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Im MDR

Soziologe zu Magdeburg: Einwanderungsgesellschaft muss Wege finden, diese „Konflikte auszutragen“

In der MDR-Sendung Fakt ist! warnte der Soziologe Matthias Quent vor einer „Instrumentalisierung“ des Anschlags auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt. In einer Einwanderungsgesellschaft sei es die Aufgabe der Bevölkerung, einen Weg zu finden, diese „Konflikte auszutragen, sie zu moderieren“.

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Matthias Quent hält eine Migrationsdebatte für wichtig, kann jedoch keinen Zusammenhang mit dem Anschlag in Magdeburg herstellen (Quelle: MDR).

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In der MDR-Sendung Fakt ist! warnte der Soziologe Matthias Quent am Mittwochabend vor einer „Instrumentalisierung“ des Anschlags auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt. Thema der Sendung waren die Erkenntnisse und noch offene Fragen rund um die Todesfahrt des in Saudi-Arabien geborenen Taleb al-Abdulmohsen am 20. Dezember, bei der sechs Menschen getötet und weit über 200 verletzt wurden.

In diesem Zusammenhang wurde auch die Migration nach Deutschland in der Sendung thematisiert. Moderatorin Anja Heyde konfrontierte Quent, der als Professor an der Hochschule Magdeburg-Stendal lehrt, mit Stimmen aus der Bevölkerung. Viele Bürger würden sich wieder einen Weihnachtsmarktbesuch ohne Betonbarrieren wünschen und „wenn es keine Zuwanderung gebe, keine Migration, dann hätten wir diese Probleme nicht.“

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Doch für Quent fällt dieses Argument aus der Reihe. „So ein schreckliches, emotionalisierendes, katastrophales Ereignis ist ein Trigger-Ereignis“, in dessen Folge es auch zur „Instrumentalisierung“ des Anschlags gekommen sei. Die Gefahr, auf einem Weihnachtsmarkt zu sterben, sei statistisch betrachtet „vernichtend gering“, gab der Professor zu bedenken. „Wenn man ins Auto steigt, am Straßenverkehr teilnimmt, ist das Risiko 130-mal höher, und da machen wir uns nicht jedes Mal Gedanken darüber.“

Dass jetzt die Migrationsdebatte in einem „emotionalisierten Spektrum“ mit diesem Anschlag verbunden werde, diene aber „nicht dem Respekt vor den Opfern, vor dem Anschlag und übrigens auch nicht der Aufklärung, um solche Taten zu verhindern“, behauptete der Soziologe. Er betonte, über diese Themen müsse zwar gesprochen werden, sie seien eine wichtige Debatte für die Gesellschaft, einen kausalen Zusammenhang mit dem Anschlag konnte er aber nicht herstellen.

Dass der Täter einen Migrationshintergrund hat, überraschte den Professor zwar nicht, dafür hatte er aber auch eine Erklärung parat: „Ja natürlich, die Gesellschaft wird vielfältiger.“ Deswegen könnten auch die Hintergründe einer solchen Tat „komplexer und vielfältiger“ werden. Denn in Deutschland würden durch diese Diversifizierung eben auch Konflikte anderer Kulturen und Religionen ausgetragen, aber „so ist das in Einwanderungsgesellschaften und Deutschland ist eine Einwanderungsgesellschaft“, erklärte Quent.

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Deshalb sei es die Aufgabe der Bevölkerung, einen Weg zu finden, diese „Konflikte auszutragen, sie zu moderieren“. Zumal auch Angst vor den Reaktionen auf derartige Ereignisse vorherrsche. In diesem Kontext warnte Quent vor „rassistischen, rechtsextremen Angriffen“. Er habe mit vielen Studenten gesprochen, viele von ihnen haben Angst – „und sie haben nicht in erster Instanz Angst vor Auto-Anschlägen“.

Währenddessen wurde in der rund 80-minütigen Sendung aber auch deutlich, dass vor allem Fassungslosigkeit und Wut bei den Menschen vorherrschen. Zudem kamen verschiedene Personen zu Wort, die die Verantwortlichen, Staat und Politik kritisierten, Hintergründe und eigene Erfahrungen teilten und Rede und Antwort standen. So ergänzten neben Quent Sachsen-Anhalts Innenministerin Tamara Zieschang, Dirk Peglow vom Bund Deutscher Kriminalbeamter und Britta Bannenberg, Kriminologin an der Uni Gießen, die Runde der geladenen Gäste.

