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Hart aber fair

„Verständlich und korrekt“ – Lauterbach lobt Bidens Begnadigung von Fauci

Trump ist zum zweiten Mal Präsident der USA. Bei hart aber fair sorgt das für Unmut. Trump sei ein Narzisst, infantil und seine Rede aus „dem Bilderbuch des Rechtspopulismus“. Lauterbach lobte unterdessen Bidens Begnadigung von Dr. Anthony Fauci am Tag der Machtübergabe.

Zu Gast waren: Karl Lauterbach, Markus Feldenkirchen, Thomas Hayo, Rüdiger Lucassen, Juli Zeh und Sarna Röser

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Bei hart aber fair sind sich am Montagabend fast alle Gäste einig, dass sie mit Unbehagen auf Trumps zweite Amtszeit blicken. Gesundheitsminister Lauterbach sprach davon, dass er „eine sehr schwierige Präsidentschaft“ erwarte. Der Spiegel-Autor Markus Feldenkirchen sagte, dass Trumps Rede aus „dem Bilderbuch des Rechtspopulismus“ war.

Feldenkirchen führte den Gedankengang weiter aus: „Da werden nicht nur Probleme benannt, wie es verantwortungsvolle Politik tun sollte, sondern sie werden dreifach übertrieben, so, dass quasi das Land darniederliegt.“ Trump inszeniere sich dann als von Gott gesandter Erlöser, der das Land vor dem Verderben bewahren könne. Er bezog sich darauf, dass Trump in seiner Rede über das Attentat in Pennsylvania gesprochen hatte, als der Schuss eines Scharfschützen sein Ohr streifte. Dazu sagte er: „Ich wurde von Gott gerettet, um Amerika wieder groß zu machen.“

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Von Feldenkirchen folgten weitere skurrile Äußerungen: Bei Trump funktioniere es vor allen Dingen, wenn man ihn lobt, „wenn man hinfährt und sagt: Ihre Haare, die sind richtig schön. Das merkt der sich“. Moderator Louis Klamroth fragte, ob Feldenkirchen die Meinung von Thomas Hayo teile, dass es sich bei Trump um einen Narzissten handele, den man über sein Ego bekomme. „Auf jeden Fall“, bestätigte Feldenkirchen. „Inhaltliche Nähe sollte es natürlich auch geben, politisch, aber das ist so. Das ist diese Bro-Culture.“

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„Es klingt wie eine Infantilisierung der Außenpolitik“, sagt der Spiegel-Autor, „aber ich fürchte, komplexer wird es da auch nicht mehr.“ Karl Lauterbach sagte zu Feldenkirchens Äußerungen, dass man sich „zum Affen machen“ würde, wenn man nicht ernst gemeinte Komplimente ausspreche und zum Beispiel die psychische Gesundheit oder Schlankheit von Trump lobe. Lauterbach betont: „Es ist ja schlimm genug, dass in Amerika die Bevölkerung jeden Tag belogen wird, wir wollen selbst nicht auch noch damit anfangen.“

Lauterbach wurde von Klamroth auch gefragt, was er davon halte, dass Biden Dr. Anthony Fauci am Tag der Amtseinführung von Trump präventiv begnadigte (Apollo News berichtete). Gegen Fauci, der als Corona-Hardliner auftrat, wurde der Vorwurf erhoben, während Anhörungen vor dem Kongress mehrmals gelogen zu haben – etwa, wenn es um die Finanzierung von Gain-of-Function-Forschung ging (mehr dazu hier). Lauterbach entgegnete, dass Fauci und andere „berechtigt die Sorge“ hätten, „juristisch verfolgt zu werden“. „Dass Biden versucht, die Leute zu schützen, die zum Teil schon über Jahre gefährdet gewesen sind, weil sie einfach ihr Amt ausgeübt haben, das finde ich verständlich und auch korrekt.“

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Die Runde kam auch auf Elon Musk zu sprechen. Klamroth fragte die Unternehmerin Sarna Röser, ob ihr die Äußerungen Musks Angst machen würden. Sie antwortet: „Ich muss sagen, das ist ein wunderbares Beispiel, wie sich die Berliner Bubble empört. Ich muss sagen, das ist für mich eine Art und Weise von Doppelmoral.“ Sie erinnerte daran, dass sich zahlreiche deutsche Politiker und Medien für Kamala Harris ausgesprochen hatten, „wir haben Trump-Bashing betrieben“. Man müsse respektieren, dass Trump gewählt worden sei.

Lauterbach wandte ein, dass Musk sich zum deutschen Wahlkampf äußern könne: „Wir haben Meinungsfreiheit. Das ist alles schön und gut.“ Aber er sei grundsätzlich dagegen, dass jemand so viel Einfluss hat, „der sich seinen politischen Einfluss quasi gekauft hat“, weil Musk den Wahlkampf von Trump mit 250 Millionen Dollar unterstützte. „Das ist etwas anderes, als wenn irgendein gewählter Politiker, der sich sein Amt erkämpft hat, sich einmischt.“

Der Gesundheitsminister sagte, dass er froh sei, dass es solche Zustände in Deutschland nicht gebe, dass sich jemand politischen Einfluss erkaufen könne. Röser wandte ein, dass George Soros sich für die Grünen ausgesprochen habe und dass diese Haltung Doppelmoral sei. „Das glaube ich nicht. Ich kann mich da nicht erinnern“, sagte Lauterbach. „Wenn es so gewesen wäre, kann ich nicht sagen, dann ist das auch nicht richtig.“ In Deutschland sei politischer Einfluss „das Ergebnis einer guten Debatte“, das sei „der Vorzug unseres Systems“, so Lauterbach.

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