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Thüringen

„Rot-Rot-Rot“: Ramelow bringt BSW-Spitzenkandidatin Katja Wolf als Ministerpräsidentin ins Spiel

Bisher schien klar zu sein, dass der CDU-Spitzenkandidat Mario Voigt in Thüringen eine neue Regierung bilden wird. Ministerpräsident Bodo Ramelow hält nun jedoch eine Minderheitskoalition aus SPD, Linken und BSW für möglich - und bringt Katja Wolf (BSW) als Ministerpräsidentin ins Spiel.

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Das Bündnis Sahra Wagenknecht ist in Thüringen aus dem Stand mit 15,8 Prozent ins Parlament eingezogen. Dieses Wahlergebnis ist historisch. Selbst die AfD kam bei ihrem ersten Antritt zu den Landtagswahlen 2014 auf „nur“ gut 11 Prozent. Dass das BSW aber tatsächlich in die Erfurter Staatskanzlei einziehen könnte, galt bisher als abwegig.

Nun bringt der wohl scheidende Ministerpräsident Bodo Ramelow aber plötzlich genau das ins Spiel. In dem Talk-Format Spitzengespräch des Spiegels erklärte er: „SPD, Linke und BSW zusammen bilden Rot-Rot-Rot“. Diese Formierung als Minderheitskoalition hält Ramelow inzwischen für denkbar. „Und die CDU toleriert das, damit sie ihren Beschluss einhält“, so Ramelow weiter. Die Union könnte so heftigen internen Debatten aus dem Weg gehen, schließlich hätte die CDU exakt dies Modell schon „fünf Jahre praktiziert.“

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Auf die Frage, ob Ramelow bei einer solchen Koalition selbst Ministerpräsident bleiben wolle, erklärte er: „Klar, das wäre mal eine interessante Geschichte. In dem Fall müsste ich mir nur treu bleiben und sagen, die Ministerpräsidentin wird Katja Wolf.“ Bisher galt es als mehr oder weniger ausgemacht, dass Mario Voigt (CDU) der neue Ministerpräsident Thüringens werden würde. Voigt hat mit 23, 6 Prozent zwar das zweitschlechteste Ergebnis der Parteigeschichte geholt, aber einen klaren Machtanspruch formuliert.

Seine Partei bezeichnete er als „stärkste Kraft der demokratischen Mitte“. Auch Bodo Ramelow sowie Katja Wolf verlautbarten bisher unisono, dass sie den Auftrag der Regierungsbildung bei Mario Voigt sehen. In der CDU hat man aber offenbar Bedenken wegen einer Zusammenarbeit mit der Linken und auch dem BSW. Parteichef Friedrich Merz erklärte, dass der Parteitagsbeschluss zur Linken Bestand habe. Außerdem fordern nun 40 Parteimitglieder öffentlich jede Kooperation mit dem BSW auszuschließen.

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