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Solingen

Neue Erkenntnisse zur Festnahme von Al Hassan widersprechen Aussagen von ARD-Augenzeugen

Nach dem Attentat in Solingen strahlte die ARD in verschiedenen Beiträgen den Augenzeugenbericht eines Stefan aus, der angeblich sowohl die Festnahme sah, als auch mit dem entscheidenden Hinweis zur Identitätsfeststellung in Verbindung stand. Die neuen Informationen zur Festnahme von Al Hassen zeigen: Die Schilderungen von Stefan entsprechen wohl nicht ganz der Wahrheit.

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Screenshot via Tagesschau

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Seit Donnerstag werfen jetzt bekannt gewordene Umstände bei der Festnahme von Issa Al Hassan Fragen auf. Entgegen früherer Berichte, wonach der 26-jährige Syrer sich freiwillig der Polizei gestellt haben soll, zeigen aktuelle Informationen der Welt, dass die Umstände seiner Festnahme anders verliefen. So habe sich Al Hassan laut den Informationen der Welt, die inzwischen von Innenminister Nordrhein-Westfalens Herbert Reul bestätigt wurden, nicht freiwillig gestellt.

Stattdessen heißt es jetzt, er habe sich in einem Gebüsch nahe dem Tatort versteckt, bevor er von den Einsatzkräften entdeckt und festgenommen wurde. Eine entscheidende Wendung in der Fahndung nach dem Islamisten brachte zudem, so die Welt, ein Hinweis eines ausländischen Geheimdienstes, der den deutschen Behörden Informationen zur Identifizierung des Täters lieferte (Apollo News berichtete).

Mit dieser Erkenntnis wird auch der Augenzeugenbericht, den die ARD in verschiedenen ARD-Beiträgen über die Festnahme von Al Hassan ausstrahlte, immer fragwürdiger. „Stefan“ erklärte dort als Augenzeuge, er habe gesehen, wie sich der Täter der Polizei gestellt habe. „Dann hat sich ein Mann bemerkbar gemacht, hat auch einen Streifenwagen herbeigerufen, hat darauf gewartet, bis die Beamten zu ihm kommen, hat die Hände hinter dem Kopf verschränkt, ist auf die Knie gegangen und hat zu den Beamten gerufen: ‚Ich bin der, den ihr sucht‘“, so der Mann in den ARD-Beiträgen. Die Informationen der Welt zeichnen nun ein ganz anderes Bild von dem Geschehen – und lassen Stefans Aussagen in ihrer Wahrhaftigkeit fragwürdig erscheinen.

Schon bei der Ausstrahlung des Augenzeugenberichts von Stefan war Skepsis entstanden – nicht, weil man den Ausführungen über die Festnahme nicht glaubte, sondern weil Stefan zweimal auftrat – beide Male als Augenzeuge für wesentliche Fortschritte in der Fahndung nach Al Hassan. So gab Stefan an, nicht nur die Festnahme miterlebt zu haben, sondern führte in der „Aktuellen Stunde“ beim WDR aus, dass sein Schwager die Jacke mit dem Portemonnaie von Al Hassan am Samstagmorgen beim Gassigehen fand und der Polizei aushändigte.

„Gestern Morgen war mein Schwager in seiner morgendlichen Runde mit dem Hund unterwegs und hat hier zu unserer linken Seite eine blutverschmierte Jacke gefunden. Daraufhin ist er ein Stück weiter hochgelaufen, wo ein Portemonnaie gefunden wurde. Bei diesem Portemonnaie war ein Aufenthaltstitel, was dann unmittelbar der Polizei ausgehändigt wurde bzw. übergeben wurde“, so Stefan damals. Es sollte der entscheidende Hinweis auf die Identität von Al Hassan sein – gefunden durch seinen Schwager beim Gassigehen. Schließlich, als sei das nicht genug, sieht man Stefan dann auch noch im Hintergrund bei einem Bericht über die Demonstration gegen Rechts in Solingen.

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