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151 Kommentare

  • Ein weiterer Schlag ins Gesicht der Opfer. Widerlich, einfach nur widerlich!

    200
  • Es war ein geplanter Mord mit Ansage. Der Vergleich mit Autofahren ist völlig daneben.

    163
  • Nee Quendt, müssen wir nicht. Wir haben in 8 Jahren keine Wege gefunden, und eine weitere Suche wird das Elend nur verlängern. Wir müssen akzeptieren, dass wir dort angelangt sind, was gesellschaftlich verkraftbar ist. Genau genommen ist dieser Punkt bereits überschritten. Sie können ja weiter suchen, weil Sie damit Ihren Lebensunterhalt verdienen. Der Schaden aber kommt bei uns an.

    138
  • Zitat: Die Gefahr, auf einem Weihnachtsmarkt zu sterben, sei statistisch betrachtet „vernichtend gering“, gab der Professor zu bedenken.“ Was soll das heißen Herr Quent? die Menschen die dort starben oder zum Teil schwer verletzt wurden haben einfach nur Pech gehabt???

    125
  • Merkt der noch was er da sagt, ich will mein Magdeburg wieder haben ohne Angst vor Anschlägen zu haben.Er kann ja dahin auswandern wo täglich Gewalt herrscht.Einfach furchtbar solche Ansichten.

    94
  • „Lieber Gott, nimm mir alles, nur nicht meine guten Ausreden.“ Nach dem Muster läuft alles aus der links grünen Blase, um sich mit den Problemen nicht zu beschäftigen.
    Ich gehe trotz der Ereignisse von Magdeburg mit meinen ausländischen Mitbürgern freundlich um, sofern diese sich auch entsprechend verhalten. Es gibt aber auch Menschen, da hört meine Toleranz auf und davon wird mich auch dieses Geschwätz nicht abbringen.

  • Die alte Masche, Unsicherheit schüren; der Kommunisten: (anonyme) Studenten haben Angst. Die vielfältigen Konflikte können am 23.02. weg“moderiert“werden, wenn der Termin stattfindet.

    74
  • Hätte dieser Soziologe einen Anschlag von Rechtsextremen mit den gleichen Worten relativiert, wäre er umgehend seinen Job los.
    Und eine Einwanderungsgesellschaft zeichnet sich dadurch aus, das sie die Zuwanderung nach ihren Interessen steuert, dies trifft auf Deutschland nicht zu.

  • „Denn in Deutschland würden durch diese Diversifizierung eben auch Konflikte anderer Kulturen und Religionen ausgetragen, aber „so ist das in Einwanderungsgesellschaften und Deutschland ist eine Einwanderungsgesellschaft“.

    Weiß der eigentlich, was der da für ein Rotz erzählt, Konflikte heißt nicht, man müsse sich totfahren lassen, und danach reichen wir uns die Hände, oder was? Wo lebt der eigentlich? Die passen hier nicht rein, denn man kann nicht einfach Kulturen zusammenhauen und darauf hoffen, dass alles gut wird. Wir sehen doch das Ergebnis der letzten 10 Jahre deutlich jeden Tag vor Augen, schluss damit.

    34
  • Da fällt einen nix mehr ein. Es macht nur noch Sprachlos, was unser Soziologe so vom Stapel lässt, einfach unglaublich.

  • ‚Die Gefahr, auf einem Weihnachtsmarkt zu sterben, sei statistisch betrachtet „vernichtend gering“, gab der Professor zu bedenken. „Wenn man ins Auto steigt, am Straßenverkehr teilnimmt, ist das Risiko 130-mal höher, und da machen wir uns nicht jedes Mal Gedanken darüber.“‘

    Diese Argumentation hört man immer wieder, sie wird aber sehr einseitig verwendet. Denn dieselbe könnte man genauso auf die NSU-Mordserie anwenden: Statistisch war die Gefahr, durch den NSU getötet zu werden, ebenfalls vernichtend gering, wenn man deren Größenordnung mit den Toten im Straßenverkehr vergleicht.
    Und dennoch wurden diese Taten (meiner Meinung nach vollkommen berechtigt) immer wieder thematisiert und deren Hintergründe ausführlich beleuchtet. Warum möchte der Professor, dass es im Fall Magdeburg anders gehandhabt wird?

