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Trotz 20 Prozent Wählerschaft: AfD 2024 am seltensten bei Talkshows vertreten

Recherchen von Apollo News zeigen: Die AfD wurde von allen Parteien mit Abstand am seltensten zu Talkshows der Öffentlich-Rechtlichen eingeladen. Obwohl die Partei in aktuellen Bundestags-Umfragen bis zu 20 Prozent einfährt, wurden nur 11 Vertreter eingeladen - das entspricht drei Prozent der Gesamtzahl.

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In den vergangenen zwei Jahren stieg die AfD in der deutschen Wählergunst deutlich auf. Mit einem Stimmenanteil von 23 Prozent erreichte die Partei im Oktober 2023 bei bundesweiten Sonntagsumfragen von Infratest Dimap einen historischen Höchstwert. Auch in diesem Jahr knackte die AfD die 20-Prozent-Marke und wurde bei der Europawahl sogar zweitstärkste Kraft. Dennoch wurde die Partei bislang, wie eine Recherche von Apollo News offenbart, von den im Bundestag vertretenen Fraktionen, am seltensten zu Talkshows von ARD und des ZDF eingeladen. 

Wie Recherchen von Apollo News zeigen, stellte die AfD von den insgesamt 367 Politikern, die seit Jahresbeginn bei den Talkshows der Öffentlich Rechtlichen auftraten, lediglich elf Vertreter. In der Zeit von Jahresbeginn bis zum 10. Oktober stellt die AfD also nur drei Prozent der Politiker, die bei Maybrit Illner, Markus Lanz, Caren Miosga, Sandra Maischberger und Hart aber Fair auftraten.

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In der Auswertung berücksichtigt sind Politiker von CDU, SPD, FDP, den Grünen, BSW, der AfD und den Linken. Am stärksten vertreten war die CDU mit rund 31 Prozent, gefolgt von der SPD mit 26 Prozent. Danach kommen die Grünen mit 16 Prozent. Die Linke wurde, mit rund fünf Prozent, nahezu doppelt so oft wie die AfD zu den Talkshows eingeladen – obwohl die Partei in aktuellen Umfragen zur Bundestagswahl lediglich drei Prozent der Wählerstimmen für sich gewinnen kann.

Ähnlich ist es bei der FDP: Sie würde nach den Umfragen vier Prozent einfahren, war aber viermal öfter in den Talkshows vertreten als die AfD. Selbst das junge Bündnis BSW, das laut einer aktuellen Insa-Umfrage neun Prozent in der Bundestagswahl erzielen würde, wurde seit Jahresbeginn mehr als doppelt so oft wie die AfD zu den Talkshows von ZDF und der ARD eingeladen.

Selbst bei Themen, die die Partei direkt betreffen, erhielten Vertreter der AfD keine Möglichkeit der Verteidigung. Beispielhaft ist hier die Sendung von „Hart aber Fair“ vom 23. September anlässlich der Wahlen im Osten zu nennen. In der Sendung standen die Fragen: „Warum ist die AfD so stark?“ und „Geht Regieren in Deutschland nur noch mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht?“ im Zentrum der Debatte. Eingeladen waren Politiker der CDU, der SPD und Sahra Wagenknecht. Die AfD blieb außen vor. Ein weiteres Beispiel war die Diskussion letzte Woche Montag bei Hart aber fair. In der Talkrunde wurde über ein mögliches AfD-Verbot diskutiert, allerdings ohne einen einzigen Vertreter der Partei (Apollo News berichtete).

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