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FDP-Chef

Nie wieder Ampel? Lindner schließt Koalitionsoption kategorisch aus

Nach dem turbulenten Ende schließt FDP-Chef Christian Lindner eine zweite Auflage der Ampel-Koalition kategorisch aus. Die FDP trage keine „linksgrüne Politik mit“, verspricht er nach drei Jahren Ampel.

Keine Ampel mit ihm zu machen: der ehemalige Bundesfinanzminister Christian Lindner

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Der ehemalige Finanzminister und FDP-Chef Christian Lindner schließt eine Ampelkoalition nach der kommenden Bundestagswahl kategorisch aus. In einem Interview mit der FAZ sprach Lindner über die anstehenden Neuwahlen und über die Ampel. Eine Neuauflage, auch unter einem anderen Kanzler als Olaf Scholz, schließt er aus. „Eine Ampelkoalition ist ausgeschlossen“, antwortete Lindner gleich zweimal auf die Fragen der Zeitung. Zu anderen Koalitionsoptionen wollte sich der ehemalige Finanzminister nicht äußern. Er merkte lediglich an, dass Schwarz-Gelb zurzeit besonders beliebt sei.

Lindner, der bei Auftritten zuletzt sichtlich emotional mitgenommen von dem Drama um seine spektakuläre Entlassung war, sprach im Interview auch über Kanzler Scholz. „Olaf Scholz hat mich auf die Straße gesetzt, aber auf der Straße fühle ich mich wohl“, sagte Lindner in Bezug auf seine Entlassung.

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Erneut lamentierte Lindner über den Verfassungsbruch, den der Kanzler von ihm forderte und der schließlich auch zum Ampel-Bruch geführt hatte. Außerdem macht sich Lindner erneut Hoffnungen auf einen Einzug der FDP in den Bundestag. Die Freien Demokraten hätten nach dem Ende der Ampel „ein neues Momentum“. Zudem betonte der Parteivorsitzende: „Die FDP ist schlicht keine linke Partei. Also tragen wir auch keine linksgrüne Politik mit.“

Noch vor weniger als einer Woche war Lindner da anscheinend noch anderer Meinung. Drei Jahre lang trug die FDP zahlreiche Vorschläge von Grünen und SPD, wie das Heizungsgesetz, das Selbstbestimmungsgesetz oder die Berufung von Ferda Ataman zur Antidiskriminierungsbeauftragten, mit. Seit 2021 regierten die Freien Demokraten gegen alle, auch innerparteilichen Widerstände, in der sogenannten „Zukunftskoalition“ mit, bevor man schließlich doch die Reißleine ziehen wollte. Erst beim Jahreswechsel 2024 hatte Lindner bei einer Mitgliederbefragung in der FDP über die Ampel klar für einen Verbleib innerhalb der Koalition ausgesprochen.

Es bleibt abzuwarten, ob Lindner sein Versprechen auch wirklich einhalten wird. Ein starkes Ergebnis der AfD könnte den FDP-Chef in dieser Hinsicht unter Druck bringen. Wegen der selbst auferlegten Brandmauer sind nämlich bürgerliche Mehrheiten rechts der Mitte praktisch unmöglich. Möglicherweise wird eine zweite Auflage der Ampelkoalition die einzige Alternative zu einer Regierung mit der AfD werden, die die FDP aus dogmatischen Gründen ablehnt.

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