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Florian Hager

Nach Zusammenarbeit mit Hamas-Mitglied: ARD-Intendant warnt vor „Erregungsspiralen“ und Zweifeln am ÖRR-System

ARD-Intendant Florian Hager warnt vor einer Zuspitzung der Debatte um den Fall eines Mitarbeiters einer ZDF-Partnerfirma mit Hamas-Verbindungen. Kritik sei berechtigt, dürfe aber nicht in „Erregungsspiralen“ und Zweifeln am Rundfunk münden.

Von

IMAGO/Silas Stein

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Im Zuge der Debatte um einen getöteten Mitarbeiter einer ZDF-Partnerfirma welcher Mitglied der Hamas war hat der Vorsitzende der ARD und Intendant des Hessischen Rundfunks, Florian Hager, hat vor einer zunehmenden Emotionalisierung der politischen Diskussion über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gewarnt. Im Deutschlandfunk kritisierte Hager, die Sender stünden zwar zu Recht im Zentrum gesellschaftlicher Debatten, er „finde aber sehr kritisch, dass das immer gleich zu Erregungsspiralen führt“. Am Ende solcher Dynamiken stehe häufig die Forderung: „Deswegen kann das ganze System weg.“

Hager äußerte sich im DLF-Medienmagazin @mediares vor dem Hintergrund der Debatte über eine Produktionsfirma, mit der das ZDF in Gaza zusammengearbeitet hatte. Nach Recherchen war dort ein Techniker beschäftigt, der einem Ableger der Hamas angehörte. Der Vorfall hatte insbesondere in der Union Kritik ausgelöst.

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Diese Entwicklung bezeichnete Hager als „extrem gefährlich“. Bemerkenswert sei, dass entsprechende Töne „auch immer mehr aus demokratischen Parteien“ zu hören seien. Er versuche, dem entgegenzuwirken. Zwar gestehe er Fehler des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ein und betonte die Notwendigkeit ständiger Verbesserung, doch müsse ein „Grundverständnis dafür da sein“, was öffentlich-rechtliche Medien täglich leisteten.

NRW-Medienminister Nathanael Liminski kündigte in der Welt an, das Thema im ZDF-Fernsehrat anzusprechen. „So wie sich jedes Unternehmen den Vorgaben des Lieferkettengesetzes stellen muss, um strenge Standards bei der Wertschöpfungskette einzuhalten, so muss erst recht eine öffentlich-rechtliche Medienanstalt wie das ZDF auch nur den Anschein eines Zweifels an der Einhaltung von Standards vermeiden“, sagte Liminski.

Auch Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff, Mitglied des ZDF-Verwaltungsrats, forderte Aufklärung. ZDF-Intendant Norbert Himmler habe dem Gremium eine rasche Klärung zugesagt. „Das ist ja über viele Jahre gelaufen“, sagte Haseloff und regte an, sich bei der Personalauswahl stärker an den Arbeitsweisen des israelischen Geheimdienstes zu orientieren, der besser informiert gewesen sei, als das ZDF.

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Volker Beck, Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, kritisierte die Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Sender aus Israel und Gaza als teilweise zu unkritisch. „Da müssen sich die Öffentlich-Rechtlichen schon fragen lassen, ob sie sorgfältig genug hingeschaut haben, mit wem sie da zusammenarbeiten und ob sie das Material, das sie dann bekommen, entsprechend kritisch überprüfen“, sagte Beck gegenüber der Welt.

ha

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80 Kommentare

  • „ARD-Intendant warnt vor „Erregungsspiralen“……
    Diese Einstellung hätte ich mir in Bezug auf die „Corona-Berichterstattung“ auch mal gewünscht.
    Aber da konnte es ja nicht hysterisch genug zugehen!

    111
    • Quatsch, Erregungsspirale. Die wurden ertappt und schlagen jetzt wild um sich. Der ÖRR-Sumpf ist nicht reformierbar. Stecker ziehen, Licht aus, Ende. Alles andere bringt nichts mehr.

