Werbung

...
...

US-Wahlkampf

Trump zieht in Umfragen deutlich an – Harris vor Bewährungsprobe

Im US-Wahlkampf zeichnet sich eine der knappsten Wahlentscheidungen in der Geschichte ab. In Umfragen konnte Donald Trump zuletzt aufholen. Nun könnte die anstehende Debatte mit Kamala Harris klare Verhältnisse schaffen.

Donald Trump bei einem Wahlkampfauftritt in Wisconsin

Werbung

Im US-Präsidentschaftswahlkampf geht es langsam in die heiße Phase. Am Dienstag steht die erste Debatte zwischen der demokratischen Vizepräsidentin Kamala Harris und dem Republikaner Donald Trump an. Letzterer erhielt innerhalb der letzten Woche Rückenwind, auch im Hinblick auf seine Umfragewerte. Eine neue Umfrage des Siena-Instituts zeigte Trump mit zwei Punkten vorne – eine verhältnismäßig deutliche Führung.

Der ehemalige Präsident galt monatelang als Favorit im Präsidentschaftsrennen, doch dann verließ Präsident Joe Biden das Rennen. Mit der neuen Kandidatin Kamala Harris wurde ein medialer Sturm der positiven Berichterstattung über die Demokratin losgelöst. Der wirkte auch, zumindest teilweise, denn die Umfragen schwenkten um: Trump lag nicht mehr weit vorne, sondern ganz knapp hinter Harris. Beide Konkurrenten liegen in den Umfragen fast direkt nebeneinander. Seit über 60 Jahren hat sich kein so knappes Rennen um die Präsidentschaft mehr angebahnt. Doch jetzt schwenkt das Pendel zurück.

Harris’ Liebesaffäre mit den großen Medien des Landes ist mittlerweile praktisch beendet. Es gibt jetzt deutliche Kritik an ihren Vorschlägen, wie beispielsweise dem zur Einführung von quasi-sozialistischen Preiskontrollen für Lebensmittel. Trump konnte unterdessen neben den landesweiten Umfragen auch in den wichtigen Swing States Erfolge verbuchen. Im voraussichtlich wahlentscheidenden Bundesstaat Pennsylvania konnte der ehemalige Präsident mittlerweile mit Harris gleichziehen. Die Wahlprognose des Daten-Gurus Nate Silver, 538, gibt ihm mittlerweile wieder eine 46-prozentige Chance, die Wahl im November für sich zu entscheiden. Erst Ende August schätzte die Prognose die Chancen für Trump auf lediglich 40 Prozent ein.

Die Debatte am Dienstag könnte im Hinblick darauf wahlentscheidend sein. Jahrelang gab es eine vorherrschende Meinung, dass die Fernsehdebatten der Präsidentschaftskandidaten keinen besonders großen Unterschied bei den Ergebnissen der Wahl ausmachen. Doch die diesjährige Debatte zwischen Trump und Joe Biden hatte das Gegenteil bewiesen. Der desaströse Auftritt Bidens startete den Prozess, der einige Wochen später zum Aufstieg von Kamala Harris als Präsidentschaftskandidatin führte. Deshalb wird die amerikanische Öffentlichkeit dieses Mal besonders genau auf die Leistung der Demokratin schauen. Insbesondere, weil sie sich seit ihrem Antritt als Präsidentschaftskandidatin kaum einem Interview gestellt hat.

Trumps Momentum ist auch abseits der Umfragen sichtbar. Am vergangenen Freitag wurde die Verkündung des Strafmaßes in seinem Schweigegeld-Prozess auf nach der Wahl verschoben (Apollo News berichtete). Trumps Team wollte das bereits seit Monaten erwirken, sah in einer Festlegung des Strafmaßes vor der Wahl eine unfaire Einmischung in diese.

Der Republikaner kann seit kurzem außerdem auf die Unterstützung des bisher unabhängigen Präsidentschaftskandidaten Robert F. Kennedy Jr. zählen. Er kündigte an, seine Wahlkampagne auszusetzen und seinen Namen in etwa zehn Bundesstaaten von den Wahlzetteln entfernen zu lassen. Das betrifft die „Swing States“, wo sein Name auf dem Wahlzettel nach eigenen Angaben „eine Störung“ darstellen würde. Weil die Mehrheit der Kennedy-Wählerstimmen, die sich zuletzt auf etwa fünf Prozent beliefen, eher zu Trump tendieren, könnte Kennedys Rückzug in einigen der umkämpften Staaten Trumps Sieg ermöglichen.

Der Terminkalender bis zu den Wahlen ist für beide Kandidaten vollgepackt mit Wahlkampfauftritten. Eine weitere Debatte zwischen den beiden Kandidaten ist dabei nicht geplant. Das ist ein Bruch mit der bisherigen Tradition. Stattdessen steht nur noch eine Debatte zwischen den beiden Vizepräsidentschaftskandidaten, also Tim Walz und JD Vance, an. Am 5. November entscheidet sich dann schlussendlich, wer die USA für die nächsten vier Jahre regieren wird.

Werbung