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Auswertung

Seit der Bundestagswahl: Nur zwei Prozent aller Politikergäste in ÖRR-Morgensendungen waren von der AfD

Im Morgenmagazin von ARD und ZDF gehörten seit der Bundestagswahl nur drei der 143 Politikergäste der AfD an. Die Regierungsparteien sind unterdessen deutlich überrepräsentiert: Die Union stellte rund die Hälfte aller Gäste.

Thorsten Frei (CDU) war am Montag im Interview im Morgenmagazin (Screenshot via ARD)

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Seit der Bundestagswahl hat sich in den Morgenmagazinen der Öffentlich-Rechtlichen ein bedeutendes Ungleichgewicht bei der Gästeauswahl etabliert. Das zeigt eine Auswertung des ÖRR-Blogs. So waren in den ersten 100 Sendungen des Morgenmagazins von ARD und ZDF seit der Bundestagswahl 143 Politiker zu Gast. Nur drei gehörten dabei der AfD an – obwohl sie bei der letzten Bundestagswahl über 20 Prozent der Stimmen geholt hat. Der Anteil von Vertretern der Partei an den Gästen beträgt jedoch nur rund zwei Prozent.

Deutlich überrepräsentiert sind unterdessen die Politiker der Regierungsparteien von Union und SPD: Unions-Politiker wurden 70 Mal eingeladen und stellen damit fast die Hälfte aller Politiker in Morgensendungen – und das bei einem Wähleranteil von 28,5 Prozent. Die Sozialdemokraten stellten unterdessen 40 der 143 Politikergäste – rund 28 Prozent, bei einem Wähleranteil von 16,4 Prozent.

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Die einzige Partei, die weder über- noch unterrepräsentiert ist, sind die Grünen: Sie wurden 17 Mal in die Morgensendungen des ÖRR eingeladen – ein Anteil von rund 11,9 Prozent. Bei der Wahl hatten sie rund 11,6 Prozent. Die Linken wurden ähnlich nur relativ leicht unterrepräsentiert: Neun Mal wurden sie eingeladen – rund sechs Prozent Anteil an allen Einladungen bei einem Wähleranteil von knapp neun Prozent.

Neben der AfD ist sonst auch nur das BSW deutlich unterrepräsentiert: Nur ein Vertreter der Partei wurde innerhalb der hundert Sendungen eingeladen – das kommt einem Anteil von rund 0,7 Prozent an den 143 Gästen gleich; und das bei einem Wahlergebnis von fast fünf Prozent. So oder so ist dennoch die AfD besonders von der Ungleichverteilung betroffen: Trotz dessen, dass man bei der Bundestagswahl zweitstärkste Kraft war, wurden von den größeren Parteien nur BSW-Vertreter seltener in Talkshows eingeladen.

Diese Ungleichbehandlung bei der Auswahl von Gästen zieht sich durch alle Politikformate der Öffentlich-Rechtlichen, wie andere Auswertungen zeigen. Bereits Ende März zeigte eine Auswertung, dass von 75 Politikergästen in den großen Talkshows von ARD und ZDF nur ein AfD-Vertreter eingeladen wurde (Apollo News berichtete).

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27 Kommentare

  • Das Verbot wird längst breit aufgestellt vorbereitet.
    Auch von der Union.

  • Irrelevant.
    Jemand, der sich schon früh morgens von der aktuellsten Kamera berieseln lässt, ist ohnehin für jede ergebnisoffene Debatte verloren.

  • Hauptsache deren Wähler zahlen ihre Zwangssteuer an das Öffentlich Rechtliche DDR-Fernsehen pünktlich!

  • Und dann wundern sie sich, dass das niemand mehr sehen möchte. Wer schwanger ist, nimmt die morgendliche Übelkeit freiwillig in Kauf, aber ich muss mir das wirklich nicht antun…

  • Doch so viele?
    Da werden jetzt ernste Gespräche geführt, wie es zu dieser Masse an Einladungen kommen könnte.

  • Wer guckt denn da heimlich ÖRR? 🤣

    4
  • Und wenn sich mal einer von der AFD ins Studio verirrt, geht es ohnehin nur um Herrn Höcke. Ich würde da lieber liegen bleiben als mir das anzutun.

  • Die Staatssender erfüllen die Vorgaben des Kartells !

    Geld weg und zerschlagen !

    Selber finanzieren lassen , dann können sie weiter Propaganda senden
    für ihre “ Sektenanhänger “ !

  • „Trotz dessen, dass man bei der Bundestagswahl zweitstärkste Kraft war.“

    Nöööhööö !
    CDU und CSU ist kein siamesischer Zwilling.
    Eine Union besteht aus mindestens zweien und deshalb stand auf den Wahlzetteln auch nicht „Union“, sondern „CDU“ und „CSU“.
    Nach Abzug der CSU-Stimmen, liegt die CDU auf Platz zwei !!
    Eindeutiger Wahlsieger war, ist und bleibt die AfD !!

    16
  • Klarer Verstoß gegen den Rundfunkstaatsvertrag. Mit ausgewogenen Journalismus hat das schon lange nichts mehr zu tun. Wo bleibt das Urteil vom Bundesverwaltungsgericht wegen unausgewogener Berichterstattung ?

  • Und? Die brauchen einander nicht.

  • Laut ARD+ZDF sind AFD Wähler alles Nazis.
    Wähler der AFD zahlen auch GEZ Gebühren. ARD und ZDF nehmen diese gebühren von Nazis wohl gerne mit.

    13
  • Völlig egal. Diejenigen die wie die Zombies stur GEZ-TV glotzen, sind so lobotomiert das eine AfD-Stimme nicht mehr durchdringen kann. Lieber die sogenannten alternativen Medien bespielen.

  • Dö Dö Nö – die AFD geht kling.

  • Wer mutet sich schon freiwillig zum Morgenkaffee zu, von Hayali oder Wunn agitiert zu werden; wenn auf YT – ganz ohne Zwangsgebühren – Tichys Morgenwecker angeboten wird.

  • Interessiert doch niemanden.Wer sich früh morgens schon nicht den Tag versauen will schaut dieses Propaganda TV eh nicht. 🤮 🤮 🤮

  • Nicht nur beim ÖRR, auch bei Welt kaum noch AfD-Berichte. Die haben wohl gemerkt, das sie damit die ganze Zeit die AfD mehr hoffiert als Diffarmiert haben und pushen jetzt ihre Systemlinge. Leider funktioniert es, wenn man sich die Umfragewerte der CDU ansieht. Die 5. Gewalt ist eigentlich obsolet geworden.

  • 2% Auftrag erfüllt.

  • Was hätte eine 1-Themenpartei auch immer wieder Neues zu sagen? Abgesehen davon, welcher AFD Fan guckt schon Öffis?

    -11

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