    • Da hat er grundsätzlich schon recht! Nur ist es grundsätzlich falsch, die (öffentliche) Diskussion zu zensieren und auf irgendeinen Meinungskorridor einzuschränken. Die Erregungsspiralen zu vermeiden ist originäre Aufgabe des ÖRRs, indem er solche Skandale einfach schon von Anfang an nicht begeht!

    • Zum Zweifel am ÖRR System braucht nichts mehr münden. Der Zweifel am ÖRR System ist bereits seit Jahren der Elefant im Raum.

    • Genau: Jetzt kommt der Beiß-Reflex…nun dauert es nicht mehr lang.

  • Die Felle schwimmen davon und Panik macht sich breit.

  • Wirklich putzig der Herr Hager. Auch wenn er mit ca. 255 tausend € nicht zu den absouten Spitzenverdienern gehört, so weiß er auch, dass man dieses Gehalt nicht mal so schnell außerhalb des ÖRR bekommt und auch sehr viel schneller wieder draußen ist. Klar, dass ihn der Griff nach seiner eigenen Existenz erschreckt.

  • Als ich gelesen habe “ARD-Intendant warnt vor „Erregungsspiralen“”, dachte ich zuerst, es gehe um die inszenierte “Stadtbild”-Empörung. Aber nein….
    Lieber Florian Hager, die Nachricht eines Hamas-Mitarbeiters hätte nicht solche Wellen geschlagen, wenn nicht bereits viele Zuschauer längst gespürt hätten , dass die ÖRR-Berichterstattung zum Gaza-Konflikt eine eindeutige Schlagseite hat, die teilweise schwer auszuhalten ist.

  • Mitunter hat man vage das Gefühl, 40 Jahre DDR in 4 Jahren abzuspulen.

  • Erregungspirale ? Meint Hager das wegen der, geradezu groteske Ausmasse annehmenden, Erregung ueber das „Stadtbild“ ?
    Dann hat er natuerlich recht !.

  • Ich lasse einfach mal das hier: https://www.youtube.com/watch?v=_klHKhOsvAo

    (Rechtsanwalt Carlos Gebauer erklärt das Urteil, dass „die Frau aus Bayern“ gegen den ÖRR erwirkt hat und was das für ein Horrorszenario für den ÖRR bedeutet, wenn sich daraus ein Crowdsourcing Projekt entwickelt).

    Scheint als gingen dem Hernn Intendant da ordentlich die Muffen.

    • Wir Belogenen und von den „Anstalten“ Irregeführten sollten die „Frau aus Bayern“ mit Spenden unterstützen gegen das Lügensystem!!!

  • Solch ein Verhalten nennt man Kritikunfähigkeit, Herr Hager. Es ist bemerkenswert das sich jemand in ihrer Position solch ein Verhalten leisten kann.

  • Hager? Hager? Woher kommt mir der Name… – …geboren in Aalen – also eher nicht – aber hätt‘ ja sein können…

    • Vielleicht ein Enkel vom Kurt?

      • Richtig! Kurt Hager, Mitglied im SED-Politbüro, war als Kulturbeauftragter auch maßgeblich darin involviert, daß Lindenberg nicht zwecks Konzert in die damalige DDR einreisen dürfte, (warum eigentlich, so links wie Lindenberg ist – aber egal,) worauf dieser seinen „Sonderzug nach Pankow“ zusammenreimte!

        9
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  • Kritik dürfen wir üben (gnädig, der Mann!). Aber zweifeln gehört sich nicht. Gibt es überhaupt Kritik, in der nicht zumindest gezweifelt wird? N.B. Ich bezweifele, dass alles beim HR schlecht ist. Sollte Hager sich jetzt nicht über meinen Zweifel freuen und ihn ermutigen?

  • „Nie wieder ÖRR ist jetzt!“ Für das schlechte Image ist der ÖRR selbst verantwortlich!

  • … doch müsse ein „Grundverständnis dafür da sein“, was öffentlich-rechtliche Medien täglich leisteten.
    Dieses Grundverständnis haben mittlerweile immer Menschen, darum:
    … Am Ende solcher Dynamiken stehe häufig die Forderung: „Deswegen kann das ganze System weg.“
    Kann meiner Meinung nach ruhig noch ein bißchen dynamischer werden.

  • Für ein sechsstelliges Gehalt wuerde ich das auch so sagen.

