Postenbesetzung
SPD-Politikerinnen wollen Esken weiter in erster Reihe behalten
In den letzten Monaten musste Saskia Esken viel Kritik aus den eigenen Reihen einstecken. Jetzt sprechen sich mehrere SPD-Frauen für ihre Vorsitzende aus und fordern, dass sie in der ersten Reihe der Partei bleibt.
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Lars Klingbeil und Saskia Esken sind aktuell die beiden Vorsitzenden der SPD. Während Klingbeil nach der Bundestagswahl zunächst Fraktionsvorsitzender der SPD-Fraktion wurde und aktuell als Finanzminister und Vizekanzler gehandelt wird, ist für seine Co-Vorsitzende unklar, wohin die Reise geht. Dabei galt sogar ein Versetzen von Esken, die seit 2013 Bundestagsabgeordnete ist, in die zweite Reihe als mögliche Option, vor allem um Schaden von der Partei abzuwenden. Esken ist bei vielen unbeliebt – außer- wie innerhalb der Partei.
Immer wieder gab es Kritik aus den eigenen Reihen. „Die Genossin Esken sollte noch vor dem Mitgliederentscheid die Größe haben zu erkennen, dass sie keinen hilfreichen Beitrag leisten kann zu einem Wiederaufstieg der SPD“, sagte der SPD-Bürgermeister der fränkischen Stadt Fürth. Sogar ein Auftrittsverbot in Talkshows für Esken wurde in der Vergangenheit aus den eigenen Reihen gefordert.
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Doch es gibt auch andere Stimmen in der Partei. Gegenüber dem Tagesspiegel sprachen sich mehrere Politikerinnen der Partei für Esken aus. Maria Noichl, Europaabgeordnete ihrer Partei, spricht über „große Verdienste, die wir ihr gar nicht hoch genug anrechnen können“. Außerdem kritisiert sie scharf, dass Klingbeil „nach oben fällt und weitere Ämter bekommt, während seine Co-Vorsitzende gehen muss“.
Aus Sachsen-Anhalt bekommt Esken ebenfalls viel Zustimmung. Landesvorsitzende Juliane Kleemann nennt Esken „eine gute Parteivorsitzende“. Die beiden Landtagsabgeordneten Heide Richter-Airijoki und Katrin Gensecke sprechen sich ebenfalls für Esken aus. „Ich würde mich sehr freuen, wenn sie auch zukünftig an herausgehobener Stelle Verantwortung übernimmt, das wäre ein starkes Zeichen“, erklärt Gensecke. Vor dem Hintergrund, dass die SPD in Sachsen-Anhalt von 25,4 Prozent auf 11 Prozent abgestürzt ist, verwundern die Lobeshymnen aus dem ostdeutschen Bundesland doch sehr.
Für Esken gibt es jetzt mehrere Möglichkeiten, noch weiter auf der politischen Karriereleiter zu klettern. Die Schwäbin könnte auch Ministerin werden, diskutiert mancher. Insgesamt sieben Ministerien konnte sich die SPD in den Koalitionsverhandlungen sichern. Bisher als besetzt gelten das Verteidigungsministerium mit Boris Pistorius und das Finanzministerium mit Lars Klingbeil.
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Auf jeden Fall sollte sie in der ersten Reihe bleiben. Sichtbar für alle. Bislang war’s nicht zum Schaden der AfD.
ein journalist auf „die welt“-tv sagte gestern, dass allein schon die bluse von saskia e. den untergang der spd zeige. – ich fand das ziemlich witzig.
Das will ich auch! Nur Saskia kann die SPD auf 8% senken!
Die Spezialdemokratie hat die 5% fest im Blick.
Selbstverständlich muss sie bleiben; sie ist DAS Gesicht des modernen Feminismus: charmant, intelligent, erfolgreich und hat auch immer die richtigen Worte parat. XD
JAAA!!! Saskia MUSS in eine Führungsposition! Unbedingt! Mindestens Innen- oder Außenministerdarstellerin! Oder sie macht den neuen Habeck!
So wird sicher gestellt, daß diese Katastrophenkoalition ein baldiges Ende hat.
Bitte nicht 😱 aber vielleicht hat es auch was Gutes, damit der Politikwechsel schneller geht
Ministrabel ist eine Person, die sich selbst als ministrabel identifiziert.
„Selbstverständlich traue ich mir ein Ministeramt zu.“ – Saskia Esken (SPD) am 12.03.2025
Das Bauministerium wäre zum Beispiel etwas für sie.
„Es wird schon viel zu viel gebaut, man kann die Wohnungen gar nicht mehr vermieten…“ – Saskia Esken (SPD) bei Welt-TV am 28.08.2023
Die SPD hat die Wahl deutlich verloren. Weiter mit 7 Ministerien und weitestgehend Kontrolle über die Finanzpolitik. Noch zwei Wochen Verhandlungen und Esken wäre als Kanzlerin nominiert worden.
Das Problem der SPD, als Partei der objektiven Welt inzwischen entfremdet zu sein, lässt sich nicht mit einer Personalie lösen. Auch deshalb geht es erneut völlig an der Sache vorbei, sich damit auseinanderzusetzen, ob Saskia Esken weiterhin ein Spitzenamt innehaben soll. Offenbar sind die Genossen noch immer nicht willens, daraus endlich die richtigen Schlüsse zu ziehen. Lieber gefallen sich die Mitglieder stattdessen darin, den immerselben Fehler geradezu mit Hingabe auch künftig zu wiederholen.