    28
  • Wieder werden die Opfer der „Einwanderungsgesellschaft“ schnell vergessen
    Wege sollen gefunden werden, um Konflikte auszutragen.
    Das heißt wohl mehr „Friedensrichter bei Konflikten einsetzen.
    Konflikte die wir früher im Land nicht hatten. Wir sollen uns an das Eingewanderte anpassen. Begriffe wie: erlebnisorientierte Jugendliche bei den Krawallen in Berlin mit vielen Verletzten und Zerstörung von Gebäuden gehen wohl auch in diese Richtung.

    24
  • Ich hatte gestern leider in diese Schande von TV-Diskussion reingezappt.
    Der Herr Soziologe behauptete dann noch an Hand dieses Vorfalls, dass diese Migration ein für uns positive Kosten-Nutzen-Ergebnis habe.
    Im Übrigen sah man dem Mann bei seinen Ausführungen seine Unsicherheit an. Selten so ein blasses Gesicht gesehen.

    22
  • Wow, wie tief will dieser Typ noch fallen?

    20
  • ich hoffe doch sehr dass wir nach dem 23.02. ein Auswanderungsland sein werden.
    Und bitte liebe Ausländer, nehmt eure Teddybärenschmeissenden Shariaversteher und Soziologen gleich mit.

    15
  • Ich bin fassungslos. Diese Aussagen sind widerlich

  • Soziologie scheint Menschen anzuziehen, die zwar viel denken, aber wenig begreifen. Wie der ÖRR.

  • Das ist ein Schlag unter die Gürtellinie der ermordeten und verletzten Opfer von Magdeburg. Pfui Teufel Quent.

  • „Viele Bürger würden sich wieder einen Weihnachtsmarktbesuch ohne Betonbarrieren wünschen und wenn es keine Zuwanderung gebe, keine Migration, dann hätten wir diese Probleme nicht.“

    Diesen Satz unterschreibe ich sofort. Also nicht mehr reden, sondern handeln!

  • WICHTIG DESINFORMATION
    Matthias Quent ist ein Soziologe.

    Was ist er noch alles (gewesen)
    https://de.wikipedia.org/wiki/Matthias_Quent

    https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/projekte/idz-institut-fuer-demokratie-und-zivilgesellschaft/
    https://www.idz-jena.de/
    https://de.wikipedia.org/wiki/Amadeu_Antonio_Stiftung

    Die Verflechtungen „solcher Institute und Personen“ mit dem Thüringer Landtag und Bundestag „Zufall“?
    Auch seine (einseitigen) „Einstufungen“ Zufall?

    11
  • Ich glaube der hat den Knall nicht gehört!
    Sind die unsere “ Gäste “ oder wir ihre?
    Es wird immer doller.
    Ich werde vor keinem dieser Invasoren zu Kreuze kriechen!

    11
  • Ich hab eine bessere Idee. Statt als „Einwanderunsgesellschaft“ solche „Konflikte auszutragen und zu moderieren“ (was ja bedeutet, dass WIR als Bevölkerung des Einwanderungslandes eine Bringschuld hätten!), könnte man ja die ebenso grenzenlose wie unkontrollierte Einwanderung auch einfach unterbinden. Wir könnten unsere Grenzen schließen, die enstprechenden Abkommen umsetzen, wir könnten kriminelle Einwanderer einfach abschieben (doch, das geht, Japan macht’s vor!) und wir könnten sehr genau hinschauen, wen wir in unser Land lassen. Aber das wäre ja zu einfach, nicht wahr? So, und jetzt lege ich schon mal meinen Bademantel zurecht …

  • ein Land, das Soziologen in Lohn und Brot hat, muss auch deren Geschwätz aushalten können.

    10
  • Widerlich

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