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Krise der Autoindustrie

Nächster Weltmarktführer macht dicht: Mayer & Cie verschwindet nach 120 Jahren vom Markt

Der traditionsreiche Strickmaschinen-Hersteller Mayer & Cie aus Albstadt steht vor dem endgültigen Aus: Das Insolvenzverfahren ist gescheitert, der Betrieb wird eingestellt. Hunderte Mitarbeiter werden wohl ihren Arbeitsplatz verlieren.

Eine Produktionshalle von Mayer & Cie in Tschechien. (imago/CTK Photo)

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Der 120-Jahre-alte Familienbetrieb Mayer & Cie, Weltmarktführer für Rundstrick- und Flechtmaschinen, steht am Abgrund. Das Traditionsunternehmen aus Albstadt in Baden-Württemberg, das am 23. September 2025 ein Insolvenzverfahren in Eigenregie eröffnen ließ, wird nun endgültig vom Markt verschwinden. 

Trotz intensiver Bemühungen, fand sich auf internationaler Ebene kein Käufer, der den Fortbestand des Unternehmens sichern wollte. Am 1. Dezember 2025 fiel daher der Beschluss, den Geschäftsbetrieb kontrolliert herunterzufahren.

Für rund 270 Beschäftigte bedeutet dies den Verlust ihres Arbeitsplatzes. Sanierungsexperte Martin Mucha erklärte gegenüber der Schwäbischen Zeitung, dass der Großteil der Belegschaft bis Anfang Februar 2026 freigestellt werde. Danach soll ein kleines Team die Abarbeitung offener Aufträge übernehmen und im Anschluss Maschinenpark, Immobilien und Lagerbestände veräußern.                    

Mayer & Cie., gegründet 1905, gehörte über Jahrzehnte zu den prägenden Namen der Branche. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte ein beispielloser Nachfrageboom ein, der das Unternehmen zum globalen Marktführer bei Rundstrickmaschinen aufsteigen ließ. 1968 verließ die 10.000 Maschine die Fertigung. 1998 wurde laut Berichten der Schwäbischen Zeitung dann die Marke von 50.000 ausgelieferten Maschinen erreicht.

Nach dieser wirtschaftlichen Hochphase geriet die Firma jedoch zunehmend ins Wanken. Am Ende des Jubiläumsjahres 2005 – dem 100. Firmengeburtstag – musste Mayer & Cie. bereits 100 Stellen streichen. 2009 folgte die Anmeldung einer Planinsolvenz, die damals jedoch noch abgewendet werden konnte.

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Hintergrund für die jetztige Krise waren wegbrechende Umsätze bei gleichzeitig steigenden Kosten. „Die aktuellen Rahmenbedingungen haben bei Mayer & Cie. im vergangenen Jahr zu einem Umsatzeinbruch von annähernd 50 Prozent geführt – gleichzeitig sind die Kosten gestiegen“, führte Mucha weiter aus. „Bedauerlicherweise ist die Stilllegung nun die unausweichliche Konsequenz.“

Mayer & Cie verwies hinsichtlich des Umsatzeinbruchs unter anderem auf geopolitische Verwerfungen: Der Handelsstreit zwischen Washington und Peking, der anhaltende Krieg in der Ukraine sowie die hohe Inflation in wichtigen Absatzmärkten, wie etwa der Türkei haben dazu geführt, dass die Nachfrage nach Textilmaschinen massiv zurückgegangen ist.

Die Kostenbelastung, unter der das Unternehmen jüngst zu leiden hatte, hängt unter anderem mit den unvorteilhaften Rahmenbedingungen des deutschen Wirtschaftsstandorts zusammen – ein Problem, das die heimische Unternehmenslandschaft übergreifend belastet. Ob Automobilindustrie, Chemiebranche, Stahlhersteller oder Einzelhandel: Sie alle ächzen unter hohen Energiekosten, einer überbordenden Bürokratie und einem komplexen Regelwerk, hohen Steuersätzen sowie steigenden Lohnkosten.

Ein weiteres Problem, das die deutsche Wirtschaft derzeit zunehmend in Atem hält, ist der eskalierende Materialmangel – vor allem zurückzuführen auf die geopolitischen Spannungen zwischen China und dem kollektiven Westen. Die Exportbeschränkungen, die die Volksrepublik China zuletzt verhängt hat, treffen deutsche Unternehmen stark (mehr dazu hier).

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8 Kommentare

  • Der Staat ist hier so grotesk aufgebläht und die Energieversorgung so irre, da kann kein vernünftiges wirtschaftliches Umfeld entstehen.

  • Der 3. WK kommt immer näher.

    • verrueckt, nicht wahr?

      wir bewegen uns sehenden auges darauf zu.
      und kein einziges land in ganz europa stellt sich offensiv dagegen.
      alle drucksen rum, zaehlen geld, das ihnen durch kriegsaktivitaeten zufliessen koennte, und lassen es geschehen.

      auch die gesamteuropaeische bevoelkerung scheint wie gelaehmt.
      gehen die alle davon aus, dass es nur geplaenkel ist und keine echte bedrohung?

  • Vielen Dank an die Wähler der angeblichen demokratischen Parteien!
    Viele Dank für den immer größer werdenden Müllhaufen Deutschland!

  • und der deutsche Michel glaubt immer noch das Schulden und Subventionen die Wirtschaft wieder auf Vordermann bringen. Wir haben einen gefährlichen Fachkräftemangel, aber nur in unserer Regierung. Auch wenns weh tut, das muß als erstes behoben werden, Neuwahlen jetzt bevor dieses Land endgültig nicht mehr zu retten ist.

  • Gibt ja noch Gute Nachrichten.:-)
    Wieder ei positiver Schritt.. in Richtung CO2.. (PlanzenNährstoff. Input PhotoSynthese)..

    Klima Neutrlität..

    Irgendwo sollte man sich auf die positiven Aspekte konzentrieren..

    Was Interessieren schon Menschen..

    Wenn es um das große und ganze geht..

    Klima..

    Da müssen Menschen ws..
    Zurück stehen..

    Gibt ja wichtigeres als Menschen..

    z.B.: Klima..

  • Die Chinesen werden nun für einen Appel und zwei Eier den Maschinenpark und die Patente aufkaufen. Dann geht’s in China weiter.

  • Sehr gut. Wieder ein Unternehmen weniger, das Strom verbraucht und CO2 ausstößt. Wieder ein Unternehmen weniger, das Fachkräfte benötigt. Degrowth is the green way. Nicht mehr lange und wir haben alle nix mehr. Dann sind wir alle gleich, denn nur die Bonzen vom Kartell haben noch Geld und Besitz. Ökosozialismus wir kommen!

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