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Keine öffentliche Fahndung

Tipp von ausländischem Geheimdienst: Deutsche Behörden versagten bei Festnahme von Solingen-Täter

Die Festnahme von Issa Al Hassan wirft erneut Fragen zur Effizienz der deutschen Geheimdienste auf. Entgegen früherer Berichte deuten neue Informationen auf eine deutlich komplexere Fahndung hin, bei der ausländische Dienste eine entscheidende Rolle spielten.

Polizeibeante in Solingen, Ort des Anschlags

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Die Festnahme von Issa Al Hassan, dem Attentäter von Solingen, wirft neue Fragen zur Arbeit der deutschen Geheimdienste auf. Entgegen früherer Berichte, wonach der 26-jährige Syrer sich freiwillig der Polizei gestellt haben soll, zeigen aktuelle Informationen, dass die Umstände seiner Ergreifung anders verliefen. Es stellt sich heraus, dass Al Hassan sich in einem Gebüsch nahe dem Tatort versteckte, bevor er von den Einsatzkräften entdeckt und festgenommen wurde, so berichtet es die Welt.

Die Fahndung nach Al Hassan zog sich über 24 Stunden hin, während die Behörden auf eine öffentliche Fahndung verzichteten. Man hatte bereits früh am Samstag eine genaue Vorstellung davon, wen man suchte und wo sich dieser aufhielt. Eine öffentliche Bekanntmachung seiner Identität soll jedoch die Gefahr geborgen haben, dass Al Hassan gewarnt worden wäre und entkommen könnte.

Eine entscheidende Wendung in der Fahndung brachte ein Hinweis eines ausländischen Geheimdienstes, der den deutschen Behörden Informationen zur Identifizierung des Täters lieferte, so berichtet die Welt weiter.

Es ist nicht das erste Mal, dass ausländische Geheimdienste bei der Ergreifung von Terrorverdächtigen in Deutschland eine zentrale Rolle spielen. So führte auch ein Hinweis des FBI im Jahr 2022 zur Festnahme von Islamisten in Castrop-Rauxel, die einen Anschlag mit Biowaffen geplant haben sollen. Gerhard Schindler, ehemaliger Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), erklärte gegenüber der Welt die Abhängigkeit Deutschlands von ausländischen Geheimdiensten: „Wir sind auf die Zusammenarbeit mit ausländischen Diensten angewiesen. Die bittere Realität ist: Wir brauchen sie, sie uns nicht!“

Noch unklar ist die Rolle von Al Hassans Mitbewohner, Salm al K., der ebenfalls festgenommen wurde. Zwar gab er an, über Informationen zur Tat zu verfügen, verweigerte jedoch bisher weitere Aussagen. Die Ermittler erhoffen sich von einem sichergestellten Handy des Verdächtigen weitere Aufschlüsse, insbesondere über Verbindungen zur Terrormiliz IS.

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