Wie Brüssel mit dem „Recht auf Reparatur“ die Preise für Haushaltsgegenstände in die Höhe treibt
Mit einem „Recht auf Reparatur“ will Brüssel CO₂ sparen und Ressourcen schonen. Hersteller sollen allumfassende Reparaturpflichten haben. Die logische Folge: Vieles könnte dank der EU-Richtlinie teurer werden.
Es ist tatsächlich revolutionär, was das Europäische Parlament am Dienstag beschlossen hat. Ein „Recht auf Reparatur“ soll die Art und Weise des Wirtschaftens mit Produkten aller Art verändern.
Die geplanten Eckpunkte gleichen einer Vollkasko-Versicherung für diverse Gebrauchsgegenstände des Alltages – auf Kosten der Hersteller. Im Rahmen der Garantiezeit muss der Hersteller ein kaputtes Produkt kostenlos reparieren. Das ist eine signifikante Ausweitung der bisherigen Garantiepflicht. Wer ein neues Smartphone kauft, könnte dessen Bildschirm jede zweite Woche kaputt machen – Verkäufer beziehungsweise Hersteller werden verpflichtet, innerhalb der gesetzlichen Garantiezeit eine kostenlose Reparatur anzubieten.
Wird ein Produkt repariert, verlängert sich diese Garantiezeit automatisch um ein Jahr. Das gilt für viele verschiedene Produkte – von Kühlschränken über Fernseher bis zu Fahrrädern soll das „Recht auf Reparatur“ allumfassend werden. Hersteller könnten verpflichtet werden, bestimmte Produkte unter Umständen auch dann zu reparieren, wenn sie nicht mehr unter die gesetzliche Garantie fallen. 177 Milliarden Euro an Reparaturkosten könnten so vom Verbraucher auf die Unternehmen umgelegt werden. Die Hoffnung: So sollen sich die Unternehmen zwingen lassen, reparaturfähigere Produkte anzubieten und nicht mehr auf den ständigen Neukauf von Geräten setzen.
So will das EU-Parlament einen Beitrag zur Weltrettung leisten. Mit dem Vorhaben sollen Ressourcen gespart und so der Planet geschont werden. „Nach Berechnungen der EU-Kommission fallen jedes Jahr rund 35 Millionen Tonnen Abfall an. Allein deswegen, weil Produkte viel zu früh weggeschmissen werden, statt repariert zu werden“, sagt der Europaabgeordnete René Repasi von der SPD. „Das zeigt, welches Potenzial ein Recht auf Reparatur hat.“
In der Tat hat ein solches Recht viel Potenzial für tiefgreifende Veränderungen: Die konsequente Anwendung eines solchen dürfte das effektive Ende von Billigelektronik im deutschen Handel darstellen. Einen Wasserkocher für unter 17 Euro oder einen Staubsauger für unter 30 Euro zu kaufen, dürfte damit der Vergangenheit angehören. Die logische Folge ist eine Erhöhung der Kaufkosten durch die Bank – vom Smartphone bis zum Kühlschrank.
Aber die absolute Vollkasko für Produkte aller Art hat ein höheres Ziel: Sie soll die Wende zu einer Art Kreislaufwirtschaft befeuern. Der öffentlich-rechtliche SWR feiert schon den „Anfang vom Ende der Wegwerfgesellschaft“. Doch dieser Anfang wird teuer. Umsetzungen des „Rechts auf Reparatur“ in europäischen Ländern deuten auf kostspielige Verfahren. In Österreich übernimmt das Klimaschutzministerium beispielsweise in den nächsten Jahren bis zu 200 Euro pro Reparatur für verschiedene Elektrogeräte. Die genaue Ausgestaltung steht noch aus – der Beschluss des EU-Parlamentes vom Dienstag ist erstmal nur ein weiterer Schritt zu den letztendlichen Verhandlungen in Brüssel.
Nun, als hätt ich es geahnt: Renè Reparasi von der Spezialdemokratischen Partei ist fürs Reparieren. – Auch mir geht die „geplante Obsoleszenz“ von technischen Geräten auf die Ketten. Nur läßt sich die Alterung integrierter Schaltkreise nur schwer umkehren. Schon lange frage ich micht, wofür Autos, Kühlschränke, Kaffeemaschinen oder Armbanduhren Computer brauchen. Mein Auto fährt ohne Computer, mein Kühlschrank bestellt nicht selbsttätig, die Kaffeemaschine stellt sich morgens zuverlässig mit einer mechanischen Zeitschschaltuhr an und meine Automatik-Armbanduhr läuft genau seit 1960. – Würden die Sozialisten etwas gegen die Universalcomputerisierung aller Lebensbereiche und Geräte beschließen, bekämen sie wohl viel Zustimmung. Aber so? – Jedes internetfähige Gerät erhöht die Möglichkeit der persönlichen Überwachung – aber das ist ja das Markenzeichen der Sozialisten.
Die weitaus meisten Geräte werden nach Ablauf der Garantiezeit reparaturbedürftig. Aber woher wollen EU-Bürokraten solcherlei Kenntnisse haben? Fachkräftemangel halt!
Entschuldigt, aber soo schlecht ist diese Idee nicht. In der DDR waren die Geräte auch sehr teuer und manche funktionieren jetzt noch oder lassen sich meist mit Fachwissen leicht reparieren. Das ist natürlich bei heutigen Geräten nicht immer möglich. Der nächste Effekt wäre, das viele Menschen endlich wieder Arbeit/Geld zu schätzen wissen und besser mit ihren Sachen umgehen. Denn Selbstverursacher Schäden fallen 100%ig nur unter die Garantie! Wer z.B. sein Display vom Handy zerstört, muss auch selbst dafür bezahlen!
Also ich zahle gern für ein Gerät mehr, wenn es Jahre seinen Arbeit macht. Im Moment kaufe ich mir nur Neues wenn es nicht anders geht. Das neue Zeug taugt kaum noch etwas. Was ja bei den Preisen normal ist. Einfach mal überlegen wieviel Menschen an so einem Produkt Geld verdienen müssen! Also von der Rohstoffgewinnung bis zum Endkunden.
Langlebige und Reparatur freundliche Geräte gab es doch schon. Made in GDR! Damals war es Ressourcenknappheit wurde ja durch mehr, schneller und geplante Obsolenz ersetzt. So funktioniert nun mal die freie Marktwirtschaft. Wer ganz billig kauft sollte sich nicht wundern, das eben billigste Materialien verbaut werden. Qualität hat nun mal ihren Preis, inclusive guter Service und Ersatzteil verfügbarkeit.
Es ist widerlich, wie diese Wünsch-Dir-Was-Bürokraten ihren von jeder wirtschaftlichen Realität entkoppelten Wahnsinn als „Verbraucherschutz“ verkaufen wollen. Die sollten sich selber mal reparieren lassen.
Warum muss so etwas geregelt werden, jeder kann doch selbst entscheiden, was er sich bei seinem Budget leisten kann, auch eine Folgegarantie.
Eine Reparaturgarantie für kaputte Politiker tut Not!