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Frankreich

Terroranschlag auf Synagoge: Ein Polizist bei Explosion verletzt

Am Samstagmorgen kam es in Frankreich zu einem mutmaßlichen Terroranschlag auf eine Synagoge. Zwei Autos wurden in Brand gesetzt. Nach dem Eintreffen der Polizei explodierte ein Gastank und verletzte einen Beamten.

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Die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft ermittelt in Frankreich nach einem mutmaßlichen Anschlag auf eine Synagoge im Süden des Landes.

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Am Samstagmorgen ereignete sich in La Grande Motte, einer südfranzösischen Küstenstadt in der Nähe von Montpellier, eine Explosion vor der Beth-Yaacov-Synagoge, bei der ein Polizist verletzt wurde. Zuvor wurden die Beamten gegen 8.30 Uhr über zwei brennende Wagen vor der Synagoge informiert. Als die Polizei eintraf, kam es zu der Explosion eines Gasbehälters in einem der Wagen, wobei der Beamte verletzt wurde.

Durch die Explosion wurden zudem zwei Türen der Synagoge, in der sich zu diesem Zeitpunkt fünf Menschen aufhielten, beschädigt. Bürgermeister Stephan Rossignol erklärte, eine Überwachungskamera habe Aufnahmen einer verdächtigen Person gemacht. Demnach sei auf dem Video zu sehen, wie ein Mann die beiden Wagen in Brand steckt und daraufhin eine palästinensische Flagge schwenkt.

In den Sozialen Medien kursieren Bilder, die vermutlich von einer Überwachungskamera stammen und den Täter zeigen sollen. Er ist mit einem Kufiya vermummt und hat eine palästinensische Flagge um die Hüfte gebunden – darin steckt eine Schusswaffe. In seinen Händen hält er zudem Flaschen, die mit einer durchsichtigen, gelblichen Flüssigkeit gefüllt sind – womöglich Benzin.

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Während die Polizei weiterhin nach dem Verdächtigen fahndet, hat die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft die Ermittlungen wegen versuchten Mordes übernommen. Die französischen Behörden gehen von einem möglichen Terroranschlag aus. Präsident Emmanuel Macron bezeichnete den Vorfall ebenfalls als „Terrorakt“ und ließ „alle Mittel mobilisieren“, um den Täter dingfest zu machen.

Der Repräsentantenrat jüdischer Institutionen in Frankreich (CRIF) bezeichnete die Explosion als einen „Versuch, Juden zu töten“. CRIF-Präsident Yonathan Arfi erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, der Einsatz einer Gasflasche in einem Auto zu einem Zeitpunkt, an dem Gläubige in der Synagoge erwartet wurden, deute auf eine Tötungsabsicht hin.

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Zudem teilte der CRIF erschreckende Zahlen: Seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober des vergangenen Jahres habe sich die Zahl antisemitischer Übergriffe vervierfacht: 2023 habe der Rat eine Explosion der Vorfälle von 436 auf rund 1.700 registriert. Allein 2024 gab es bisher 887 antisemitische Attacken – verglichen mit 304 im Vorjahreszeitraum.

Die Stadt La Grande Motte, die etwa 8.500 Einwohner zählt, ist ein beliebter Badeort und zieht jährlich mehr als 100.000 Touristen an.

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