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Deutschlandtrend

Union gewinnt erstmals in Umfrage nach Migrationsabstimmung

Der erste Deutschlandtrend nach der Abstimmung über das Zustrombegrenzungsgesetz zeigt die Union und die AfD im Aufwind. Die Grünen fallen hinter die SPD auf den vierten Platz zurück.

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CDU-Parteichef Friedrich Merz steht innerparteilich unter Druck

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Die gemeinsame Abstimmung von Union und AfD hat landesweit eine Welle von Demonstrationen gegen beide Parteien ausgelöst. Doch bereits zum Zeitpunkt der Abstimmung zur Migrationswende, die am Ende knapp im Bundestag gescheitert war, zeigten mehrere Umfragen, dass die Mehrheit der Bürger das Vorgehen von CDU-Parteichef Friedrich Merz befürwortete. Der erste ARD-Deutschlandtrend von Infratest dimap nach dem Abstimmungsdrama im Bundestag, der am Donnerstag veröffentlicht wurde, untermauert die Unterstützung für Merz. Zuvor hatten mehrere Umfragen leichte Verluste für die Union signalisiert.

Die Union gewinnt in der Umfrage einen Prozentpunkt hinzu und steht nun bei 31 Prozent der Stimmen. Bestätigt sich dieses Ergebnis bei der Bundestagswahl, würde die Partei stärkste Kraft und im Vergleich zu 2021 rund sieben Prozentpunkte zulegen. Auch die AfD profitiert offenbar von den Ereignissen der vergangenen Woche. Mit 21 Prozent im Deutschlandtrend erreicht die Partei ihren höchsten Wert seit Januar 2024 und steigert sich zur vorherigen Umfrage um einen Prozentpunkt.

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Für die Grünen ist die Umfrage hingegen eine schlechte Nachricht: Sie fallen um einen Prozentpunkt auf 14 Prozent und würden damit nur noch die viertstärkste Kraft im Bundestag stellen. Die SPD kann im Vergleich zur Vorwoche nicht zulegen und steht weiterhin bei 15 Prozent. Um den Einzug in den Bundestag bangen müssen FDP, BSW und die Linkspartei. Letztere ist laut der Umfrage die einzige der drei Parteien, die mit fünf Prozent derzeit noch ganz knapp die Fünf-Prozent-Hürde überwinden würde.

Laut dem ARD-Deutschlandtrend halten 43 Prozent der Deutschen das Vorgehen der Union für richtig, selbst wenn dafür AfD-Stimmen genutzt wurden. 27 Prozent lehnen es grundsätzlich ab, weitere 23 Prozent stimmen zwar dem Inhalt zu, kritisieren aber die Unterstützung durch die AfD.

Die Bewertungen variieren je nach Parteiprzerenz: 62 Prozent der Unions-Anhänger stehen voll hinter Merz, 28 Prozent bejahen den Inhalt, lehnen aber die AfD-Stimmen ab. Nur 7 Prozent lehnen beides ab. Bei SPD-Anhängern lehnen 58 Prozent das Vorgehen strikt ab, 31 Prozent sind inhaltlich einverstanden, stören sich aber an den AfD-Stimmen. Nur 8 Prozent finden beides richtig. Unter Grünen-Anhängern ist die Ablehnung am größten: 68 Prozent lehnen den Kurs komplett ab, 27 Prozent stimmen inhaltlich zu, kritisieren aber die Unterstützung durch die AfD. Nur 4 Prozent bejahen beide Aspekte.

Merz’ Entscheidung, die Stimmen der AfD für sein Zustrombegrenzungsgesetz zu akzeptieren, sorgte auch parteiintern für Diskussionen. Eine kürzlich veröffentlichte Umfrage von YouGov gab Merz jedoch in dieser Hinsicht Rückenwind. Demnach befürworteten 52 Prozent der Befragten, dass Merz seine Vorschläge zur Migrationspolitik trotz der Unterstützung der AfD in den Bundestag eingebracht hatte. Nur 38 Prozent lehnten dies ab.

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