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Der neue Relotius

RTL feuert Tweet-Fälscher Maurice Gajda fristlos – und gesteht alles ein

Maurice Gajda fälschte einen Tweet von Frauke Petry - und belog dann seinen Sender, um sich zu retten. RTL räumt jetzt alles ein, entlässt Gajda und entschuldigt sich bei Frauke Petry. Es ist einer der größten Medienskandale der letzten Jahre.

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RTL hat den Journalisten Maurica Gajda fristlos entlassen, berichtet Übermedien.  Interne Prüfungen hätten „schwere Verfehlungen“ gefunden und „zahlreiche eklatante Verstöße gegen die journalistische Sorgfaltspflicht“.

Gajda hatte in einer Folge Explosiv einen Tweet von Frauke Petry grafisch gefälscht. Auch nachdem Apollo News den Fall öffentlich machte, log Gajda weiter und behauptete der Tweet hätte existiert – und fälschte unter anderem Links, um das zu bestätigen. Nach Apollo News-Informationen belog Gajda dabei auch im Nachgang mehrfach seinen eigenen Sender. Der ließ sich tagelang von Gajda einspannen, und behauptete indirekt weiter, der Tweet hätte doch existiert.

Jetzt erklärt RTL:  Nach „weitreichenden Prüfungen“ hätte man bisher „keinerlei Hinweis darauf gefunden werden, dass es den in dem Beitrag nachgebauten Tweet so jemals gegeben hat“.

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Martin Gradl, Co-Geschäftsführer von RTL News entschuldigte sich bei Frauke Petry – „Wir entschuldigen uns bei Frau Dr. Petry. Wir haben Maurice Gajda als engagierten und leidenschaftlichen Reporter kennengelernt. In diesem Fall gibt es aber zahlreiche eklatante Verstöße gegen die journalistische Sorgfaltspflicht.“ RTL News stünde „tagtäglich für journalistische Glaubwürdigkeit, Wahrhaftigkeit und Sorgfalt.“

Der spektakuläre Fall Gajda erreicht damit seinen Höhepunkt. Es ist die Wiederholung des Falles Relotius im Kleinen: Auf die Fälschung folgen weitere Lügen um die Fälschung zu kaschieren. Lange ging RTL dem weiter auf den Leim. Jetzt steht fest: Es ist alles nur eine einzige große Lüge gewesen.

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