  • Der soll doch sein „wertvolles“ Programm verschlüsseln und selbst vermarkten. Ist technisch ganz einfach möglich, machen viele andere auch.
    ÖRR gemäß Gesetz sollte für 1-2€ Zwangsbeitrag möglich sein.
    Dann muß er sich auch keine Sorgen um Erregungsspiralen machen.

    • Das Problem ist die Bezahlung der ganzen Pensionen! Die Programmkosten sind dagegen vergleichsweise pillepalle.

  • „finde aber sehr kritisch, dass das immer gleich zu Erregungsspiralen führt“
    Der ÖRR tut ja nun wirklich alles dafür, diese „Erregungsspirale“ weiterzudrehen.

    „Deswegen kann das ganze System weg.“
    Was macht man mit anfälligen oder kaputten Systemen? Wenn man es nicht reparieren bzw. reformieren will, muss es eben weg.

  • Also „Zweifel“ habe ich beim ÖRR schon längst nicht mehr.

  • Richtig?
    FFF und xxx gegen rechts, das ist etwas ganz, ganz, ganz anderes.

    Wir brauchen Wettbewerb im Medienmarkt.
    Der Wähler kann heute deutlich weitgehender entscheiden, als 1956.

    Niemand braucht denn ÖRR mehr.

    Das Internet gibt mehr Raum als 3 Sender über UHF/VHF

  • Schaut man sich mal an, Wer in den Pol. Talkshows von ARD/ZDF ständig sitzt, dann kann die „Erregungsspirale“ nicht hoch genug sein. Friedrich Merz, am 29.6.2003 bei Sabine Christiansen: „Mir liegt es zunächst am Herzen- Sie haben ja heute Ihre 250. Sendung-,ich finde, wir sollten Ihnen erst mal gratulieren zu dieser Sendung. Diese Sendung bestimmt die politische Agenda in Deutschland mittlerweile mehr als der deutsche Bundestag. Das betrübt mich, aber das ist ein großer Erfolg“.
    Das Ausgrenzen der größten Oppositionspartei, ein ausgesuchtes linkes Publikum bei einer Wahlkampfsendung zur Bundestagswahl beim ZDF, Störung beim Weidel-Interview bei der ARD – all diese Skandale bestätigen die Einseitigkeit des ÖRR. Für mich sind Tagesschau, ZDF Heute und genannte Talkshows nicht mehr zu ertragen. Diese Einseitigkeit ist nicht gefühlt, sie ist real.

  • Tja,die Gelder fliessen immer weiter.Aus Wikipedia:“Im Mai 2002 stellte der BND fest, dass die Verwendung von EU-Geldern für den Terrorismus „nicht auszuschließen“ sei, da Arafat offensichtlich nicht zwischen der Struktur des Autonomie-Regimes und seiner Fatah-Bewegung trenne. Das Gutachten spricht weiterhin von „bekanntem Missmanagement“ und „weit verbreiteter Korruption“ (Aktenzeichen 39C-04/2/02)“

  • Der wirkliche Skandal ist doch, dass durch das laufende zitieren aus Hamas-Quellen dem Antisemitismus in der deutschen Gesellschaft Tür und Tor angelweit geöffnet wurde. In Österreich »the same procedure«.

  • Ich zweifle überhaupt nicht daran, dass das System hat.

  • Wir wollen den Sumpf austrocknen, da fragen wir sicher nicht den Frosch.

  • Dass der ARD-Intendant davor warnt, das ÖRR System infrage zu stellen, kann wirklich niemanden verwundern. Die Wahrheit bleibt trotzdem: das ÖRR System kann nicht, sondern MUSS weg. Zum Wohle der Meinungsfreiheit in Deutschland.

  • Der ARD Intendant schafft es offensichtlich nicht mehr, das Versagen des ÖRR vollständig auszublenden. Der ÖRR muss komplett reformiert werden, um seiner ureigenen Aufgabe wieder nachzukommen. Mit bezahltem Ideologen-Fernsehen muss endlich Schluss sein.

    • Der erste gefallene Dominostein zieht alle anderen mit.
      Der Anfang ist gemacht.

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