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Ipsos

Umfrage: AfD erstmals bundesweit stärkste Kraft

In einer neuen Umfrage von Ipsos ist die AfD mit 25 Prozent erstmals vor der Union bundesweit stärkste Kraft. Die baldigen Koalitionäre von Union und SPD kommen zusammen auf nur noch 39 Prozent.

Erstmals liegt ihre Partei vor der Union: AfD-Chefin Alice Weidel

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Eine am Mittwoch veröffentlichte Umfrage von Ipsos führt die AfD erstmals vor der Union bundesweit auf Platz Eins. Die AfD hat im Vergleich zur letzten Umfrage des Instituts von Anfang März drei Prozentpunkte hinzugewonnen und liegt nun bei 25 Prozent – ihrem Bestwert bei einer Ipsos-Umfrage. Die Union hat während der Koalitionsverhandlungen dagegen deutlich an Zustimmung (insgesamt fünf Prozentpunkte) verloren und liegt bei nur noch 24 Prozent.

Weit abgeschlagen erreicht die SPD mit 15 Prozent bundesweit den dritten Platz. Die baldige Schwarz-Rote Koalition kommt damit nur noch auf 39 Prozent der Wählerstimmen – weit entfernt von einer Mehrheit – obwohl sie noch nicht einmal im Amt ist. Das stellt die Vorstellung des Koalitionsvertrags, die am Mittwoch stattfinden soll, unter fragwürdige Vorzeichen.

Neben der AfD hat in der Umfrage von Ipsos vor allem die Linkspartei dazugewonnen. Sie holte im Vergleich zur vorherigen Erhebung des Instituts zwei Prozentpunkte und ist mit insgesamt 11 Prozent gleich auf mit den Grünen. Das BSW hält unterdessen weiterhin das Niveau von der Bundestagswahl und steht mit fünf Prozent auf der Schwelle zum Bundestag. Auch die FDP hat laut Ipsos seit der Wahl im Februar kaum an Zustimmung verloren: Sie steht weiterhin bei vier Prozent.

Die AfD wurde erst 2013 gegründet, und holte bei ihrer ersten Bundestagswahl im selben Jahr 4,7 Prozent. Noch bis Mitte 2015 stand sie in zahlreichen Umfragen bei nur rund drei Prozent. Seit dem hat die Partei angesichts der sich verschärfenden Migrationskrise einen rasanten Aufstieg in erlebt. Nun erreicht die Partei von Alice Weidel und Tino Chrupalla erstmals den ersten Platz bei einer bundesweiten Umfrage.

Das ist insbesondere ein Rückschlag für CDU-Chef Friedrich Merz. Dieser hatte bei seinem Amtsantritt als Parteivorsitzender versprochen, die AfD „halbieren“ zu wollen. Stattdessen hat sich die AfD bei der vorherigen Bundestagswahl verdoppelt, nun liegt seine Partei erstmals hinter der AfD. Im Zuge der Koalitionsverhandlungen hat seine Union massiv an Popularität eingebüßt. Selbst in der Parteibasis wird Merz vorgeworfen, keine klare Position zu beziehen. Auch das neue Sondervermögen für Klima und Infrastruktur, das Schulden in Billionenhöhe ermöglicht, wird von vielen, selbst innerhalb der Partei kritisiert.

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