Werbung:

„Wokeismus“

Nach Trump-Sieg: Erste US-Demokraten kündigen Abkehr von Identitätspolitik an

Vor knapp einer Woche mussten die Demokraten eine historische Niederlage hinnehmen. Erste demokratische Abgeordnete kritisieren nun die Identitätspolitik ihrer Partei. Ein Abgeordneter sprach sich beispielsweise gegen „biologische Jungen“ im Frauensport aus.

War sie zu „woke“? Vizepräsidenten Kamala Harris hat die Präsidentschaftswahl verloren

Werbung

Für die Demokraten war die Wahlnacht vor einer Woche eine Katastrophe. Die Präsidentschaft verloren sie gegen Donald Trump. Im Kongress verloren sie die Mehrheit im Senat, während in der anderen Kammer, dem Repräsentantenhaus, die Republikaner ihre Mehrheit verteidigen konnten. Schnell begannen in den linksliberalen Medien und bei demokratischen Politikern die Diskussionen über die Gründe der Niederlage.

Einige beschuldigten Harris; sie habe sich zu stark von der Arbeiterklasse entfernt. Manche sahen die Schuld bei den Wählern, insbesondere bei ethnischen Minderheiten. Bei Latinos und Schwarzen herrschten vermeintlich besonders patriarchale Frauenbilder vor. Wiederum andere sahen die Schuld bei Joe Biden, weil er sich nicht früh genug aus dem Wahlkampf zurückgezogen hätte (Apollo News berichtete).

Delivered by AMA

Doch nun kommt parteiintern Kritik am Kernthema der US-Demokraten auf. Seit Jahren versuchen Obama, Harris und Co., durch Identitätspolitik geschickt Wahlen zu gewinnen. Das Konzept, das auch kurz als „Wokeismus“ bekannt ist, stellt die Identität verschiedener Gruppen vor das Individuum. Die Identitäten sind dabei in einer strengen Hierarchie der Unterdrückung eingeordnet, nach der politische und gesellschaftliche Entscheidungen getroffen werden sollen. Aufgrund dessen muss man sich außerdem extensiv um „politische Korrektheit“ bemühen.

Nach der Niederlage kritisieren mehrere demokratische Politiker das Konzept. Vorwiegend die Trans-Politik der Demokraten wird von offenbar immer mehr Moderaten in der Partei skeptisch gesehen. Der demokratische Abgeordnete Seth Moulton sagte beispielsweise gegenüber der New York Times: „Ich habe zwei kleine Mädchen und möchte nicht, dass sie auf einem Spielfeld von einem männlichen oder ehemaligen männlichen Sportler überrannt werden, aber als Demokrat sollte ich Angst haben, das zu sagen.“ Seine Partei habe zu viel Zeit darauf verwendet, möglichst niemanden zu empören. Ein anderer demokratischer Abgeordneter kritisierte nach der Wahl die Trans-Bewegung im Frauen-Sport: Er wolle nicht, dass „biologische Jungen“ am Frauen-Sport teilnehmen würden.

Auch andere Demokraten stimmten in die Kritik mit ein. „Wir müssen über Alltagsangelegenheiten reden, die Identitätspolitik hinter uns lassen – die gehört, glaube ich, der Vergangenheit an“, erklärte Janet Mills, die demokratische Gouverneurin von Maine, nach der Wahl. Ähnliche Kritik an der Identitätspolitik ihrer Partei kam auch von mehreren ehemaligen Mitarbeitern der Obama-Regierung, darunter dem ehemaligen Stabschef Rahm Emanuel und dem Berater Seth London.

Lesen Sie auch:

Offensichtlich wollen die Demokraten sich nach ihrer Niederlage wieder profilieren. Erstmals seit 2004 haben sie die „Popular Vote“, die Gesamtstimmenanzahl, verloren. Ihre Wählerkoalition ist seit 2020 effektiv zusammengebrochen. Vor allem junge Menschen und ethnische Minderheiten sind auf den Trump-Siegeszug aufgesprungen. Es war nicht nur die eindeutige Unterstützung von Trumps Politik, sondern auch ein Beweis für die Unbeliebtheit der (Identitäts)-Politik der Demokraten.

Werbung

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Strafbare Inhalte, Beleidigungen oder ähnliches sind verboten. Bitte haben Sie Verständnis, dass es ggf. zu längeren Bearbeitungszeiten kommt. Kommentare sind auf maximal 1.000 Zeichen limitiert.

34 Kommentare

  • In Deutschland geschieht genau das Gegenteil bei den etablierten Parteien -gemäß dem Motto: Was interessiert uns die Realität; jetzt halten wir erst recht am Wokeismus fest.

    89
  • Die Demokraten hätten ja noch viel höher verloren, wenn sich in allen Bundesstaaten eine Ausweispflicht der Wähler bestanden hätte. Per Handydaten wurde nachgewiesen, das die selben Demokraten Wähler busseweise von einem Bundeststaat zum nächsten gekarrt wurden.
    Die sich selbst ernannten“Demokraten“ haben genau wie unsere Linken (CDU, CSU, FDP, Sozis und Ur-Sozis, Grüne,…) ein Problem mit dem Willen des Volkes, also ein fehlendes Demokratieverständnis. Nur in Deutschland wird halt „Weiter so“ gewählt.

    71
  • GO WOKE GO BROKE- Nie passte dieser Satz besser als zu dieser grossartigen USA Wahl. Die Dem‘ sind aber sowas von gebroked…😅

  • Die Kreide, die sie jetzt fressen, kann gar nicht genug sein.
    Trump wirkt.

