Britische Wahlen
„Ernüchterndes Urteil“ – Sunak gratuliert Labour-Chef, Farages Partei drittstärkste Kraft
Labour gewinnt die britischen Parlamentswahlen: Premierminister Sunak von den Tories spricht von einem „ernüchternden Urteil“ für seine Partei, für das er „Verantwortung übernehmen“ werde. Derweil zieht Brexit-Verfechter Nigel Farage mit einigen Parteifreunden erstmals ins Parlament ein.

Der Wahl im Vereinigten Königreich wurde zum Desaster für Noch-Premierminister Rishi Sunak und seine konservative Partei. Nach 14 Jahren Regierungszeit verlieren die Tories die Mehrheit an die sozialdemokratische Labour-Party. Laut der jüngsten BBC-Prognose kommt Labour auf 410 Sitze, damit würde die Partei im Vergleich zur letzten Wahl in 2019, 208 Sitze gewinnen – ein historischer Sieg. Das Gegenteil gilt für die Tories: Sie verlieren mehr als die Hälfte ihrer Sitze und kommen nur noch auf 144.
„Die Labour Party hat diese Parlamentswahl gewonnen und ich habe Sir Keir Starmer angerufen, um ihm zu seinem Sieg zu gratulieren“, sagte Sunak, nachdem die Wahlergebnisse in seinem Wahlkreis gezeigt hatten, dass er zwar seinen Sitz behält, die Partei jedoch heftige Verluste erlitt. „An die vielen guten, hart arbeitenden konservativen Kandidaten, die heute Abend verloren haben“, erklärte er: „Es tut mir leid.“ Der Premierminister weiter: „Das britische Volk hat heute Abend ein ernüchterndes Urteil gefällt […] und ich übernehme die Verantwortung für die Niederlage.“
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Farages Partei drittstärkste Kraft
Eine völlige Blamage für die Tories blieb dennoch aus – die Konservativen konnten sich immerhin noch Platz zwei sichern. Damit stehen sie leicht besser da als noch bei manchen Prognosen vor dem Wahltag. Eine weitere kleine Revolution am Wahlabend gab es dann noch: Brexit-Verfechter Nigel Farage zieht erstmals mit 3 anderen Parteikollegen seiner Reform UK Partei ins Parlament ein. Vom Gesamt-Stimmanteil ist er trotz der niedrigen Sitzzahl am Ende sogar drittstärkste Kraft im Land mit gut 14 Prozent geworden.
Von Stimmanzahl hinter Reform UK, dürften dagegen die Liberal Democrats auf 64 Sitze und damit den Platz drei im Parlament kommen – sie profitieren vom Mehrheitswahlrecht, das lokale Hochburgen belohnt. Die links-separatistische Scottish National Party (SNP) erlitt leichte Verluste und kommt nun auf 10 Sitze.
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Mit Labour wird der Abstieg GB‘s noch schneller voranschreiten. Siehe Deutschland.
„Das Problem mit dem Sozialismus ist, dass Ihnen irgendwann das Geld anderer Leute ausgeht.“
Margaret Thatcher
Warum jetzt gerade Sozialdemokraten die Britten retten sollen, bleibt unklar
Die Engländer wollen wohl dem „Erfolgsmodell“ von Olaf Scholz folgen.
Wir würden gerne Regierungsmitglieder an England abtreten. Vielleicht Nancy Faeser oder Entwicklungsh.-Ministerin Schulze ? Aber auch Habeck könnte England helfen
Haben denn die amtierenden Parteivorsitzenden Merz und Söder nach den Europa-und Kommunalwahlen, den französischen Parlamentswalen Teil I und der Wahl des Unterhauses sich intensiv damit beschäftigt und unverzüglich entschieden, auf die Alternative für Deutschland zuzugehen und sie zu umarmen?
Höchste Eisenbahn, um sichere Mehrheiten zu gewinnen!
Es werden momentan in vielen Ländern die aktuellen Regierungen abgewählt, die in den letzten von der Politik entfachten Krisenjahren an der Macht waren. Die politische Richtung interessiert da oft nicht. In Portugal wird aus Sozialismus plötzlich Konservatismus und in Grossbritannien andersrum. Natürlich spielen auch wie immer die Medien eine grosse Rolle. Die Briten werden sich noch wundern, was Labour für sie bedeuten wird. Die wurden nämlich auch schon des öfteren wieder abgewählt, nachdem sich nichts geändert hat.
Mit dem Duktus des ÖRR (Vergleich hier AfD) würde ich mal sagen:
Dies war nur eine Protestwahl und hat gar nichts zu bedeuten. In angespannten Zeiten werden immer die extrem Ränder gestärkt. Nun sind es die linksextremen.
Die Briten lernen es auch nicht mehr.
Na, wenn Sie die Verluste der SNP von 48 auf 10 als „leicht“ bezeichnen, dann ist das schon eine sehr sonderbare Sicht auf die Realität. Bitte nochmal nachdenken.
Ähnlich wird es bei uns sein! Unzufriedenheit mit der Ampel führt zur Wahl der CDU, die dann genau so weiter macht! Danach dann wieder etwas wie die Ampel, Noch 2-3 solcher Runden dann kommt eine Moslempartei dazu, das war es dann!
Tja, die Briten haben aus dem EU-Fehler gelernt, nur um jetzt das Kind mit dem Bade auszuschütten. Schade.
Die logische Konsequenz aus dem Brexit wäre ein Wahlsieg der Reform Party gewesen (Konjunktiv!). Somit ist bewiesen, dass die Mehrheit der Briten genau so deppert ist, wie die Mehrheit der Deutschen.
Zumindest die Asyltourismusbranche dürfte nun aufatmen.