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Energieversorgung

Ukraine stoppt russischen Gas-Transit

Knapp drei Jahre nach Ausbruch des Ukrainekriegs bestätigten sowohl Kiew als auch Moskau am 1. Januar 2025, dass keine russischen Gaslieferungen mehr durch ukrainisches Gebiet nach Europa fließen werden. Seit dem Zerfall der Sowjetunion im Jahr 1991 wurde russisches Gas über Pipelines in der Ukraine nach Europa transportiert.

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Mit Beginn des neuen Jahres 2025 endet der russische Gas-Transit durch die Ukraine nach Europa. Knapp drei Jahre nach Ausbruch des russischen Angriffskriegs in der Ukraine bestätigten sowohl Kiew als auch Moskau am 1. Januar 2025, dass keine russischen Gaslieferungen mehr durch ukrainisches Gebiet nach Europa fließen. Damit ist das endgültige Aus für einen der längsten und komplexesten Energietransporte in der Geschichte des europäischen Marktes besiegelt.

Der ukrainische Energieminister Herman Haluschtschenko erklärte den Schritt in einer Mitteilung seines Büros: „Wir haben den Transit von russischem Gas blockiert, das ist ein historisches Ereignis. Russland verliert Märkte, es wird finanzielle Verluste erleiden.“ Auch Gazprom, der russische Energieriese, bestätigte die Einstellung des Gastransits. „Seit 8 Uhr (Ortszeit, 6 Uhr MEZ) wird kein russisches Gas für den Transit durch die Ukraine geliefert“, hieß es in einer Erklärung des Konzerns.

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Seit dem Zerfall der Sowjetunion im Jahr 1991 wurde russisches Gas über Pipelines in der Ukraine nach Europa transportiert. In den letzten Jahrzehnten hatte dieser Transit sowohl für Russland als auch für die Ukraine immense wirtschaftliche Bedeutung. Russland konnte so seine Gasreserven in Europa vermarkten, während die Ukraine durch Transitgebühren ein beträchtliches Einkommen erzielte. Der letzte Vertrag über diesen Transport lief nun jedoch am Mittwoch aus.

Laut Gazprom sei der Grund für das Ausbleiben einer Verlängerung des Abkommens die „wiederholte und ausdrückliche Weigerung der ukrainischen Seite, dieses Abkommen zu verlängern.“ Der russische Staatskonzern betonte, dass dies ihm die „technische und rechtliche Möglichkeit genommen“ habe, Gas für den Transit durch die Ukraine zu liefern. Haluschtschenko betonte in seiner Stellungnahme, dass die Ukraine „ihre internationalen Partner“ bereits seit Monaten über die geplante Einstellung des Transits informiert habe.

Im Jahr 2023 machte russisches Gas noch weniger als zehn Prozent der Gasimporte der Europäischen Union aus. Dennoch sind einige EU-Mitgliedsstaaten, insbesondere Ungarn und die Slowakei, aus geografischen oder politischen Gründen weiterhin stark auf russisches Gas angewiesen. Diese Länder hatten bereits Ende 2024 ihre Besorgnis geäußert, dass ihnen der Gashahn am 31. Dezember 2024 zugedreht wird, ohne dass sie glaubwürdige und sofort verfügbare Alternativen finden konnten.

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