  • Wird sich dann endlich Harris als Mann outen?

    45
  • Die gleichen Erklärungen vor der Wahl wären glaubwürdig gewesen. Wokismus wird auch nicht durch bessere Einsicht der Infizierten beendet. Er muß politisch konsequent bekämpft werden, sonst breitet er sich weiter wie ein metatasierendes Krebsgeschwür aus.

    39
  • Das ist ein Beweis dafür, dass diese Politiker jeden Trend mitmachen, wenn er ihnen Vorteile bringt.
    Mit Überzeugungen hat das nichts zu tun.

  • Und die Weltmeisterschaft im Zurückrudern beginnt. Man kann wirklich nur hoffen, dass in Deutschland ebenfalls ein solches Wahlbeben kommt, damit dieser Irrsinn mit 87 Geschlechtern ,erfundenen Worten und Sprache, endlich endet.

  • Die Amerikaner waren damals die ersten, die den Unsinn eingeführt haben und sind jetzt die ersten, die ihn wieder abschaffen. Identitätspolitik ist rassistisch, spalterisch und antihumanistisch. Spätestens als die Obamas sich auf einmal regelmäßig als Benachteiligte dargestellt haben, obwohl sie als First Family hochprivilegiert waren, hat die Identitätspolitik in der US-Gesellschaft an Rückhalt verloren. Das hat dann wirklich niemand mehr verstanden.

    14
  • Naja, bei uns versuchen diese Irren immer noch ein Verbotsverfahren mit Geheimdienstmitteln gegen die Opposition durchzusetzen. Selbstverständlich Steuer finanziert.

  • „[…] als Demokrat sollte ich Angst haben, das zu sagen.[…]“ – NEIN! Genau DAS nicht! Wenn alle, die ihre sieben Sinne beisammen haben, rechtzeitig das Maul aufgemacht hätten, wäre es gar nicht erst so weit gekommen!

    12
  • Es ist in den Staaten auch nicht anders, da das Problem nicht mehr führende Dems sind, sondern die ThinkTanks die die schufen und die weiterhin ihre verkommene Saat ausbringen, um Hass innerhalb der Bevölkerung zu ernten.

  • Es ist doch interessant, dass man von Obama und seiner Frau nichts gehört hat nach der riesigen Niederlage. Dabei hat Obama ja Harris unterstützt: „Yes, she can.“

  • Oh, schau an! Verlieren die Neocons innerhalb der Demokraten gerade an Macht und Einfluß? Auf den parteiinternen Kampf bin ich gespannt. Apollo, bitte dranbleiben! Das Hauen und Stechen möchte ich mir nicht entgehen lassen!

  • Menschen können sich einbilden, was sie
    wollen, solange sie Minderjährige nicht
    damit belästigen. Und sie sollten von ihren
    Mitbürgern nicht verlangen dürfen, daß diese
    den gleichen Blick aufs Menschsein haben.
    https://www.queer.de/img/kellermann-ruhrpride-social.jpg

    6
  • „Identitätspolitik“ ist ein dämliches Wieselwort.
    (Schliesslich hat jeder eine Identität).
    Sie meinen wahrscheinlich „woken Linksfaschismus“.

  • Go woke, go broke. Was zu beweisen war.

  • Ich glaube, die Amerikaner haben mehr GEGEN die Politik der Demokraten gewählt, als FÜR Trump. Sie haben die Nase voll von „woke“ und allem, was darin beinhaltet ist, während die Menschen immer ärmer werden. Nur weg mit diesem Irrsinn. Da sind die Amis pragmatisch.

  • Die Präs.-Wahl in den USA, ein Dilemma für die Demokraten.
    Trump punktete bei der Mittelschicht, High School Absolventen, in den Großstädten, Vorstädten, Metropolregionen, auf dem Land und in den Kleinstädten.
    Trump punktete besonders bei den 24 – 30 Jährigen, bei männlichen Schwarzen, bei den Latinos und bei den weißen Frauen.
    Harris punktete nur bei den unter 24 Jährigen und schwarzen Frauen, bei der ärmeren Schicht, sowie bei den Gutverdienern.
    Die Herzen der Tierfreunde waren ebenfalls bei Trump. Haustierbesitzer wählten mehrheitlich Trump, die keine Haustiere hatten dagegen mehrheitlich Harris. (NZZ, D-funk)

  • Identitätspolitik hin oder her, überkorrekt nervig ist die korporative Umsetzung dessen. (Die „affirmative action“ existiert in den USA seit Mitte der 1980er — debattierbar.) Aber schlimmer ist der dt. (polit.) Feminismus, der dort draufsattelt. (Überraschung, im Englischen ist das Gendern schwer.) Aber nicht nur mit dem Gendern, sondern auch mit dem Dämonisieren und dem Kriminalisieren findet die dt. Neidkultur ihren Anschluss. Was zuvor Männern eher allgemein zugeschustert wurde, wurde irgendwann medialer Mainstream ad capitum: Chr. Wulff, Karl Dall, Wettermann Kachelmann, Luke Mockridge, Lindemann … Und nun ist das Dämonisieren und Kriminalisieren von Zeugs unterhalb der Strafbarkeitsgrenze dt. Staatsräson und Teil der Rechtspflege. Gilt nun dem Bürger, nicht mehr nur dem öffentl. exponierten: 6k für Einlassungen zu einer Außenministrierenden, die keine Aufmerksamkeit verdient.

    Absurditätsnachweis: „Wenn Ricardo Kurz reiten geht, sitzt nicht er im Sattel, sondern das Pferd.“

Werbung