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Scheitern der Protestform: Die „Letzte Generation“ steht vor einer gefährlichen Radikalisierungs-Spirale

Die Letzte Generation verliert an Aufmerksamkeit. Mit neuen, immer extremeren Aktionen will man gegensteuern. Rund 1000 Mitglieder und 40 Extremisten im Kern hat die Gruppe. Aus der Frustration könnte bald eine neue Stufe der Gewalt erwachsen.

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„Wir haben noch zwei bis drei Jahre, in denen wir den fossilen Pfad der Vernichtung noch verlassen können.“ Diese Worte stehen auf der Website der Letzten Generation. Die Mitglieder der Letzten Generation glauben fest an den bevorstehenden Weltuntergang aufgrund des Ausstoßes von Kohlenstoffdioxid und kleben sich deswegen auf die Straße, begehen Sachbeschädigung und gehen freiwillig das Risiko ein, ins Gefängnis zu müssen. Viele sind bereit, ihre Lebensperspektive für ihre radikalen Ziele zu opfern. Aber was passiert, wenn der „fossile Pfad der Vernichtung“ nicht verlassen wird? Was passiert, wenn die Aktionen der Letzten Generation ihre Wirkung verfehlen? Droht eine weitere Radikalisierung der Klimaschutzbewegung in Deutschland?

Die Letzte Generation hat Fridays for Future als relevanteste Klimaschutzbewegung in Deutschland abgelöst. Der Hauptgrund dafür ist, dass Fridays for Future keinen Erfolg mehr hatte. Die legal angemeldeten Demos haben irgendwann kaum noch mediale Präsenz eingebracht. Die unrealistischen und inhaltlich radikalen Forderungen von Fridays for Future, wie zum Beispiel den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2035 komplett zu unterbinden, wurden außerdem nicht umgesetzt und das, obwohl die Grünen in der Regierung sind. Aus dieser Enttäuschung entstand letztendlich die Letzte Generation. Die Letzte Generation speist sich zu einem relevanten Teil aus ehemaligen Fridays for Future Anhängern, die sich erhoffen, dass die Letzte Generation mit ihrem Protestformen erfolgreicher wird als einst Fridays for Future. Mittlerweile aber hat die Letzte Generation ihr Aufmerksamkeitsmaximum überschritten. Jede Blockade hat einen ähnlichen Ablauf und ist für die Medien mittlerweile langweilig geworden.

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Der Wendepunkt blieb aus

Für mehr als eine Meldung in der Regionalzeitung reichen die Blockaden meist nicht mehr aus. Zu wenig für die selbsternannten Weltretter, die mit ihren Blockaden vor allem Aufmerksamkeit in den Medien erzeugen wollen, um auf ihre Ziele hinzuweisen. Um dem entgegenzuwirken, wurden neue Protestformen ausprobiert. Es wurden vermehrt Sachbeschädigungen wie zum Beispiel im Juni auf Sylt begangen, wo unter anderem Privatjets zerstört wurden. Aus Sicht der Klimakleber war zwar der mediale Erfolg gegeben, dennoch wurden ihre Forderungen nicht von der Bundesregierung umgesetzt.

Mit ihrer Kampagne „100 für Bayern“ wollte die Letzte Generation eine Solidaritätswelle in der Bevölkerung erzeugen. Rund 100 Klimakleber sind nach Bayern gekommen, um dort so lange zu protestieren, bis diese in Präventivgewahrsam kommen. Sie wollten zeigen, dass es der Regierung von Bayern wichtiger wäre, friedliche Klimaaktivisten einzusperren, anstatt den Klimaschutz voranzubringen. Es sollte eine Empörungswelle in der Gesellschaft erzeugt werden. Doch anstatt eine Empörungswelle über das Präventivgewahrsam für Klimaaktivisten zu erzeugen, war die Gesellschaft von den Blockaden genervt. Die Kampagne hat außerdem kaum Resonanz in den Medien erzeugt und die bayerische Polizei hat nicht einmal die Hälfte der Klimakleber in Präventivgewahrsam gesteckt. Man musste über zwei Wochen hinweg in verschiedenen bayerischen Städten Straßen blockieren, bevor die ersten Klimakleber überhaupt in Präventivgewahrsam saßen. Wenn bei der anstehenden Landtagswahl in Bayern das konservative Lager gewinnen wird und Rot-Grün abgestraft, ist das Desaster komplett.

Der von den Klimaklebern herbeigesehnte Wendepunkt wird durch Straßenblockaden nicht kommen. Auch die bis Dezember geplante Berlin-Blockade wird nicht zielführend sein. Denn warum sollte ein unwirksames Mittel helfen, wenn man es nur oft genug anwendet? Wenn Ende Dezember die Klimakleber erschöpft zu Hause unter dem Weihnachtsbaum sitzen und über ihr aktivistisches Jahr nachdenken, kann es gefährlich für Deutschland werden.

Die 40 Extremisten im Kern

Apollo News berichtete in der Vergangenheit über Anschlagspläne innerhalb von Chatgruppen der Letzten Generation. Diese Anschlagspläne keimten auf, weil Teile der Letzten Generation die einfachen Blockaden für nicht wirkungsvoll genug hielten und sich durch Sprengstoffanschläge gegen Kohlebagger mehr Einfluss auf den Klimaschutz versprachen.
Nach Schätzungen von Apollo News gibt es in Deutschland knapp 1000 aktive Unterstützer der Letzten Generation. Die Radikalität ist dabei sehr unterschiedlich. Von den Unterstützern kleben sich längst nicht alle auf die Straße. Ein Teil kümmert sich im Hintergrund darum, dass die Proteste organisiert werden oder begleiten die Blockierer zu ihren Protesten und dokumentieren alles, um die Aktionen vermarkten zu können. Der radikalste Teil, die sogenannten „Wildbienen“, begehen Sachbeschädigungen und sind bereit ihr eigenes Leben dem Klimakampf zu unterwerfen. Im Sommer dieses Jahres gab es nach Apollo News-Informationen circa 80 „Wildbienen“ von denen 40 auch aktiv waren. Zwar klingt das nach nicht sehr viel, dennoch darf nicht vergessen werden, dass diese Personen bereit sind, ihren lebenslangen Wohlstand für die Sache aufzugeben und auch ansonsten maximal radikalisiert sind.

In der Politik scheint das Problem einer Radikalisierung noch nicht angekommen zu sein. Stattdessen reden Politiker wie Karl Lauterbach über Hitzetote und schüren dadurch Ängste bei den Klimaklebern und motivieren diese weiter für ihre Ideen zu kämpfen. Schon heute gibt es Anschläge von Klimaaktivisten. Beispielsweise werden in verschiedenen Städten Deutschlands regelmäßig Autos „entwaffnet“, indem aus den Reifen Luft abgelassen wird oder es werden Brandanschläge verübt, wie zum Beispiel auf die Bahnstrecke Hamburg-Berlin. Spätestens Ende Dezember muss die Politik einen wirksamen Plan gegen die Radikalisierung der Klimabewegung vorlegen können. Ein Eingehen auf die Forderungen der Letzten Generation ist hingegen nicht hilfreich. Die Letzte Generation wird nach jeder erfüllten Forderung eine neue Forderung aufstellen. Auch Aussteigerprogramme werden wohl kaum den radikalen Kern erreichen.

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