Schleswig-Holstein
Robert Habeck verliert Wahlkreis – zieht aber anders als seine siegreiche CDU-Rivalin trotzdem ein
Robert Habeck konnte das Direktmandat im Wahlkreis Schleswig-Flensburg nicht gewinnen. Die CDU-Politikerin Petra Nicolaisen gewann das Direktmandat, wird aber wegen des neuen Wahlrechts nicht in den Bundestag einziehen.

Robert Habeck verliert seinen Wahlkreis in Schleswig-Holstein. Seine Kontrahentin, die CDU-Politikerin Petra Nicolaisen, die das Direktmandat im Wahlkreis 1 (Schleswig-Flensburg) gewinnen konnte, wird es wahrscheinlich dennoch nicht in den Bundestag schaffen. Das hängt mit dem neuen Wahlrecht zusammen. Denn sie fuhr mit 26,5 Prozent das schlechteste Wahlkreisergebnis aller siegreichen CDU-Kandidaten ein.
Gegenüber 2021 ist die Wahlbeteiligung im Wahlkreis Schleswig-Flensburg stark gestiegen. Vor vier Jahren betrug sie 74 Prozent. Bei der Bundestagswahl am Sonntag betrug sie 83,1 Prozent, wie shz berichtet. Von den Wählern stimmten nur 22,6 Prozent für Robert Habeck. Er lag damit 3,9 Prozentpunkte hinter der Herausforderin Nicolaisen. Auch 2021 waren die CDU-Politikerin und der Grünen-Politiker gegeneinander angetreten.
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2021 gewann Robert Habeck das Direktmandat mit 28,1 Prozent. Nicolaisen war auf Platz 2 gewesen, mit 4,7 Prozentpunkten Rückstand. Obwohl Robert Habecks Ergebnis sich um 5,5 Prozent verschlechterte, wird er dennoch im Bundestag vertreten sein. Er wird über die Landesliste einziehen, auf der er auf Platz 2 steht. Habeck gratulierte der Wahlkreisgewinnerin, die doch nicht in den Bundestag einziehen wird.
Er erklärte, dass er sich „mit vollem Einsatz für meine Heimat, die Region und ihre Menschen stark machen“ werde. Er schaue mit „Zuversicht“ auf die „Zukunft des Wahlkreises“.
Die Grünen haben in Schleswig-Holstein 3,4 Prozentpunkte gegenüber der letzten Bundestagswahl verloren. Die Partei kommt auf 14,9 Prozent der Zweitstimmen. Damit liegt sie etwa drei Prozentpunkte über dem bundesweiten Wahlergebnis von 11,6 Prozent. Stärkste Kraft in Schleswig-Holstein wurde die CDU mit 27,6 Prozent der Stimmen. Die Partei verzeichnete einen Zuwachs von 5,5 Prozentpunkten. Auf Platz 2 kommt die SPD mit 18,8 Prozent und auf Platz 3 die AfD mit 16,3 Prozent.
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Ein Wahlrecht, das den direkt gewählten, also vom Volk ausdrücklich gewünschten Kandidaten(in) trotzdem ausschließt, ist zutiefst undemokratisch, somit verfassungswidrig.
Absurd!
Hat Robert schon den Wählern die Schuld an seinem Ergebnis gegeben?
Für mich ist das Tyrannei.
Leider hat das Bundesverfassungsgericht diesen Teil der Wahlrechtsreform bereits abgenickt.
Die wichtigere Direktstimme = Politiker in der Orten zählt nur bedingt.
Die Zweitstimme ist wichtiger. Umgekehrt wäre es doch viel Sinnvoller!
Wenn die Partei die 5% Hürde nicht schafft, dann könnten trotzdem nur die gewonnen Direktmandate in den Bundestag einziehen.
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Aber Deutschland und Sinnvolle Politik / Demokratie sind sowieso ein Oxymoron!
Ich hatte gehofft, „dass dieser Kelch an uns vorübergeht.“
Das war die undemokratischste Wahl ever. Nur 6 (!) Direktkandidaten auf dem Wahlzettel. Kleinparteien wegen der kurzen Vorbereitungszeit (über Weihnachten) an der Vorbereitung behindert, rd. 50 % der Wählerstimmen durch „Brandauer“, 5%-Hürde, „Sonstige“ und Nichtwähler von der polit. Meinungsbildung ausgeschlossen. Regierungsbildung erfolgt durch Verlierer und Minderheiten. Das ist „unseredemokratie“.
direktmandate sollten über listenplätzen steheh, überhaupt sollte es weniger und nur direkt gewählte abgeordnetete geben, die sich vor fen wählern und nicht der parteispitze verantworten müssen, das wäre ein kleiner, aber sehr wichtiger schritt für direktere demokratie. diese listenpolitiker nicken alles ab.
Der Kinderbuch und die Trampolin-Plagiateure sind nun endlich weg. Welch Freude für unser geschundenes Land.