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Berlin

Polizei geht von „Nahost-Bezug“ aus: Mann verprügelt, weil er Hebräisch sprach

In Berlin wurde ein Mann von einer siebenköpfigen Personengruppe attackiert, weil er sie auf Hebräisch begrüßt hatte. Gegenüber Apollo News sagte die Berliner Polizei, man gehe von einem Nahost-Bezug bei der Tat an.

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Berlin: Wohl eine weitere antisemitische Attacke.

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Am Mittwochabend ist ein 37-jähriger Mann im Berliner Bezirk Schöneberg von einer siebenköpfigen Männergruppe angegriffen worden. Gegen 21:30 Uhr war er auf dem Gehweg am Nollendorfplatz Ecke Bülowstraße unterwegs, als ihm, so die Berliner Polizei, sieben Männer entgegenkamen. Diese habe er auf Hebräisch gegrüßt. Daraufhin hätte die Männergruppe ihn attackiert und gefragt, ob er aus Israel käme. Nachdem sie den 37-Jährigen verletzt hatten, flüchteten die Tatverdächtigen vom Tatort. Der Verletzte alarmierte die Polizei nicht, sondern brachte sich zunächst selbstständig mit Gesichts-, Arm- und Beinverletzungen in eine Klinik. Erst dort wurde die Polizei hinzugerufen. Bei dem Opfer handelt es sich um einen syrischen Staatsbürger.

Gegenüber Apollo News sagte eine Sprecherin der Berliner Polizei, ein Fachkommissariat des Polizeilichen Staatsschutz des Landeskriminalamts Berlin ermittele nun wegen gefährlicher Körperverletzung gegen die sieben Unbekannten. Auch bestätigte die Polizei, man habe noch keinen der sieben Täter festnehmen können und ermittele bisher weiter gegen Unbekannt. Bisher gehe man in den Ermittlungen, so eine Sprecherin der Berliner Polizei gegenüber Apollo News, aufgrund der Schilderungen des Opfers von einem „Nahost-Bezug“ aus. Der Staatsschutz ermittelt dementsprechend zunächst wegen eines solchen Motivs.

Schon im Mai hatte es in Berlin-Wedding öffentlichkeitswirksam eine antisemitische Attacke gegeben. Ein ukrainischer Jude wurde dabei von einem sportlichen Mann mit arabischem Aussehen tätlich attackiert. Der Mann war unweit seiner Synagoge, der Kahal Adass Jisroel, unterwegs, als er von einem bislang unbekannten Täter beleidigt und unter „Free Palestine“-Rufen zu Boden gestoßen und mit einem E-Scooter angegriffen wurde. Das Opfer trug einen Tallit (jüdischer Gebetsmantel) unter seinem T-Shirt und war somit deutlich als jüdisch zu erkennen.

Schon damals kein Einzelfall: Laut einem Bericht des BKA wurden von Oktober 2023 bis Januar 2024 bundesweit 2.249 antisemitische Straftaten erfasst – „Mehr als 2000-mal wurde in Deutschland innerhalb von etwas mehr als hundert Tagen ein Jude angegriffen, bedroht, beleidigt, in Angst versetzt oder öffentlich antisemitische Hetze verbreitet“, erklärte der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland, Felix Klein, damals. In diesem Sommer wird die Zahl der Attacken auf Personen jüdischen Glaubens wohl kaum abgenommen haben.

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