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Böttcher AG

„Nazi“ und „Töte“: Unternehmer sieht sich nach vermeintlicher AfD-Spende Bedrohungen ausgesetzt

Weil ein Aufsichtsratsmitglied der Böttcher AG eine Million Euro an die AfD spendete, sieht sich der Unternehmer Udo Böttcher jetzt Bedrohungen ausgesetzt. Obwohl er das Geld mittlerweile zurückgefordert hat, wurde in Jena ein Schriftzug mit den Worten „Nazi“ und „Töte“ entdeckt.

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Nach einer Parteispende eines ehemaligen Aufsichtsrats der Böttcher AG an die AfD sieht sich Firmenchef Udo Böttcher jetzt Bedrohungen ausgesetzt. Die Polizei ermittelt, nachdem in Jena-Drackendorf ein Schriftzug mit seinen Initialen sowie den Worten „Nazi“ und „Töte“ entdeckt wurde. Neben der Schmähung wurde ein politisches Symbol auf eine Kirchenmauer gesprüht. Die Behörden registrierten den Vorfall als Sachbeschädigung und Bedrohung.

Hintergrund der Aufregung ist eine Spende von 999.990 Euro an die AfD durch Horst Jan Winter, der bis zu seiner Spende als Aufsichtsrat der Böttcher AG tätig war. Die Spende sorgte medial für Aufsehen, da in der angegebenen Adresse in der thüringischen Gemeinde Blankenhain lediglich ein Briefkasten mit seinem Namen vorhanden ist. Daraufhin stellte sich heraus, dass er tatsächlich in Jena lebt und als Aufsichtsrat der Böttcher AG tätig ist.

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Winter hatte das Geld aus einem zwei Millionen Euro umfassenden Geschenk von Udo Böttcher entnommen. Böttcher selbst distanzierte sich von der Spende und erklärte, er habe den Betrag aufgrund „groben Undanks“ zurückgefordert. Laut Polizei gab es bereits zuvor zahlreiche Protestbekundungen aus der Bevölkerung.

Aufgrund der angespannten Lage stehen nun auch die Gebäude des Unternehmens und die privaten Wohnräume unter verstärkter polizeilicher Beobachtung. Die Polizei kündigte an, die Schmierereien zeitnah zu entfernen und die Ermittlungen zur Urheberschaft der Drohbotschaften fortzusetzen.

Der Unternehmer Udo Böttcher und die von ihm gegründete Böttcher AG haben sich in einer gemeinsamen Erklärung entschieden von einer Parteispende an die AfD distanziert. „Diese Spekulationen sind falsch. An dieser Spende haben weder die Böttcher AG noch ihr Vorstandsvorsitzender in irgendeiner Weise mitgewirkt“, heißt es in der Stellungnahme, die der Berliner Zeitung vorliegt.

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Böttcher erklärte weiter, erst aus den Medien von der Zuwendung erfahren zu haben. Aus Dankbarkeit für Winters Loyalität habe er ihm zwei Millionen Euro geschenkt. Winter hatte ihn informiert, schwer krank zu sein und auf experimentelle Therapien in den USA zu hoffen. Er hätte sich die Spende an die AfD „nicht im Traum vorstellen können“ (Apollo News berichtete).

Winter, langjähriger Vertrauter Böttchers, wurde daraufhin mit sofortiger Wirkung als Aufsichtsrat der Böttcher AG entlassen. Zudem fordert der Unternehmer sein Geld zurück – notfalls auf juristischem Weg.

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