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Regierungskrise

„Schlechteste Zeit“: Habeck warnt wegen US-Wahl vor Ampel-Aus

Laut Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck dürfe die Regierung grade jetzt nicht scheitern – wegen der Ukraine, der wirtschaftlichen Lage und der bevorstehenden Wahl in den USA. „Deutschland kann da nicht ausfallen“, meint Habeck.

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„Das ist kein Spiel“, erklärte der Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck anlässlich der Regierungskrise in den ARD-Tagesthemen am Montagabend. Er warnte die Koalitionspartner vor den Folgen eines möglichen Scheiterns der Regierung. Dabei verwies er auf die großen Herausforderungen, die Europa derzeit bewältigen müsse: die Situation in der Ukraine, die wirtschaftliche Lage und die bevorstehende Wahl in den USA – deren Ausgang laut Habeck Unsicherheiten auch für die deutsche Wirtschaft bedeuten könnte.

„Deutschland kann da nicht ausfallen“, so der Minister. „Dies ist die schlechteste Zeit, dass die Regierung scheitert“, warnte er. Habecks Appell an die Koalition richtet sich vor allem an die Streitpunkte rund um den Bundeshaushalt und den Umgang mit der Haushaltslücke. In einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz und Finanzminister Christian Lindner habe man Maßnahmen besprochen, wie diese Lücke geschlossen werden könnte. „Wir sprechen Klartext miteinander“, berichtete Habeck. Dabei gehe es nicht nur um kurzfristige Lösungen, sondern auch darum, die Handlungsfähigkeit der Bundesregierung sicherzustellen.

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Finanzminister Christian Lindner hatte jüngst gefordert, die „Intel-Milliarden“, ursprünglich für die Förderung der Chipfabrik des US-Konzerns vorgesehen, für die Haushaltsplanung heranzuziehen. Habeck zeigte sich dafür am Montagabend offen und erklärte, dass diese Mittel „selbstverständlich einen Beitrag leisten“ könnten, um die Lücke im Haushalt zu schließen. Der Wirtschaftsminister betonte, dass der Haushalt eine „lösbare Herausforderung“ sei. Er warnte jedoch davor, dass bei einem Scheitern des Haushalts eine „längere Hängepartie“ drohen würde – „Hängepartie oder Handlungsfähigkeit – das ist hier die Alternative.“

Die jüngsten Turbulenzen innerhalb der Koalition hätten das Vertrauen der Bürger in die Regierung nicht gestärkt. Für Habeck steht fest, dass die Regierung nicht im „luftleeren Raum“ agiert, sondern sich ihrer Verantwortung bewusst sein müsse. Man sei gewählt worden, um die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen – und das heiße, sich auf die anstehenden Aufgaben zu konzentrieren. Auf die Frage nach dem Zustand der Koalition sagte Habeck, das Verhältnis sei „strapaziert“. Er fügte hinzu, dass es keine „Liebesbeziehung“ mehr werden würde. „Wenn ich Bürger dieses Landes wäre, ich wäre genauso genervt“, erklärte Habeck weiter.

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