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Betrugsvorwurf

Verfahren gegen Michael Ballweg: Gericht schlägt Einstellung vor – Staatsanwaltschaft lehnt ab

Monatelang musste sich Michael Ballweg wegen des Vorwurfs der Steuerhinterziehung sowie des versuchten Betrugs vor Gericht verantworten, jetzt hat die Vorsitzende Richterin in Stuttgart eine Einstellung des Betrugsverfahrens vorgeschlagen.

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Michael Ballweg saß neun Monate in Untersuchungshaft, bevor er angeklagt wurde.

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Das Stuttgarter Landgericht hat im Fall des Querdenker-Mitgründers Michael Ballweg eine Einstellung des Verfahrens vorgeschlagen. Zuvor war der in der Pandemie durch maßnahmenkritische Veranstaltungen bekannt gewordene Unternehmer wegen des Vorwurfs der Steuerhinterziehung sowie des versuchten Betrugs in 9.450 Fällen von der Stuttgarter Staatsanwaltschaft angeklagt worden.

Am Montag schlug die Vorsitzende Richterin dann eine Einstellung des Betrugsverfahrens vor, die Staatsanwaltschaft lehnt das jedoch ab. Die Klägerseite sieht eine Verurteilung als wahrscheinlich an und möchte deshalb an den Vorwürfen festhalten. Das sei bei einer nicht öffentlichen Sitzung in der vergangenen Woche beraten worden.

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Im Oktober war das Verfahren mit dem ersten Verhandlungstag gestartet, nachdem Ballweg bereits seit Juni 2022 etwa neun Monate lang in Untersuchungshaft gesessen hatte. Neben dem Betrugsvorwurf unterstellte die Staatsanwaltschaft dem Querdenker-Initiator auch Geldwäsche – ein Verfahren wurde in dieser Sache jedoch nicht eröffnet.

In den Augen der vorsitzenden Richterin der Wirtschaftskammer des Stuttgarter Landgerichts könnte jetzt auch das Betrugsverfahren, in dem es um mehr als 500.000 Euro geht, eingestellt werden. So könnte lediglich der Verdacht der Steuerhinterziehung weiter verfolgt werden – wenn sich die Staatsanwaltschaft auf diesen Vorschlag einlassen würde.

Die Behörde wirft Ballweg vor, zwischen 2020 und 2022 über eine Million Euro an Spenden und Zuwendungen für die „Querdenken“-Bewegung gesammelt zu haben. Ihm wird vorgeworfen, dass ein erheblicher Teil dieser Gelder für private Zwecke verwendet wurde, anstatt ausschließlich für die Bewegung eingesetzt zu werden (Apollo News berichtete).

Auch das Verfahren wegen Steuerhinterziehung wirft Fragen auf. Aufgrund des Steuergeheimnisses ist nicht viel zu den inhaltlichen Vorwürfen bekannt, die Verteidigung von Michael Ballweg erklärte jedoch, dass es um die nicht fristgerecht eingereichten Steuererklärungen für das Jahr 2020 seines Privatvermögens und Unternehmens geht, die im August 2022 fällig waren. Ballweg und sein Verteidigungsteam bestreiten die Vorwürfe vehement.

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