deutschland ist grade mal wieder rund um die Welt im Gespräch - diesmal wegen eines Videos aus Berlin, auf dem hunderte Männer in Hundekostümen heulen, jaulen und bellen. Es zeigt Mitglieder der „Puppy Community“, deren Fetisch es ist, Rollenspiele als Hund oder Herrchen durchzuführen.

Screenshot via Facebook der Gruppe PupPlay Berlin beim CSD Oberhavel in Oranienburg

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„Puppy Pride“ ist im Trend – Aktuell geht in den sozialen Medien ein skurriles Video aus Berlin um die Welt: hunderte Menschen mit Hundemasken jaulen, bellen und knurren im Chor vor dem U-Bahnhof Potsdamer Platz. Das Video stammt vom „Puppy Walk“, bei dem sich Anfang September Anhänger eines BDSM-Fetischs (Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadism & Masochism) zusammenfanden – sie verkleiden sich als Hund oder Besitzer eines der „Puppys“. Sie tauchten in den letzten Monaten vermehrt in Videos von CSD-Paraden auf – in denen sie sich teilweise auch von Kindern streicheln ließen.

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„Ein Puppy ist ein Puppy. Ein Puppy kann alles sein – lesbisch, schwul, bi, trans*, inter, queer, hetero. Die Puppy-Welt ist inklusiv.“ – schreibt die Gruppe PupPlay Berlin auf ihrer Facebook-Seite und postet Fotos von hunderten als Hunde verkleideten Männern vor dem Fernsehturm, dem Brandenburger Tor und dem Potsdamer Platz, um zu zeigen, „wie groß die Puppycommunity mittlerweile geworden ist.“ Sie sind laut ihren Facebook-Posts regelmäßig auf verschiedenen CSD-Paraden unterwegs (zum Beispiel Berlin und Oberhavel in Oranienburg) und schließen sich anscheinend auch regelmäßig mit anderen neuartigen LGBTQ-Gruppen zusammen, wie den „Sisters of Perpetual Indulgence“. Einer Gruppierung von Dragqueens, die sich selbst als „queere Nonnen“ bezeichnet – denen man zuletzt einen verstörenden Gottesdienst in Texas widmete (Apollo News berichtete).

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Ein Leben als „Puppy“ – Fetisch oder Identitätsflucht

Die meisten dieser Menschen identifizieren sich wohl noch als solche, genießen es aber sich Tierkostüme anzuziehen – und erregen sich häufig auch daran. Man nennt diese Menschen auch „Furries“ und unterscheidet sie von sogenannten „Therians“, also Menschen „als eine Kreatur anders als menschlich identifizieren“, so die Professorin für Psychologie an der Duquesne University in Pittsburgh Elizabeth Fein. Wie sie der New York Post in einem Artikel über das Hunde-Video aus Berlin berichtete, glauben solche Menschen zum Beispiel „dass sie eine Katzen-Seele sind, die in einen menschlichen Körper reinkarniert wurde“.

Inzwischen gibt es ein paar berühmte Beispiele für solche „Therians“ – zum Beispiel den Briten Tom Peters, der sich als Dalmatiner identifiziert oder der japanische Ingenieur Toru Ueda, der 23.000 Dollar für ein maßgeschneidertes Wolfskostüm ausgegeben hat. „Wenn ich mein Kostüm trage, fühle ich mich nicht mehr wie ein Mensch“, sagte der 32-jährige Ueda gegenüber der britischen Times. „Ich bin frei von menschlichen Beziehungen. Alle möglichen Probleme, die mit der Arbeit und anderen Dingen zusammenhängen – ich kann sie vergessen.“ Den genau darum geht es wohl vielen Menschen: Ihre eigentliche Identität und ihre Probleme zu vergessen und sich in – mehrheitlich sexuelle – Fetische zu flüchten.

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